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Am Sonntag, 29.4. ist es für uns endlich soweit. Stefanie, die bereits einen Tag früher von Hamburg geflogen ist, hat uns schon eine SMS geschickt, dass sie bei herrlichem Wetter und Traumaussicht auf der Terrasse das Frühstück einnimmt. Wir fliegen um 13.15 ab Hannover und landen gegen 17.15 mit 1 Stunde Zeitverschiebung nach vorn in Teneriffa Süd. Von dort werden wir mit einem Taxi zum Hafen Los Christianos kutschiert, wo gegen 20.30 die Fähre nach La Gomera ablegt. Da ist genügend Zeit, sich das geschäftige Treiben dieser Touristenhochburg zu Gemüte zu führen. Es gibt nahe am Hafen ein paar Strandpartien, wo Liegen und Sonnenschirme in symmetrischen Reihen aufgebaut sind. Die umgebenden Berghänge sind dicht bebaut und es herrscht ein reger Autoverkehr. Dieser Ort ist sicher nichts für den ruhebedürftigen und naturliebenden Urlauber.
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Inzwischen haben wir die Koffer in die Fächer der bereitstehenden
Transportwagen verstaut und die Bordkarten besorgt. An
windgeschützter Stelle kann man dann in der Sonne seine Zeit
absitzen, bis ein Schhiff kommt. Schon schicken wir uns an, dort an
Bord zu gehen, doch es ist wieder mal das falsche Fährschiff. Das
richtige der Fred Olsen Linien
legt gerade an. Schließlich hat
alles geklappt und bei einsetzender Dunkelheit legt das Schiff ab. Von
der Insel La Gomera ist nur schemenhaft ein Küstenstreifen
zusehen, alles andere verdecken die Wolken. Nach etwa einer Stunde
legen wir in San Sebastian
auf Gomera an. Wir werden sogar von einem Betreuer empfangen und zum
Taxi geführt, das uns schließlich zusammen mit einer
weiteren Dame nach Playa de Santiago bringt, wo wir vor der Anlage
Jardin Tecina aussteigen. Schon begrüßt uns unsere Tochter
überschwänglich, sie hat an diesem Tag bereits alles
mögliche
erkundet. Nach einem späten Abendessen marschieren wir zu unserem
Quartier, was wir alleine nur schwer in diesem labyrinthartig
angelegten Ganggewirr gefunden hätten.
Unser Zimmer liegt direkt am Meer, allerdings hoch oben auf der Klippe,
wo es sich nicht empfiehlt, über die Absperrmauer zu klettern.
Nach dem aufregenden Tag lässt der Schlaf nicht lange auf sich
warten.
Montag, 30.4.
Der erste Tag dient natürlich der Eingewöhnung. Dazu muss man
sich mit den verschiedenen Wegemöglichkeiten in dieser Anlage
befassen: wie kommt man wohin bergauf bergab am schnellsten usw. Das
Jardin Tecina ist ein Projekt der norwegischen Reeder-Dynastie Olsen,
die bereits seit dem frühen 20. Jh. auf den Kanaren finanzstark
tätig wurden und viel für die Infrastruktur vor allem der
Insel La Gomera getan haben. Das Tecina wurde in den 80er Jahren als
Bungalowdorf im kanarischen Stil konzipiert und vollendet. Eine der
Olsen-Gattinnen erblickte, so wird erzählt, einmal irgendwo eine
wunderschöne Gartenanlage, worauf ihr Gatte ihr versprach, etwas
gleich Schönes hier auf Gomera zu schaffen. Und das ist ihm
offensichtlich gelungen. Dazu gekommen ist noch ein ausgedehntes
Golfgelände oberhalb der Hotelanlage, auf das wir später zu
sprechen kommen werden. Ganz aktuell ist der Name Olsen nun gerade
jetzt, als das berühmte Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch
aus dem Besitz der Familie Olsen bei Sotheby's zur Versteigerung kommt,
und - was weniger romantisch ist - für 120 Mio Dollar von der
Königsfamilie von Katar erworben wird.
