Venedig
14.5.-20.5.2011

Dienstag, 17.5.

Für heute ist ein Besuch der Venedig vorgelagerten Inseln Murano und Burano geplant. Die Dame an der Rezeption versucht uns zu erklären, wie das auf dem schnellsten Wege möglich sei. Aber danach steht uns gar nicht der Sinn. Außerdem überreicht sie uns ein Empfehlungskärtchen für eine Glasmanufaktur auf der Insel Murano. Wir wollen aber zunächst eine Trainingseinheit einlegen insofern, dass man den Weg zum Piazzale Roma schon einmal für die Rückreise probeweise zurücklegt. Und das ist ja nun von der Station Ca' D' Oro aus denkbar einfach. Dann besteigen wir ein Vaporetto der Linie 41, das ganz Venedig umrundet und auch Murano anläuft. Zu unserer Freude fährt es erst am Hafen entlang, wo wieder einige Kreuzfahrtschiffe liegen. Es ist umstritten, ob diese großen Schiffe der Lagune guttun, aber man lebt schließlich hauptsächlich vom Tourismus. Die Bevölkerung Venedigs habe sich innerhalb einer Generation halbiert, so ist zu lesen.

Die weitere Fahrt durch den Canale Della Giudecca vorbei an der gleichnamigen Insel ist nicht so spektakulär wie jene durch den Canale Grande, aber jenen werden wir noch häufiger durchfahren. Auch diesen Teil Venedigs, sozusagen die Rückseite, sowie die Isola di S. Georgio Maggiore sollte man gesehen haben. Wiederum vorbei am Markusplatz und dem Giardini della Biennale wird schließlich die Isola di S. Elena umrundet und die Nordseite der Lagunenstadt bis zur Fondamenta Nove abgefahren.

Von dort wird dann direkt die Insel Murano angesteuert, wo man an der P. le Colonna aussteigt. Wir irren erst mal ein wenig herum, bis wir die kaum zu übersehende Manufaktur Fornace Gino Mazzuccato gefunden haben.

Nach Überreichen des Begrüßungskärtchens vom Hotel kümmert sich sogleich ein beflissener Herr um uns und verspricht 10% Rabatt auf alle Erzeugnisse. Bei solchen Gelegenheiten krallt sich dann immer ganz spontan meine Faust um die Geldbörse. Aber zunächst wird uns eine Werkstatt gezeigt, wo sich bereits eine Besuchergruppe auf den Besichtigungsrängen niedergelassen hat. Ein Glasbläser formt kunstvoll eine Vase aus geschmolzenem Glas, das rotglühend einem Ofen entnommen wird. Anschließend formt er mit wenigen Handgriffen mit einer Zange an einem Glasklumpen herum und plötzlich hat er die Form eines Pferdes modelliert. Sehr beeindruckend. Unser beflissener Herr aber geleitet uns in die Verkaufsräume. Es lässt sich trotz meiner geballten Faust nicht verhindern, dass ein paar Murano-Ringe für meine Gattin und die Kinder erworben werden. Ein Stockwerk höher könnten wir auch die größeren Sachen wie Kronleuchter u.dgl. besichtigen. Davon sehen wir ab, denn wir haben nur Handtäschchen und Rucksack dabei.

Wir verabschieden uns und schlendern weiter, bis wir an die Anlegestelle namens Faro für die Boote nach Burano gelangen. Diese Insel liegt ein ganzes Stück weiter nordöstlich und die Überfahrt dauert etwas länger. Dort angekommen, fallen einem gleich die in allen Farben bunt angemalten kleinen Häuser auf. Je mehr man herum wandert, um so malerischer wird es inmitten kleiner Kanäle und malerischer Brücken. Die Insel Burano ist für ihre Stickereiarbeiten bekannt, wie man an den Auslagen der Läden und Straßenstände schnell ersehen kann. So erstehen wir auch als Mitbringsel für eine Freundin ein paar Servietten mit eingesticktem Monogramm. Vor der Kirche an der Piazza Galuppi kaufen wir für wenig Geld für unsere Enkelin einen mehr oder weniger kitschigen Fächer mit bunten Venedigszenen darauf. In Venedig haben wir später die gleichen Fächer angeboten für das dreifache gesehen. Dort kann man allerdings herunterhandeln.

Nach Umrunden der Kirche San Martino bummeln wir zurück zum Anleger. Auf dem Vaporetto sitzt uns eine Senora gegenüber, die so etwas wie eine schmale Mullbinde auseinander zuppelt und mittels zweier Holznadeln ineinander zu einem Rüschenschleier oder dgl. verwebt. Da ist sie der Aufmerksamkeit der herumsitzenden Fahrgäste sicher. Auf der Rückfahrt fällt uns auf, dass der Turm der Kirche auf Burano wohl eine deutliche Schieflage hat. An der Haltestelle Fondamenta Nove steigen wir schließlich aus und marschieren, den Stadtplan immer in der Hand, längs am Kanal Rio de S. Caterina zurück, wo wir schließlich auf der Strada Nova heraus kommen.

Das Abendessen nehmen wir ein drittes mal wieder in unserem Restaurant Pasqualigo ein. Heute erkennen uns die Kellner anscheinend nicht sogleich, aber dann ist die Freude groß.


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