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Die Salinas das sind rechteckige Becken zur Salzgewinnung durch
Verdunsten. Man sieht hin und wieder ein paar weiße Häufchen
herumliegen. Man hat auch das Skelett eines Wales aufgebaut zum
Gedenken an eine Walherde, die hier vor Jahren bei einer
Militärübung mit Sonargeräten gestrandet ist. Der Sinn
der Salzgewinnung ergibt sich nicht direkt, denn das Trinkwasser der
Insel wird ausschließlich durch Meer-Entsalzungsanlagen gewonnen.
Da müsste doch genügend Salz anfallen. Das würde nach
Europa als Streusalz exportiert. Im letzten Winter ist dann wohl nicht
alles dort angekommen.
Man muss nun, dass darf nicht ausgelassen werden, einmal um die
ausgedehnten Golfanlagen von Caleta de Fuste gekarrt werden. Stellt
sich wieder die Frage der Bewässerung. Dazu würden
hauptsächlich aufbereitete Abwässer verwendet. Weitere
Golfanlagen seien im Entstehen. Leider sei die Landwirtschaft auf der
Insel weitgehend zum Erliegen gekommen. Früher gab es zwei
Grundwassersysteme. In der Tiefe lagerten salzhaltige Wasserschichten,
die vom Meer eingesickert waren. Darüber lagerte das leichter
Süßwasser aus Oberflächenversickerungen. Nur regnet es
hier sehr selten: 10 Regentage pro Jahr, da es keine höheren Berge
gibt, an denen sich die Wolken abregnen können. Hin und wieder
sieht man Reste von Windrädern in der Landschaft. Mit deren Hilfe
hat man das Süßwasser aus der Tiefe zu Tage gefördert
und zur Bewässerung genutzt. Bis die Vorräte erschöpft
waren, danach gab es nur noch Brackwasser, d.h. ein Gemisch mit
Salzwasser. Das sei aber noch für die Bewässerung von Tomaten
geeignet, da spart man dann das Salz auf dem Tomatenmark. Ein herber
Scherz!
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Auf der Küstenstraße fahren wir nun nach Süden bis zu dem Ort Costa Calma. Auf einem Parkplatz wird für einen Fotostopp Halt gemacht. Der Wind bläst uns bald wieder in den Bus. Heidi hat immer noch nicht ein Erdmännchen gesehen. Eddi meint dazu: „Das ist wie mit den Delphinen, immer wenn ich komme sind sie nicht da“. Bei der Weiterfahrt werfen wir aus der Ferne einen Blick auf den Bergzug des Naturreservats Macizo De Jandia mit dem höchsten Berg der Insel namens Jandia und 807 m Höhe.
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Im nächsten Ort Pajara gibt es eine Kirche zu sehen, deren Portal mexikanische Motive aufweist. Schlangen, Panther und Vögel sind da zu sehen. Wer hätte das gedacht! Im Innern der Kirche ist es stockdunkel, so gelingt ein Foto des Altars nur schlecht.
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Nun geht es – wohl nicht ohne Hintergedanken – zu einer Aloe Vera Farm. Dort erläutert
ein beflissener Mitarbeiter die Heilkräfte der Aloe Vera Pflanze.
Zur Demonstration wird ein Blatt dieser Pflanze kunstgerecht
geschält und in Stücke zerteilt. Die darf man sich dann auf
die Haut reiben. Heidi hat schon eine bestimmte Stelle in
Busennähe, wo das Sonnenschutzmittel wohl nicht hingekommen ist.
Diese ist tatsächlich nach kurzer Zeit verheilt. Trotzdem
entschließen wir uns nicht zum Kauf der doch recht teuren und
nicht lange haltbaren Essenzen. Aber einige Mitfahrer ziehen doch mit
gefüllten Tüten davon.
Nach kurzer Weiterfahrt kehren wir in einem ländlichen Restaurant
zum Mittagessen ein. Es gibt Kürbissuppe, gegrillte
Hähnchenkeulen und eine Banane zum Nachtisch. Mehr ist
darüber nicht zu berichten.
