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Freitag, 2.8.

Heute will ich mich mal wieder für das Brötchenholen opfern. Man ist ja schlau und steht besser etwas früher auf. So bin ich um 7.10 Uhr bereits beim Bäcker. Aber - oh Weh - die Warteschlange ist genauso lang wie sonst auch. Nach einigen 5 Minuten Anstehen kommt plötzlich einer aus dem Laden mit der Schreckensnachricht: "Die Brötchen sind alle, der Bäcker hat kein Strom" Nachdem er mit schreckensweiten Augen diese Hiobsbotschaft mehrmals wiederholt hat, weiß ein jeder in der Warteschlange: Stromausfall. Ich hatte mich schon vorher beim Aufstehen gewundert, daß kein Licht brannte. Ja, da heißt es auf die Brötchen verzichten und unverrichteter Dinge wieder zurück, nur die BILD-Zeitung kann ich erwerben. Bis zur Zubereitung des Frühstücks funktioniert der Strom wieder, sodaß der Kaffee auch heiß getrunken werden kann.

Der Himmel ist bedeckt und es hat sich abgekühlt. So räkeln wir uns an diesem Vormittag noch ein wenig im Bett herum, lesen oder schreiben die ersten Urlaubskarten. Danach geht es doch noch an den Strand, wo wir uns von Wolkenloch zu Wolkenloch bibbern.

Um 18 Uhr findet ein Fußballspiel in Koserow statt, da spielen mit: Roland, Fischer Achim, Richie und einer von Achims Zwillingssöhnen. Gegner sind Alte Herren und Junioren. Wir fahren mit dem Fahrrad nach Koserow und schauen bei der zweiten Halbzeit zu. Nun handelt es sich aber nicht um ein Spiel, bei dem einem vor lauter Ballkünsten die Spucke wegbliebe. Ein paar alte Herren, die nicht zum Einsatz kommen, machen uns noch Spaß, indem die mit grellbunten Bällen herumtollen wie Kinder am Strand.

Nach dem 2:1 (oder so) - Sieg der Alten Herren fahren wir wieder zurück. Auf den beiden Bänken vor dem Haus hat sich schon das am Fußball weniger interessierte Publikum versammelt. Heute halten wir lange aus, nur Achim muß irgendwann zur Ruhe gehen, da er in der Nacht gegen 2 Uhr auslaufen will. Nachdem er sich zur guten Nacht verabschiedet hat, sitzen wir noch ein wenig länger.


Die Fischereiflotte Kölpinsee

Plötzlich ist Achim schon wieder da und frühstückt. Da beschließen wir einmütig, die Sache mit dem Auslaufen selbst in die Hand zu nehmen. Das soll heißen, daß wir den Fischern und ihrem Boot vom Strand aus das Geleit erbieten wollen. Während Achim mit dem Trabbi zur Anlegestelle fährt, marschieren wir in lockerer Formation am Strand entlang. An dem Boot ist man schon zugange: ein museumsreifer Trecker zieht das Boot ein paar Meter in das tiefere Wasser, bis der Kiel frei wird. Auch Richie schwingt sich an Bord, der will mitfahren. Dann werden die Lichter gesetzt, der Motor tuckert und ab geht die Fahrt. Wir können uns nicht genug tun mit Winken und Blinken von Taschenlampen. Es ist noch zu bemerken, daß die Fischerboote mit keinerlei Sicherheitseinrichtungen versehen sind, weder Funk noch Beiboot stehen zur Verfügung. Zwinkernd verrät Achim einem, man habe ja Schwimmwesten. Immerhin fährt man so bis an die 20 km hinaus, da sieht es mit dem Zurückschwimmen auch nicht so gut aus.

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