Kamelfelsen

 

Devrent-Tal
Dienstag, Kamelfelsen, Teppichknüpferei, Mustafapasa, Kappadokischer Abend

Heute morgen fahren wir in das Devrent-Tal (ich hoffe das stimmt - ja es stimmt), dort gibt es eine Felsformation, die der Form eines Kamels gleicht. Zum Schutz hat man einen Zaun darum gebaut, das sieht nun wieder weniger schön aus. Vom Parkplatz aus kann man nun einen hübschen Spaziergang machen durch die Feendome, wie die steil aufragenden Felssäulen auch genannt werden. Viele tragen auch hier eine "Mütze", wenn auch vielleicht nicht so anzügliche wie im Tal der Liebe. So eine Mütze stammt wohl aus einer härteren Gesteinsschicht und hat die darunter befindliche Gesteinssäule vor der Verwitterung bewahrt. Aber so manche Aushöhlungen von menschlicher Hand locken die Besucher auf Entdeckungstouren, die dann nicht weiter führen als in eine kleine Kammer oder so. Aber da es schon wieder zu regnen beginnt, ist da an Unterständen kein Mangel.






Es geht weiter zu einer Teppichknüpferei. Das ist natürlich eine Werbeveranstaltung, einige andere werden noch folgen. Dadurch wird aber garantiert, dass der türkische Staat die Reise subventioniert, um die Wirtschaft zu unterstützen. Etliche smarte deutsch sprechende Angestellte der Firma führen uns nun herum, man kann einigen Teppichknüpferinnen über die Schulter schauen oder man bekommt die Verarbeitung der Seidenkokons erklärt. Anschließend werden alle in einem großen Raum versammelt und etwas zu trinken angeboten. Nun folgt die große Schau der Teppiche, die der Reihe nach quer durch den Raum ausgerollt werden. Nun haben wir selbst keinen Bedarf, und nach Beendigung der Teppichparade eilen wir schnell ins Freie, um weiteren Zudringlichkeiten zu entgehen. Wie sich die anderen potentiellen Kunden verhalten haben, wissen wir nicht.




Auf der Fahrt zum Mittagessen wird festgestellt, dass ein Gast verloren gegangen ist. Das wird telefonisch mit der Teppichfirma abgeklärt und wenig später wird der Gast mit einem Auto nachgeschickt. Das Restaurant zum Mittagessen ist voll mit etlichen Busladungen besetzt. Die Räume befinden sich in den Felsen, aber das steigert die Gemütlichkeit auch nicht unbedingt. Und draußen regnet es mittlerweile in Strömen. Nach dem Mittagessen fahren wir zu einem weiteren Aussichtspunkt, wo wir einen schönen Regenbogen beobachten können. Auch hier stehen einige Feendome mit Steinen wie Mützen auf der Spitze, hoffentlich fällt da keiner runter.






Zum Abschluss geht die Fahrt nach Mustafapasa. Dort gibt es viele alte geschichtsträchtige Gemäuer, und wir besichtigen eine Hallenkirche, und die heißt Ayios Konstantinos Kilise. Da drinnen ist es recht kalt und bald haben wir genug von Reiseführer Mustafas Ausführungen gehört.



Mustafapasa


Wir sollen dann noch die Moschee besichtigen, und  dazu müssen wir erst die Schuhe ausziehen und dann noch eine Weile warten, weil die Gebetszeit der Moslems noch nicht um ist. Durch eine Glasscheibe kann man die Betenden beobachten, was aber wohl auch nicht die vornehme Art ist. Sonst gibt es hier nicht viel zu sehen und Mustafa hält eine Vorlesung über Eigenarten und Wesen des Islam.





Anschließend werden alle zur Selbsverwirklichung entlassen, bloß wo soll man sich verwirklichen bei dem nasskalten Wetter? Zum Glück finden wir ein uriges Cafe, wo man die Zeit auf angenehme Weise überbrücken kann. Von Mustafapasa geht es schließlich wieder zurück in das Hotel in Ürgüp, wo mansich für den kappadokischen Abend rüsten kann.






Gleich nach dem Abendessen wird man vom Bus abgeholt. Ziel ist das Untergrund-Restaurant Uranos Sarikaya. Vorher gibt es noch einen kurzen Halt für ein Foto von dem nächtlich beleuchteten Burgfelsen in Ortahisar. Das Restaurant ist nun auch in die Felsen gehauen, um eine runden Vorführfläche tief im Berg reihen sich schräg ansteigende Zuschauertribünen. Man sucht sich ein Plätzchen, wo Bier und Raki in beliebiger Menge zur Verfügung stehen, das ist im Eintrittspreis inbegriffen. Die sehr orientalisch anmutende Musik mag nicht jedermanns Sache sein, zu Anfang weiß man nicht so recht, ob die Instrumente noch gestimmt werden oder die Musik bereits begonnen hat. Die Vorführungen bestehen hauptsächlich aus folkloristischen Tanzeinlagen. Bei den Bauchtanzvorführungen dürfen sich auch willfährige Gäste beteiligen, ob weiblich oder männlich, das spielt für einige nach dem Genuss einiger Rakis nicht mehr so die Rolle. So gegen 23 Uhr ist die Veranstaltung zuende und das reicht einem dann auch - nicht nur wegen des Raki.

Fortsetzung Reisebericht
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