Wir - Heidi, Martin, Annika und Stefanie starten in aller Frühe noch vor 7 Uhr, weil es ein heisser Tag zu werden verspricht. Der etwas unsolide verlaufene Abschiedsabend zur Regelung der Blumen- und Tierversorgung steckt uns allerdings noch in Kopf und Knochen. Abschied vom Dorf erteilt uns der Küster mit dem Zuruf: "Wird heiss heute !", was unseren Kenntnisstand über die bevorstehende Tour wesentlich bereichert. Zunächst aber ist es angenehm frisch, und wir erreichen auf ausgetretenen Pfaden Stiddien und Timmerlah, ab dort aber wird der Weg über Raffteich, Lamme und Lehndorfer Holz zum Ölper See schon weniger bekannt.
Am Ölper See |
So langsam setzt die Hitze uns zu. Tische und Stühle vor einem Kiosk, die für ein Dorffest aufgestellt sind, laden zum Verweilen ein. Wenig später werden uns auch schon die Frühstückskarten der geschlossenen Gesellschaft offeriert. Obwohl wir zwar auch einen kleinen Kater haben, nicht aber der Meiner Festgesellschaft beitreten möchten, lassen wir uns aus dem Kreis der Festfreudigen hinauskomplementieren. Das bekommt Heidi schlecht, nachdem sie wohl ein paar Minuten zu lange in der Sonne gesessen hat, haut es sie glatt um (Kreislauf). Das notwendige Arzneimittel für diese Fälle ist natürlich zu Hause geblieben.
Ratlos sitzen wir eine Weile auf dem Rasen, ist unsere Reise nun zu Ende? Die gegenüber der Strasse Feiernden gucken schon ganz neugierig und gehen uns auf die Nerven. Nächster Vorschlag, wir versuchen aufzubrechen und irgendwo ein schattiges Plätzchen zu finden. Durch die Fahrt geht es Heidi etwas besser, ein schattiges Plätzchen findet sich auch nicht sogleich, so mogeln wir uns bei nun doch unerträglichen Temperaturen über Isenbüttel zum Tankumsee durch.
Hier ist nun erstmal Schluss, es gibt alles notwendige: Kiosk, Toiletten, Schatten und Wasser. Nachdem wir uns gestärkt haben, suchen wir uns auf dem Rasen einen Fleck für die Isomatten, dann geht jeder seiner Beschäftigung nach: Baden, Schlafen oder mit seinem Klabaster kämpfen. Allmählich aber bezieht sich der Himmel, eine drückende Schwüle lässt nichts gutes erwarten.
Wir machen uns also noch am frühen Nachmittag auf den Weiterweg nach Gifhorn. Dort angelangt beginnt schon ein kleiner Nieselregen. Wir beschliessen, uns hier eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Vorher geht es aber in ein hübsches Cafe an der Allerbrücke. Von dort aus bestelle ich telefonisch in einem Hotel in Garmsen zwei Doppelzimmer. Wir sind erstmal erleichtert, dass das geklappt hat. Nach einer Ehrenrunde um das Gifhorner Schloss und einem Blick auf das Gelände des Mühlenmuseums wird Gifhorn abgehakt und bei stärker werdendem Regen sind wir nach wenigen Minuten in Garmsen in unserer Unterkunft.
Die komfortablen Zimmer heben unsere Stimmung wieder, bezahlt wird ja erst am nächsten Morgen. An der Hauptstrasse finden wir ein griechisches Strassenlokal zum Abendessen. Bei leidlichem Appetit wird das allerdings kaum ein Festmahl. Noch ein paar Schritte durch das Dorf, wo die landwirtschaftlichen Betriebe zaghafte Schritte zu Ökoanbau und Selbstverkauf unternehmen. Stefanie und ich erkunden die Strecke für den nächsten Morgen, und dann sind wir schon sehr zeitig im Bett. Der Verkehr auf der vielbefahrenen Strasse sorgt für eine abwechslungsreiche Nacht mit auf- und abschwellendem Schlaf.