Das Tal der Selke (Ostharz), 1. Mai 93

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Kurz nach der Wende, Anfang des Jahres 1990, hat mal ein Herr aus Magdeburg in Braunschweig einen Diavortrag über den Ostharz gehalten. Dabei hat er sich an drei Flußtälern orientiert: dem Ilsetal, dem Tal der Bode und dem Selketal. Geografisch ist zu bemerken, daß zwischen Ecker/Ilse und Bode/Selke mit dem Brockenmassiv eine Wasserscheide aufgebaut ist. Ilse und Ecker gehören zum Einzugsgebiet der Weser, die östlicheren Flußsysteme dagegen fließen der Elbe zu.

In den erstgenannten Tälern haben wir uns schon herumgetummelt: Ecker und Bodetal sind auf dem Fahrrad erkundet worden, im Ilsetal sind wir zum Brocken gewandert und auf Langlaufskiern gerutscht. In besagtem Diavortrag wurde dem Tal der Ilse die größte Schönheit zugestanden. Das ist nicht so ganz verständlich, denn schon an Großartigkeit im Bereich Roßtrappe, Hexentanzplatz ist der Durchbruch der Bode durch den Harzrand nicht zu überbieten. Das Tal der Ilse dagegen ist das kürzeste der Täler, es liegen keine Ortschaften oberhalb von Ilsenburg am Harzrand, und es hat den größten Höhenunterschied mit etwa 700 m auf 12 km Länge aufzuweisen. Damit wird das Wasser der Ilse in diesem Bereich sicher am muntersten springen, vielleicht war das der Grund für die Auszeichnung.

Seit geraumer Zeit ist nun schon die Selke als Ziel einer Fahrradtour vorgemerkt. Auf der Landkarte ist bereits alles ausbaldowert. Was noch fehlt: die richtige Jahreszeit, ein schöner sonniger Tag und eine günstige Gelegenheit zum Ausreißen. Alles kommt diesmal am ersten Mai zusammen. Heidi hat ein Klassentreffen in Braunlage, dazu bringe ich sie am Morgen nach Harzburg. Danach kann ich mit dem Fahrrad im Auto querab über Ilsenburg und Wernigerode, Blankenburg und Thale Richtung Osten fahren und einen geeigneten Ausgangspunkt für die Tour aufsuchen.


Bad Suderode
Das ist der Ort Bad Suderode kurz hinter Thale. Von dort führt eine weniger befahrene Straße hinauf auf die Höhen des Ostharzes.

Am Parkplatz in der Nähe der Kirche steht ein Trabbi, eine Frau darin ist in eine Zeitung vertieft. So verschiebe ich meinen geplanten Hosenwechsel für die Fahrradhose lieber auf später an einem verschwiegenen Waldplatz. Fahrrad ausgeladen und Rucksack aufgepackt, noch ein Blick in die Runde. In diesem Ort hat wohl auch mal der Ferienbetrieb zu DDR-Zeiten für mehr Leben gesorgt. Eine großes Gebäude, eine ehemalige Restauration oder Freizeiteinrichtung rottet vor sich hin.

Am Ortsrand von Bad Suderode findet sich aber ein Kurhaus, heute wird dort der erste Mai gefeiert. Gerade stimmt eine Blaskapelle den Radetzky(?)-Marsch an (Wir wollen unser'n alten Kaiser Wilhelm wieder ham...). Da kommt man beim Treten gleich in den richtigen Takt.

Nun geht es erstmal bergauf, 8 km bis Friedrichsbrunn. An der Abzweigung eines Waldweges nehme ich den diskreten Hosenwechsel vor. Als ich mich gerade in den Unterhosen befinde, fährt der Linienbus und einige nachfolgende Autos vorbei...

Die Strecke bis Friedrichsbrunn ist gleichmäßig ansteigend. Mit dem Mountainbike ist das gut zu fahren, meinen anderen Familienmitstreitern hätte man das aber wohl kaum zumuten können. Von 200 m geht es hoch auf 500 m. An der Selke entlang wird es dann ja sicher wieder bergab gehen. Die Fahrt durch den Wald ist wunderschön, das helle Grün der Laubbäume kontrastiert mit den dunkleren Tönen der Nadelhölzer (diese Beobachtung macht man immer wieder). Über allem der strahlend blaue Himmel. Am Wegrand blühen die Veilchen und die Sternmiere. Auf sonnigen Partien der Straße treibt es einem aber schon ganz schön den Schweiß aus den Poren.