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Wir fahren wieder nach Antigua und biegen auf eine kurvenreiche Gebirgsstrecke ein. Obwohl es sich nur um Passhöhen von um die 600 m handelt, ist die enge Straße doch des Grausens wert, jedenfalls für meine Sitznachbarin, die sich bei jeder Kurve schaudernd von Anblick der gähnenden Tiefe zu Seiten der Straße abwendet. So geraten wir in den Ort Betancuria, dem geschichtsträchtigsten Ort der Insel (lt. Reiseführer). Man ist an dieser Stelle gut geschützt vor Piratenangriffen, weil durch die umgebenden Berge aufsteigender Rauch von weither nicht zu sehen ist. So hat bereits im Jahre 1405 ein gewisser Normanne Jean de Bethencourt nach Eroberung der Insel für die kastilische Krone hier eine Residenz gegründet. Deswegen spricht man damit von der ersten Hauptstadt der Insel.
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Uns erwartet nun eine sog. 3D-Multivisionsshow. Das klappt nicht
sogleich, weil erst eine andere Busgruppe abgefertigt werden muss. Dann
müssen wir auch noch in einen anderen Saal mit hölzernen
Klappstühlen umziehen. Mit dem 3D wird es auch nichts, denn davon
verstehe ich was, nachdem das eine meiner beruflichen Tätigkeiten
war.
Bei einer 3D-Präsentation
werden zwei Stereo-Bilder für das jeweilige Auge von zwei
Projektoren mittels polarisierter Filter von hinten auf eine
Spezial-Leinwand übereinander projiziert. Der Betrachter bekommt
auch eine Brille mit polarisierten Gläsern auf die Nase und
dadurch bekommt das linke sowie das rechte Auge das jeweils dafür
bestimmte Bild zu sehen. Das ganze wirkt dann räumlich plastisch,
sogar noch vor der Leinwand im Raum schwebend. Das nennt man „Immersiv“
= Eintauchend.
Leider geht es hier etwas einfacher zu: es werden 3 Bilder als Panorama
oder Bildkomposition nebeneinander angeordnet, natürlich auch
durch Musik untermalt. Und schöne Bilder kann man natürlich
auf dieser Insel machen, das wird eindrucksvoll vermittelt.
Als wir uns augenreibend wieder im Freien befinden, erläutert uns
eine Dame aus Gelsenkirchen ihre Qualen auf den Klappstühlen,
nachdem sie einen Bandscheibenvorfall samt Operation erleiden musste.
Als sie dann auch noch in ein mit Jodeltönen unterlegten
Niesanfall verfällt, befinde ich mich bereits auf Fotosuche, denn
sonst hätten wir beide einen Lachanfall schlecht unterdrücken
können. Das war also die Multivisionsshow.
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Es geht die gleiche kurvenreiche Strecke zurück. Wir tauschen die
Plätze. Nun kann Heidi die Blicke im Inneren des Busses ruhen
lassen, während ich am Fenster mit langem Hals die Abgründe
bestaune. Auf der Passhöhe mit 645 m Höhe – die heißt Mirador Morro Velosa , der
schönste Aussichtspunkt der Insel - wird für die unentwegten
Fotografierer noch ein Halt gemacht, der Wind weht einen fast vom
Sockel. Es stehen dort oben zwei Bronze-Skulpturen mit spärlicher
Bekleidung und Waschbrettbauch, was mögen sie darstellen?
Aus dem Internet:
Die beiden Statuen stellen die
ehemaligen Könige von Fuerteventura da und der Künstler
Emiliano Hernandez hat sie angefertigt.
Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Abstecher in den Ort Cortillo, der aussieht wie
Corralejo vor 20 Jahren (Reiseführer). Man möchte auch hier
den Tourismus in Gang bringen, noch sind aber einige neuerbaute Anlagen
verwaist. An einem alten Festungsturm drehen wir um und fahren
zurück nach Corralejo, wo wir an unserem Hotel wieder abgesetzt
werden. Zum Abschluss haben wir noch erfahren, dass es diese
große Inselrundfahrt bald nicht mehr geben wird, dann teilt man
es auf in eine Süd- und eine Nordtour.