Einigermaßen zeitig kommen wir in Gang, die Räder sind bald beladen. Erstmal gibt es noch ein großes Hallo bei der Verabschiedung, es wird fotografiert usw., bis wir endlich winkend um die nächste Ecke verschwinden. Auf der verkehrsreichen Straße geht es gleich steil bergab nach Passau, da muß Heidi mit dem ungewohnten Gepäck erstmal passen und die Sache zu Fuß angehen. Nachdem wir uns so leidlich durch Passaus Innenstadt gekämpft haben, sind wir endlich am Donauufer, wo sich die Sonne im Wasser spiegelt. Eine Anzahl Donaudampfer liegen vor Anker und warten auf Gäste, an denen kaum ein Mangel herrschen. wird.
Wir überqueren die Donaubrücke, gleich danach geraten wir in ein Rudel von so an die 50 Radreisenden, das kann ja heiter werden. Bald zieht sich der Radlerschwarm aber in die Länge, unser Tempo ist auch noch recht zaghaft, so sind wir bald wieder allein. Über Erlau geht es zunächst noch auf der Bundesstraße nach Obernzell. Dort kaufen wir uns erstmal Reiseproviant und fahren auf nun ruhiger Strecke bis Jochenstein kurz vor der Grenze nach Oesterreich. Eine Rast inmitten grüner Wiesen, dann kommt die mit Spannung erwartete Grenze. Wir trauen unseren Augen nicht, da stehen doch tatsächlich zwei Grenzer in ihren Schildhäuschen, obwohl hier nur Radfahrer entlangfahren. Die Familie vor uns wird großzügig durchgewunken, wir dagegen nicht. Ich muß die Ausweise und Pässe aus den untersten Winkeln des Gepäcks hervorkramen, dann erst geht es weiter.
Einmal fahren wir neben einem Eintagsfahrer her und wechseln ein paar Worte. Als wir stolz erzählen, daß wir bis Budapest fahren wollen, sagt der nur "Dös is a Wahnsinn" und wir werden auch ganz nachdenklich.
Als nächste Attraktion wartet eine Radlerfähre, die uns für wenig Geld auf das andere Ufer übersetzt. Es wird ein heißer Tag, doch oft verläuft der Weg unter Bäumen im Schatten. Bei Schlögen beginnt ein besonders reizvoller Donauabschnitt: über etliche Kilometer windet sich die Donau durch ein enges Tal, keine Straße führt hier hindurch und es herrscht eine himmlische Ruhe. Da machen wir wieder eine erholsame Rast. Ein einzelner Badewütiger steigt in die Donau, die Badehose läßt er weg, wahrscheinlich würde die sich in dem Donauwasser ohnehin zersetzen. Dafür trocknet sich der Herr anschließend um so gründlicher ab, während wir versuchen, in eine andere Richtung zu schauen.
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In der Gaststube des Hotels, wo wir in einem Hinterhof zu Abend essen, ist es etwas schmuddelig. Dann machen wir einen Gang durch Linz, leider ist der Marktplatz eine einzige Baustelle. Aber in den Straßen ist noch einiges los, Musikanten und andere Akteure genießen den warmen Sommerabend.