Butterblumen
Schließlich taucht rechts ein Busdepot auf, da ist der Ort Friedrichsbrunn erreicht. Die gelben Butterblumen am Weg laden zu einem Foto ein.

Durch den Ort geht es recht steil wieder bergab, da war ein Teil des vorherigen Schweißes umsonst. Die Häuser fliegen vorbei. Ein Haus Brockenblick macht neugierig. Erst am Ortsausgang hat man einen freien Blick über eine weite Wiesenlandschaft. Der Brocken ist aus einer ungewohnten Perspektive schemenhaft zu erkennen. Vor einem liegt ein Wiesental, aus voller Fahrt muß ich anhalten, um ein Foto von einem Feld von Sumpfdotterblumen zu machen. Voraus liegt der Ort Allrode, wohin es schnell hinuntergeht.


Sumpfdotterblumen

Im Wald
Am Ortsausgang ist ein Stand aufgebaut, ein Schild verkündet "Eintopf aus der Gulaschkanone". Jetzt geht es wieder in den Wald. Da läd einer Holz in seinen Wartburg. "So ist es richtig" bemerkt jener, wie ich vorbeifahre. "Sag ich doch" fällt mir nur ein. Ob der sein Holz da auch auf die richtige Weise in seinen Besitz gebracht hat, bleibt im Verborgenen.

Laut Karte soll sich rechterhand eine tausendjährige Eiche befinden. Eifrig schaue ich in den Wald. An einem Parkplatz stehen ein paar Autos. Wieder schaue ich angestrengt nach rechts. Aber da sitzt eine Frau im Unterholz..., da wird das nichts mit der tausendjährigen Eiche, weil ich aus Anstand meinem Blick schnell eine andere Richtung geben muß. Nur der Mammutbaum, auch ein Naturdenkmal, der ist nicht zu übersehen.


Mammutbaum
Dann ertönt von rechts ein scharfer Pfiff. Was mag das wohl für ein Vogel sein. Aber es ist ein Radfahrer in vollem Dress, noch 50 m weg, von einer Seitenstraße rechts kommend. Der scheint wohl sehr kontaktfreudig zu sein. Er biegt aber hinter mir in die Richtung, aus der ich komme, da ergeben sich keine weiteren Verständigungsmöglichkeiten.


Stiege
Es wird nun der Ort Stiege erreicht, der gruppiert sich hübsch um einen kleinen See herum. Oben thront ein Schloß und eine Kirche. Auf einem Wanderweg fahre ich um den See und durch den Wald, lande dann aber doch auf der Bundesstraße 242, der Harzhochstraße. Hier rollt es natürlich besser. Aber deswegen bin ich nicht unterwegs, ich suche jetzt die Selkequelle und die Ruine der Selkekapelle. Nebenher führt eine Bahnlinie, das ist die Selke-Tal-Bahn, auch eine der Nostalgiestrecken, wie sie aus DDR-Zeiten noch überkommen sind.


Selkequelle
Die Selkekapelle ist nicht zu finden. Doch aus einem sumpfigen Wiesenloch entplätschert ein kleines Rinnsaal. Unter einer knorrigen Eiche und einer ergrünenden Birke blinkt das Wasser im Sonenlicht und ich beschließe, daß dies meine gesuchte Quelle ist. Die Straße zieht sich auch weiter an dem anwachsenden Bächlein hinab. Schließlich erreicht man ein Wiesental, wo die Selke, und es ist sie wirklich, munter zwischen den Wiesen mäandert. Wieder verzieren die Sumpfdotterblumen in großen Beständen die Ufer.


