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Dienstag: Brielle - Alkmaar
Bei endlich schöner Wetterlage starte ich am Morgen gut erholt. Einige
Brücken und schließlich eine Fähre führen mich nach Maassluis.
Hier ist Industriegebiet, man befindet sich nicht weit von Rotterdam.
Dann geht es weiter nach Delft, die ersten Windmühlen werden staunend
passiert, oft geht es auf schönem Weg entlang von Kanälen. Nach Delft
hinein fahre ich mit einem freundlichen Radfahrer, der mir den Weg
weist. Auf dem Marktplatz vor dem ehrwürdigen Rathaus tummeln sich
allgegenwärtig allerlei Touristen, eine Menge Busse stehen herum.
Überall sind Porzellangeschäfte, da läßt man das Fahrrad lieber
draußen. In einem der Geschäfte erstehe ich für jeden der zu Hause
harrenden eine Kachel mit einer Delfter Ansicht. Sorgsam verpackt habe
ich sie tatsächlich unversehrt heimgeführt.
Von Delft geht es ein bißchen im Zickzack über Zoetermeer nach
Leiden, einer geschichtsreichen Universitätsstadt. Mit einem Stück
Gebäck in der Hand nehme ich ein wenig von der Atmosphäre dieser
Stadt auf, dann geht es wieder weiter. Mir fehlt die Zeit und die
Ortskenntnis, mir einen Weg durch die Dünen zu suchen, stattdessen
fahre ich durch bekannte Orte wie Hillegom und Haarlem. Hier ist im
Frühjahr was los, wenn die Tulpen blühen, jetzt im September ist es
etwas weniger interessant. Ich fahre nur auf der Hauptstraße, da
komme ich gut voran, sehe dafür weniger von der Landschaft.
Schließlich biege ich doch mal links ab und gerate in einen Ort mit
dem seltsamen Namen Castricum. Auch hier ist nicht der Nabel der Welt,
so fahre ich weiter nach Alkmaar, einer Stadt, von der ich zuvor noch
nichts wußte.
Das ist gut so, denn umso überraschter bin ich über
das Juwel, das sich hier auftut. Ein großes Volksfest findet gerade
statt, wieder bange ich um mein Quartier. Es ist noch früh genug,
sodaß ich im Verkehrsamt eine Privatadresse vermittelt bekomme. Das
ist sehr preiswert, ganz herzlich werde ich bei Familie Leek in der
Oudegracht aufgenommen. Endlich trifft man auf Menschen, die sich
lebhaft für meine Tour interessieren und alles erdenkliche tun, um
mir für den abendlichen Rundgang Tips zu geben. Das führt mich in
ein Fischrestaurant, wo ich der Örtlichkeit gerecht speisen kann.
Dann ein Rundgang durch die malerischen Straßen und Grachten,
schließlich lande ich einer Art Bierbar, wo ich mangels sprachlicher
Möglichkeiten mir etwas deplaziert vorkomme.
Nächster Tag