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Damit genug der Eingewöhnung, und wir versammeln uns an der Poolanlage, um die erste Sonne zu genießen. Am Nachmittag hat Stefanie bereits eine Whalewatching-Tour gebucht. Dazu begeben wir uns mittels eines in den Felsen gebauten Fahrstuhls hinunter nach Playa de Santiago und zum Hafen. Schließlich erscheint ein gelbes Gummiboot, entlässt die Gäste der vorherigen Tour - alle ohne Schwimmwesten - und sogar ein Kleinkind dabei, doch das ist quietschvergnügt. So wird vielleicht auch unsere Tochter die Tour wohlbehalten überstehen. Als sie am Abend wieder auftaucht, strahlt sie und präsentiert Fotos von springenden Delphinen, auch alle ohne Schwimmwesten.
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Dienstag, 1. Mai
Heute kommt der Reisebetreuer, der alles wesentliche über die
Ausflugsmöglichkeiten erläutert. Einen Satz haben wir uns
gemerkt: "Frau Merkel war schon dreimal hier, aber lassen sie sich
dadurch nicht abschrecken". Bald darauf sitzt
Stefanie am Verhandlungstisch und bucht eine Wandertour nach der
anderen. Die Touren werden angeboten und durchgeführt von der
Firma Timah: www.timah.net.
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Als das erledigt ist, brechen wir beide gleich zu einer Trainings-Wandertour auf, während Heidi es sich am Pool gemütlich macht. Wir marschieren auf der asphaltierten Straße Richtung Golfplatz, der leider für gewöhnliche Sterbliche streng tabu ist, obwohl er herrlich angelegt sein soll, wie man hört. Dafür liegt weithin sichtbar genau voraus auf der Insel Teneriffa der Kegel des Teide, mit 3717 m der höchste Berg Teneriffas und sogar Spaniens. Immer wenn man den Teide zu sehen kriegt, ist man versucht, den Fotoapparat zu zücken. Diesmal liegt allerdings eine üppig blühende Bougainvillea Hecke im Vordergrund, da gibt es nichts zu überlegen. Nach der nächsten Straßenkurve zeigt sich bereits die Kargheit der Landschaft, wo keine künstliche Bewässerung für den Pflanzenwuchs sorgt. Der Hang zur Linken ist noch mit zahlreichen Agaven bewachsen, aber voraus dehnt sich ein ödes Trockental aus. Es soll hier über ein Jahr nicht mehr geregnet haben. Der Golfplatz wird übrigens durch eine Meerwasser-Entsalzungsanlage mit Wasser versorgt.
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Im Talgrund beginnt ein Wanderweg, der laut Beschilderung bis San
Sebastian führt. Bald schon kommt uns auch ein älterer Herr
entgegen, schwer bepackt mit einem Rucksack. Wir erklimmen noch den
Gegenhang, dort oben befindet sich ein einsames Anwesen mit dem Namen Villa Maria. Entlang den Resten
einer Bewässerungsrinne begeben wir uns zur Spitze des Berggrates,
von wo man in die nächste Bucht schauen kann. Dorthin kann man
noch mit dem Auto fahren und es haben sich auch ein paar Badegäste
dort eingefunden.
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Bald sind wir wieder zurück in der Anlage und faulenzen am Pool. Wie es sich gehört hatte ich vor der Reise noch einen Friseur aufgesucht - Maschinenschnitt. Zum Entsetzen der Friseuse ist dabei während des Scherens der Scheraufsatz abgefallen und das Haar knapp über der Kopfhaut abrasiert worden. Da mich ja hier keiner kennt, stört mich das weniger, doch am Abend muss man feststellen, dass sich an der gelichteten Stelle ein gehöriger Sonnenbrand gebildet hat. Dagegen gibt es ein Geheimrezept und das heißt Aloe Vera. Diese Pflanze wächst hier an jeder Ecke. Also schneidet man sich eines der dickfleischigen Blätter ab und der Saft wird dann auf die verbrannten Partien aufgebracht. Das hilft sofort, besser aber ist es für die weitere Zeit eine Kopfbedeckung zu tragen.