Heute wird uns wieder eine interessante Etappe erwarten wie man sehen wird. Hinter Bad Gögging machen wir vor einer Kirche die erste Rast. Dann geht es durch Hopfenfelder, die durch die hochgebundenen Hopfenpflanzen ein eigenartiges Aussehen haben.
Hopfenfelder |
Kloster Weltenburg |
Jetzt muß man erstmal die Situation erklären. Das Tal wird hier so eng, daß auch kein Radweg mehr zwischen Wasser und Felsen paßt. Daher muß man auf das Schiff umsteigen und bis Kelheim fahren, eine nicht unwillkommene Abwechslung. Bis zum nächsten Schiff müssen wir nur eine halbe Stunde warten, bald kommt es auch schon vollbeladen um die Ecke. Als erste steigt eine Art Hostess aus, die steht dann an dem Laufsteg und weist jeden Teilnehmer einer amerikanischen Reisegruppe auf die Abfahrt in einer Stunde hin: "See you at ten thirty at this place". Die meisten verstehen das wohl auch. Was man sonst so zu sehen kriegt an Mode, Hüten, Brillen und Make-up kann man gar nicht beschreiben. Als die letzten das Schiff verlassen haben, schieben wir die Räder hinauf und machen es uns gemütlich.
Die ''Lange Wand'' |
In Kelheim ist die 20 minütige Fahrt zu Ende und wir vertrauen uns wieder dem Radweg an. Es treffen sich hier der Altmühl-Radweg, die Tour de Baroque und natürlich unser Donauweg. Leider geht es bald nur auf der Landstraße weiter, außerdem über einen Berg. Die Donau ist stark kanalisiert, ab hier herrscht auch Schiffsverkehr vom Rhein-Main-Donaukanal her, dem umstrittenen Jahrhundertbauwerk.
Dann wird das Tal wieder enger und gewunden. Durch die Flußbiegung hinter Kalkofen genießen wir für ein kurzes Stück sogar Rückenwind, wie schön könnte das sein. Einmal machen wir eine Rast und knabbern Maiskolben von einem Feld. Heidi entdeckt zwei Störche am Gegenhang. Bei der Weiterfahrt entpuppen sich diese aber als Golfspieler.
Kurz vor Regensburg mündet die Naab, dann sieht man auch schon den Dom vor sich. In Regensburg ist ordentlich was los, Touristen und Radfahrer in Mengen. Ich suche erstmal die Info wegen eines Stadtplans auf. Auf dem Weg dorthin komme ich an einem friedlich schlummernden Penner vorbei. Sein Schlafmittel in Gestalt einer leeren Flasche steht neben ihm.
Den Dom besuchen wir umschichtig, Heidi ist nach fünf Minuten wieder da, ich nach drei. Dann interessiert uns mehr ein türkischer Gemüseladen und wir hocken uns auf eine Treppe. Immerhin können wir zwei berittene Rittergestalten beobachten, die mit gezückten Lanzen aufeinander losgehen. Es finden wohl irgenwelche Ritterspiele statt, für die auf diese Weise geworben wird.
An der "Steinernen Brücke" befindet sich ein historischer Würstchengrill, das lassen wir uns dann doch nicht entgehen. Allerdings darf man für die Würstel im Sechserpack auf Sauerkraut ordentlich löhnen. An dieser Brücke war wohl mal der berühmte Strudel, mir kommt der Refrain in den Sinn:
...Schiffsmann, sag's mir ähr-hährlich,
ist's denn so gefähr-hährlich...
Das ist es wohl nicht, denn eine Meute Kanufahrer tummelt sich um die Brückenpfeiler herum. Von einem vorbeifahrenden Ausflugsschiff vernehmen wir die Kunde, daß durch das Aufstauen der Donau das Gefälle an dieser Stelle entschärft wurde.
Wir sind froh, uns wieder auf dem ruhigeren Radweg wiederzufinden. Ein paar Ortschaften weiter thront sie dann direkt über uns, die Walhalla. Dort hinaufzuklettern ist wiederum nicht unser Ding.
Die Walhalla |
Die Burg von Wörth |
Bei dem Rundgang finden wir auch das mir ebenfalls empfohlene Fachgeschäft für O....-Taschen (ich lasse den Namen mal weg, denn ich habe keinen Werbevertrag). Da das Geschäft natürlich am Wochenende geschlossen ist, können wir nichts erwerben, ein Paar lila Taschen für Heidis Rad wären nicht schlecht gewesen. Wir müssen uns mit den ausliegenden Prospekten begnügen.