Mäander
Auf der Bundesstraße geht es noch weiter bis Güntersberge. Das ist ein Straßenort mit etwas Industrie, im Selketal hat es im Mittelalter viel Metallverarbeitung gegeben, die Namen Silberhammer, Stahlhammer usw. weisen darauf hin. Man konnte sich mit zahlreichen Mühlen die Wasserkraft zunutze machen. Der heutige erste Mai ist bundesweit als Kampftag für die Stahlarbeiter erklärt worden, die wollen ab Montag in den Streik treten. Sowas geht einem da durch den Kopf.


Güntersberge
Einen Radfahrer bei dem heiteren Sonnenschein mag das weniger stören. Es sind viele Ausflügler unterwegs, die an allen möglichen Plätzen ihre Picknickkörbe auspacken. Am Bahnhof Güntersberge kaufe ich eine Sinalco. Ob ich einen Hunderter in kleinere Scheine wechseln könnte? Kann ich nicht, außerdem dachte ich, daß man so verstrubbelt und mit den schlotterigen Radlerhosen nicht so sehr nach Geld riecht. Ist ja auch egal!

Ab Güntersberge zweigt die Selke von der Bundesstraße ab, begleitet von dem Wanderweg, der originellerweise "Selkeweg" heißt. Jetzt macht das Fahren erst richtig Spaß. Üppig blühender Schwarzdorn säumt den Weg.


Schwarzdorn
Mit einer leichten Bereifung empfiehlt sich dieser Weg allerdings nicht, denn es gibt doch recht ansehnliche Schottersteine. An einem einsamen Gehöft kläfft mich ein Köter durch das Gittertor an, dann eilt er zu einer wohl nur ihm bekannten Stelle im Zaun, wo er einen Durchlaß kennt. Während ich das so beobachte, steigere ich unwillkürlich das Tempo. Als der Köter hinter mir her ist, biege ich gerade um eine Waldecke, wo die Sichtverbindung zum Heimathof meines Widersachers endet. Damit fällt auch seine Agression in sich zusammen und er beendet die Verfolgung. Mir bleibt erstmal eine Gänsehaut.

Eine Wandergrupe von einigen älteren Herrschaften kommt entgegen und wird freundlich gegrüßt, man muß Wanderer und Fahrradfahrer miteinander versöhnen, wo man kann. Sonst ist es auf dieser Strecke menschenleer. Nur an dem idyllischen Waldsee "Elbingstalteich" haben sich auch ein paar Leute zum Picknick niedergelassen.


Elbingstalteich

Straßberg
Dann erreicht man den Bahnhof Straßberg, oben am Hang zeigt sich der Ort mit seiner Kirche, sehr malerisch gelegen. Im Ort entdeckt man die stehengebliebene Wand einer Ruine. Ein Hinweisschild informiert darüber, daß sich hier die älteste Hütte dieses Gebietes befunden hat.

Weiter geht es wieder auf der Straße durch ein liebliches Wiesental (wie es immer so schön heißt) über Silberhütte nach Alexisbad. Vor einem vergitterten Eingang eines Bergwerkstollens stauen sich die Menschen zum Fotografieren. Endlich habe ich freie Sicht, um auch ein Foto zu machen. Hier befand sich ein unter 70 Grad im Gestein stehender Silbererzgang, der durch diesen Stollen erschlossen wurde. Das aus dem Stollen sickernde Wasser hat die Felsen gelb übersintert. Was gäbe man darum, in diese Geheimnisse eindringen zu können!


Silberstollen

Alexisbad
Alexisbad ist ein bekannter Ort mit vielen Gaststätten und Restaurants. Die Cafeterrassen sind überall dicht besetzt. Gelegentlich spielt ein Orchester zur Erbauung volkstümliche Weisen. Ein Gebäude sticht durch seine Bauweise mit aufgesetzten Türmchen besonders ins Auge. "Erholungsheim der Reichsbahn" ist da zu lesen.

Ein wenig weiter wieder ein Loch in einer Felswand. Das Abzeichen Naturdenkmal ist daneben angebracht. Nun habe ich leider keine Taschenlampe mit, gucke aber doch mal eben da rein. Aber was soll's, gleich 5 Meter weiter um die Ecke kommt der kleine Gang schon wieder aus dem Felsen heraus. Das ist denn doch wohl mehr was für unsere Kleinen.

