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Mittwoch, 4.4.

Das Wetter ist noch nicht wesentlich besser, so fahren wir mit dem Auto los nach Bergen, um nun endlich den offiziellen Geldumtausch zu erledigen. Am Schalter werden alle Personalien in einen Computer Marke Robotron eingegeben, man macht es sich nicht leicht. Weiter interessiert uns Bergen heute nicht, wir fahren über eine Nebenstrecke über Sehlen weiter nach Garz. Von Garz nach Putbus soll eine der schönsten Alleen Rügens führen. Das mag stimmen, noch sind die Alleebäume aber nicht belaubt, sodaß der sicher eigenartige Tunneleffekt noch nicht so spürbar ist. In Putbus gucken wir uns nochmal den Park an. Vorbei an der Orangerie, der Kirche im Park und den Lustterrassen am Parksee, wo früher das Schloß von Graf Malte gestanden hat, gelangen wir an ein Wildgehege. Rot- und Damwild beäugt neugierig die Besucher und wartet auf ein freßbares Trinkgeld. Putbus hat einen großen rechteckigen Marktplatz, auch umstanden von Bauten im klassischen Stil. Wenn man das alles auf Vordermann brigt, ist das wie eine Puppenstube. Eine Bäckerei wird noch überfallen, dann marschieren wir zurück zu besagtem Circus, wo das Auto abgestellt ist.

Nochmal geht es nach Lauterbach. Heute erleben wir dort etwas Interessantes. Die Fischer sind fleißig dabei, ihren Fang zu verarbeiten. Es sind Buden aufgestellt, in denen die Fischer die Heringe aus den Netzen entwirrren und in Eis verpacken. Das ergibt ein malerisches Bild. Wir kommen uns als faule Touristen mit Fotoapparat und neugierigen Fragen etwas komisch vor. Beim Fotografieren sagt der eine "da kommen wir wohl in der Bild-Zeitung". Leider nicht, obwohl das Blatt allerorts überaus beliebt ist. Die Leute sind freundlich und erzählen uns ein wenig über ihre Arbeit. Als Andenken begleiten uns auf dem Rückweg diverse Heringsschuppen, die an den Schuhsohlen hängengeblieben sind.


Fischer in Lauterbach

Am Nachmittag wird gefaulenzt, nur zum Kaffeetrinken im Kurhaus raffen wir uns auf. Dafür setzt sich am Abend in der Kurhausklause ein einsamer Gast an unseren Tisch. Bald sind wir in ein interessantes Gespräch vertieft, über Politik, Vergangenheit und Zukunft. Unser Tischgenosse ist ein Physiker aus Berlin, der hier an einer Tagung teilnimmt. Die Adressen werden ausgetauscht und wir hoffen auf weitere Kontakte. Unversehens ist es 22 Uhr geworden, als die Stühle auf den Tisch gestellt werden, müssen wir uns auf den Heimweg machen.

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