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Nachdem wir Otto mit Halskrause in seiner Pension abgeliefert hatten, ging es gleich am nächsten Tag los. Nachts um drei Uhr werden wir vom Nightliner-Dienst abgeholt und fliegen in aller Frühe mit German Wings bis Stuttgart. Dort haben wir leider zwei Stunden Wartezeit zu überstehen, doch der Flug nach Kroatien dauert nur 1 1/2 Stunden und wir können im Hotel Resnik, das nur zwei km vom Flughafen Split entfernt liegt, noch das Mittagessen einnehmen.
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An das Hotelgelände schließt sich eine ausgedehnte Bungalowsiedlung an. An deren Ende befinden sich ein paar Ausgrabungen von alten Mauerresten, die aus römischer Zeit stammen sollen. Auch unter den Bungalows vermutet man weitere römische Siedlungsreste. In Richtung Split liegt die sog. Kastell-Riviera, die wir später halbwegs kennen lernen werden.
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Unsere Reisebetreuerin
namens Vera von Alltours bzw. ByeBye weist uns noch am ersten Tag
in die näheren Gegebenheiten ein. Für eine der Rundfahrten
werden wir uns erst später entscheiden.
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Aufgrund der günstigen Preislage ist das Hotel noch gut besucht.
Kinder bis 10 Jahre sind ganz frei, daher sind viele Familien dort.
Fast alle kommen aus Ländern wie Tschechien, Slowenien, Ungarn
oder Polen, das können wir an der Sprache nicht auseinander
halten. Die Mitgäste benehmen sich aber anständig, wenn auch
der Geräuschpegel mitunter bemerkenswert ist. Gleich zu Beginn
kommen wir mit einer Familie aus Bosnien in Kontakt, mit der wir bei
jeder Begegnung fröhlichen Winkkontakt pflegen. Mit deutschen
Mitstreitern werden wir erst später zu tun bekommen,
zunächst sind die Deutschen rar gesäht. Ein Herr aus
Süddeutschland setzt sich an einem der ersten Abende zu uns an den
Tisch, und wir stellen bald fest, dass das nicht die richtige
Wellenlänge ist. Als das am nächsten Abend wieder passiert,
sagtem wir ihm, dass wir auch gerne alleine sitzen würden,
worauf er sich immerhin entschuldigt und uns künftig in Ruhe
lässt. Stattdessen redet er abendelang auf unsere bosnische
Familie ein, obwohl die wohl kein Wort verstehen. Später hat er
ein anderes Pärchen gefunden, und die sind dann ein Herz und eine
Seele.
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Ein paar Worte noch über das Essen. Das Frühstück ist spartanisch, das muss gesagt sein. Den Kaffee sollte man mit Schokoladenpulver veredeln, damit er genießbar wird. Bei den Hauptmahlzeiten haben wir im vergangenen Jahr auf Lesbos mit der griechischen Küche mehr Probleme gehabt. Hier gibt es immer Fisch: Forelle, Makrele, Seehecht, Sardinen - oder, wer sich traut: Kalamares. Auch die Fleischgerichte sind schmackhaft und das Salatbuffet vorbildlich. Die Suppen sind sehr gut. Zudem belegen wir immer einen Zweiertisch am Ende des Speisesaales direkt am Fenster mit einer herrlichen Aussicht hinüber nach Split.
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Trogir
Mit dem Ort Trogir handelt es sich um eine kleine Stadt, von der wir
noch nie etwas gehört hatten, die aber als "Perle der Adria"
geführt wird. Eigentlich wollten wir am zweiten Tag mit dem Bus
nach Split fahren, aber der ist uns vor der Nase weg gefahren. Die
Busse verkehren alle 20 Minuten. So haben wir den nächsten Bus
genommen, und der bringt uns nun in die andere Richtung nach Trogir,
dessen innere historische Altstadt man über eine Brücke und
durch ein Tor erreicht. Trogir liegt eigentlich auf einer Insel, ist
aber mit dem Festland und der Nachbarinsel Ciovo durch Brücken
verbunden. Die Altstadt besteht aus einem Gewirr von kleinen
Gässchen, in dem man bald die Orientierung verliert. Aber man
kommt immer irgendwo raus: an dem Platz an der Kathedrale, der
palmenbestandenen Promenade oder dem Kastell aus dem 12. Jahrhundert.
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Auf dem Platz an der Kathedrale lassen wir uns in einem Cafe nieder und genießen die Atmosphäre und einen Cappuccino. Es gibt auch einen Uhrturm, den habe ich leider vergessen zu fotografieren. Zu seinen Füßen gibt von Zeit zu Zeit ein kleiner Chor etwas musikalisches zum besten. Da sammeln sich dann die Touristen - viele auch aus Fernost. Vor einer kleinen Gasse laufen wir fast in eine Filmaufnahme hinein, wie wir erfahren, wird gerade ein Film über ein Hochzeitspaar gedreht, die sich hier womöglich kennen gelernt haben.
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Schließlich bahnen wir uns wieder unseren Weg zurück und
entdecken noch einen anheimelnden Markt auf der Festlandseite. Wir
benötigen dringend eine Badeunterlage für die von uns
erkorene Liegewiese am Hotel. Die bekommen wir hier zu einem
günstigen Preis. Vierfach klappbare Schaummatten, mal sehen wie
wir die wieder auf dem Rückflug nach Hause kriegen. Der Betreiber
des Verkaufsstandes hat einmal eine Zeit in Deutschland bei Stuttgart
zugebracht, nach genauerem Fragen war das Bietigheim am Neckar. Das
kenne ich auch. Weiter erzählt er, dass er nur in der Saison
arbeiten muss, in den Wintermonaten pausiert man. Anscheinend kann man
so eine Familie ernähren. Für mich reicht es noch zu einem
Kopfschirm, dann streben wir wieder dem Bus zu. Der Nachmittag beschert
uns Regen, da können die Badematten leider noch nicht ausprobiert
werden.