Bis Mägdesprung bleibt man auf der Straße. Das Selketal ist hier sehr windungsreich. Oberhalb von Mägdesprung gibt es auch eine Mägdetrappe. Die Roßtrappe bei Thale kennt jeder, dort ist ein Roß gesprungen und hat den Eindruck eines Hufes hinterlassen (laut Sage). Was es mit Mägdesprung und -trappe für eine Bewandnis hat, kann ich nicht ergründen.

Nun schwenkt der Lauf der Selke nach Osten und man befindet sich wieder auf einem Fahrweg bis zu dem Restaurant Selkemühle. Hier ist es belebt, Autos, Radfahrer und Fußgänger bevölkern die Gegend. Auf den Wiesen verteilen sich die Erholungsuchenden, hier cremt Mutti dem Vati den Rücken ein, dort springen ein paar Kinder im Gras herum und machen sich die Kleider schmutzig. Opa und Oma sitzen auf mitgebrachten Campingstühlen unter einem Sonnenschirm (ebenfalls mitgebracht).

Auf halber Strecke bis zum Restaurant macht einen ein Hinweisschild "Zum Erbstollen" neugierig. Wenige Meter vom Wege findet man ein Gebäude mit einem kleinen Säulenportal und der Aufschrift "Herzog Alexis Erbstollen". Das ist der Eingang, der liegt sonderbarerweise nicht an einem Berghang, sondern mitten im Tal (wie der Sieberstollen). Hinter dem Eingang, der vergittert ist, geht es ins ungewisse. Kniehoch fließt Wasser heraus. Das Gittertor ist nur durch Gewindemuttern gesichert, die mit einem normalen Schraubenschlüssel jederzeit entfernt werden könnten. Demnach sind wohl keine Schätze zu erwarten. (Nach Nowak, Der Ostharz: "Der Herzog-Alexius-Erbstollen wurde 1830 begonnen, 1862 erfolgte der Durchschlag zur Grube Hoffnung Gottes bei Harzgerode. Dennoch ein Mißerfolg, die alten Lagerstätten waren bald erschöpft").

Am Restaurant Selkemühle verzehre ich im Stehen ein Käsebrot. Die Menschen, die vom Parkplatz in das Restaurant und wieder heraus eilen ziehen mich nicht gerade an. Nun ist hier ein Schlagbaum, da können die Autos erstmal nicht mehr weiter. Das Tal ist hier schon recht breit, alles Wiesen mit einzelnen Bäumen dazwischen, das sieht manchmal wie ein Park aus. Der Weg fährt sich nicht so besonders gut, holperig und mit großen Steinen versehen. Was hätte die Familie wieder gemault...

Die Hauptattraktion des Selketales steht noch aus: die "Burg Falkenstein". Spät erst bekommt man sie vom Tal aus zu Gesicht, sie ist ziemlich von Bäumen umstanden. Nun gibt es einen steilen Kletteraufstieg, der sich mit dem Fahrrad nicht empfiehlt. Man fährt besser bis zu der Straße vor, die von Meisdorf zum Parkplatz der Burg Falkenstein hinaufführt. Das bedeutet, noch einmal 200 Höhenmeter hinauf, der Autofahrer merkt das gar nicht. Der arme Radfahrer aber kommt schweißgebadet oben an. Die ganz Faulen können vom Parkplatz mit einem Pferdefuhrwerk fahren, aber das ist ja auch romantisch. Die Pferde sind ganz dicke Kaltblüter (Brauereipferde). Mit dem Fahrrad bin ich nun genauso schnell, denn es ist wieder weitgehend eben.

"Der hat es gut" höre ich im Vorbeifahren ein paar Fußgänger sagen, denen der 1.5 km Fußmarsch vom Parkplatz zur Burg schon zuviel wird. Die wissen natürlich nicht, wie ich hier eben heraufgekeucht bin. Die Burg erscheint erst unmittelbar vor einem, indem man aus dem Wald kommt. Wirklich ein altertümliches Gemäuer, auf dem 33 m hohen Bergfried sieht man die Köpfe, Fotoapparate und Kamcorder der Leute, die hinaufgestiegen sind, um herunter zu schauen.


Burg Falkenstein
Auf einem Plan der Burg kann man deren Entstehung studieren. An der Burg ist seit 1120 gebaut worden. Sie ist sehr durchdacht konstruiert. Man hat zuerst den Kern errichtet, später weitere Außenbefestigungen hinzugefügt. Insgesamt sind nun 5 Innenräume entstanden, die sogenannten Zwinger. Diese sind nacheinander nur durch Tore zu erreichen, daher war im Falle eines feindlichen Einfalls in der Burg eine optimale Verteidigung möglich.

Eine Treppe hoch ist der Eingang für die Besichtigung. Man tritt in den Innenhof mit einem Ziehbrunnen. An einer Kasse sind 5.- DM zu entlöhnen, "zum Erhalt einer der wenigen mittelalterlichen Burgen". Irgendwie klappt das mit der Kasse bei mir mal wieder nicht, ich will ja auch gar nicht auf den Turm. Ein paar Räume sind museumsmäßig ausgestattet, da steht ein Waschbrett oder eine alte Wetterfahne herum. Es läßt sich ein Blick in die Burgkapelle werfen. Das ist der älteste noch erhaltene Raum der Burg vom 13. Jahrhundert.

Im Hof sitzen die Leute auf Bänken und warten auf etwas, wahrscheinlich auf eine Führung. "Jetzt ein kühles gezapftes Bier!" sagt einer mehrmals und guckt thriumphierend in die Runde. Sowas hat man ja noch nie gehört. Ein anderer hat ein kleines Kind auf dem Arm und redet selber wie ein Baby (auf Sächsisch): " Ah ja, da guggemall, do steigmr gleich nuff, uijuijui!" und zeigt hinauf, aber immer auf den falschen der beiden Türme. Dem Kind ist das sowieso egal.

Meine Selketour ist zu Ende, der Rest ist die Rückfahrt zum Auto. Die Selke führt nun nicht mehr lange ein Eigenleben, bald wird sie von der Bode vereinnahmt, dann geht es in die Saale und schließlich in die Elbe. Beim Studium der Karte, um so etwas herauszubekommen, fällt mir ein neues Flußtal ins Auge: das der Wipper. Es erschließt den südöstlichen Teil des Harzes (Unterharz), wieder ein Ziel für später.

In Meisdorf hat man einen schönen Blick nach Osten auf die Ausläufer des Harzes. Der Gebirgscharakter fehlt hier. Sonderbarerweise ist das Selketal ein Wiesental, auch ein schroffer Durchbruch in die Ebene am Harzrand ist nicht vorhanden, während ein paar Kilometer weiter die Bode bei Thale so ein wildes Szenario durchrauscht.


Meisdorf
In Meisdorf ist wohl auch ein Schloß, jedenfalls gibt es ein Schloßhotel, blitzende Karossen auf dem Parkplatz lassen vermuten, daß es sich hier nicht gerade um eine Imbißbude handelt. Von Meisdorf gerate ich nach Ballenstedt, dort versäume ich mangels Kenntnis der Sachlage, den historischen Ortskern zu besichtigen (der Reiseführer wird wieder mal erst hinterher gelesen). Aber durch Zufall gerate ich von der häßlichen Ausfallstraße in einen lieblichen Schloßgarten. Und siehe da, plötzlich erhebt sich ein höchst malerisches Schloß und spiegelt sich im Teich. Hier esse ich noch ein Käsebrot.


Schloß in Ballenstedt
Am Waldrand rollt man auf einem Wanderweg Richtung Gernrode. Hinter einer blühenden Kirschplantage erscheinen die Türme eines weiteren Schlosses, der Roseburg. Später entnehme ich dem Reiseführer, daß dort der Garten höchst sehenswert ist. Nach Gernrode geht es steil hinunter was die Bremsen halten, denn die eingebauten Querrinnen im Weg sind Gabel- und Felgenbrecher. An der Kirche vorbei (mir entgeht, daß es sich hier um eine bemerkenswerte Stiftskirche als eines der "schönsten erhaltenen Beispiele der ottonischen Baukunst" handelt)- dann sind es nur noch wenige hundert Meter zum Ausgangspunkt in Bad Suderode.

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