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Etappe 3: Klötze - Salzwedel, 3.8. 97, 83 km

Seit der letzten Radtour auf dem Altmark - Rundwanderweg sind inzwischen einige Monate vergangen. Immer wieder kann einen eine anspruchsvolle Familie mit allen ihren Verpflichtungen an den Wochenenden von einer Fortsetzung der Altmark-Expedition abhalten. Und plötzlich geht es doch für einen Tag, immerhin ist die geplante Sommerradtour auch nicht mehr weit, da tut einem so ein Tag Training bestimmt nicht schlecht. Heidi will sogar mitkommen.

Ich schaue mir schon mal am Computer die Rückverbindung mit der Bahn von Salzwedel nach Klötze an. Das ist kein Problem, da fährt alle zwei Stunden ein Schienenbus.

An besagtem Sonntagmorgen fahren wir noch vor acht Uhr mit dem Auto los und sind kurz nach neun Uhr in Klötze. Damit wir das Auto am Abend auch wieder finden, parken wir ganz in der Nähe der Kirche, darauf achtend, nicht die Ausfahrt eines dieser typischen Ackerbürger- Häuser zu verstellen. Nach wenigen Minuten Aufrüstens kann es los gehen.

Der Radwanderweg wendet sich in Richtung Süden in die Randbereiche des ausgedehnten Klötzer Forstes. Nach der Karte läßt sich schon Unheil vermuten, da liegt nämlich der Loofberg, 100 m hoch. Außerdem verwandelt sich der Wegbelag von einem gut befahrbaren Schotter in ein hübsch anzusehendes Katzenkopfpflaster. Also schieben wir erstmal die Ausläufer oder Vorgebirge des Loofberges hinauf. "Bei mir kommt da ja immer sowas", meint Heidi, als ich ihr versichere, bisher eigentlich immer eine bessere Wegqualität angetroffen zu haben.

Aber es wird auch wieder besser, bald rollen wir wieder hinab und haben Gelegenheit, die Erläuterungstafeln über das Waldsterben und was man dagegen tun kann, zu studieren. Eine Schar Eichelhäher über uns dokumentiert mit lautstarken Zetern, daß man sich in diesem Wald augenscheinlich sehr wohl fühlt. Uns geht das auch so, am Ende des Waldes erreichen wir den Ort Quarnebeck, der einen ganz gemütlichen Eindruck macht.

Dann geht es auf einer nagelneu asphaltierten Straße dahin, Verkehrsaufkommen: zwei Fahrräder (wir selber). Um weitere Kosten zu verbraten, hat man fein säuberlich links und rechts der Fahrbahn Bäume gepflanzt, vielleicht will man mal Teil der Deutschen Alleestraße werden. Leider haben die Bäumchen zumeist das Einpflanzen nicht überlebt und sind vertrocknet. Dafür kann man das Auge an einem riesigen Sonnenblumenfeld ergötzen.

Nun geraten wir endlich in den Weltort Köckte, wo unser Freund Thomas an einem grauen Wintertag ein zum Verkauf stehendes Haus besichtigen wollte. Er hat dann aber weder das Haus noch sonst irgend etwas in diesem Ort gefunden. Heute ist es bei sommerlichem Sonnenschein ganz hübsch hier. Die Blumen blühen und ein paar Hausaufschriften aus alten DDR-Zeiten sind auch noch zu entziffern.

Es schließt sich der Drömling an, ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das Land der 1000 Gräben. Dazwischen unzählige Viehweiden. Wir buchen erst mal unsere Storcheneinheiten ab, indem wir vier an der Zahl am Himmel kreisend beobachten. Dann geht es an einem wunderschönen Graben entlang, danach schnurgeradeaus entlang der Kunrauer Vorflut. Hinter einer Hecke erspähen wir zwei Graureiher, die buchen wir damit auch ab. In den Gräben brodelt es von Fischen, da läßt es sich bestimmt vortrefflich graureihern (nach der Rechtschreibreform müßte hier grau reihern stehen, was den Sinn erheblich verfälschen würde).

Erste Rast machen wir in Kunrau, da haben wir schon fast 25 km gefahren. Der parkartige Charakter der Gegend bestätigt sich, da liegt ein großer Park mit uralten Bäumen. Unter der ältesten Eiche mit knorrigen und weit ausladenden Ästen lassen wir uns auf einer Bank nieder. Leider fehlt eine von vier Sitzplanken, da sitzt man so ein wenig wie auf einem Donnerbalken.

Schloss in Kunrau></a>
Macht aber nichts, vor unseren Augen liegt ein kleines <a href=Schloß, erbaut um 1860 im italienischen Renaissancestil. Hübsch so was, da schmeckt einem das Wurstbrot gleich besser. Die Vorderseite des Schlosses hat man auch schon renoviert, es tut sich also etwas. Wir passieren eine Oma, die bringt ihrem Enkel bei, wie man auf einen Baum klettert.

Dann wieder freies Feld und ein nicht enden wollender Waldweg. Zwei andere Radfahrer nesteln mit Plastiktüten herum, Heidi tippt auf Steinpilze. Bevor uns der Pilzblick allzusehr gefangen nimmt, legen wir eine rasante Abfahrt über Stock und Stein hinunter nach Mellin hin. Hier wird die B248 gekreuzt, die uns sehr vertraut ist, weil sie nur 2 km entfernt von unserem zu Hause entlang führt (Braunschweig - Seesen).

Hinter dem Ortsrand von Mellin führt ein steiler Weg hinauf, wieder mit den hübschen Feldsteinen gepflastert. Die habe ich auf unserer Garageneinfahrt zur Verkehrsberuhigung allerdings auch verlegt, aber da geht es nicht so steil bergauf. Wir schieben also wieder und halten an einer Bank an.

Im Gras liegen überall weiß braune Brocken herum. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese als Reste von Steinpilzen, die einer hier geputzt haben muß. Ganze Stiele und Kappen dabei, die wir nicht verschmähen würden. Nächste Steigerung: wir finden sogar die aus der Erde ragenden Stiele, wo die Pilze abgeschnitten wurden. Nachträglich geschätzt: Heidi sagt so an die 40 (ich teile dann immer durch zwei). Und schließlich: zwei kleine und einen großen Steinpilz hat man übersehen, die gehen nun in unseren Besitz über. Heidi sagt (diesmal muß nicht durch zwei geteilt werden): "Seit 30 Jahren habe ich nicht so einen Steinpilz gefunden". Ich habe noch nie so einen großen Pilz gefunden, habe aber vor Jahren im Weserbergland mal einen Mann gesehen, der einen noch größeren gefunden hat.

Nun wird ein Unterhemd um die Pilze gewickelt, das ganze in meine Regenmütze gepackt, und so kann einigermaßen optimistisch dem weiteren Geschuckel entgegen gesehen werden.

Nach dieser Steinpilzorgie wird das mit dem Pilzblick natürlich alles andere als besser. Das ist zwar erst mal nicht so schlimm, weil wir zunächst weiter den hoppeligen Weg hinauf schieben müssen. Auf der Böschung am Wegesrand ist allerdings kein weiterer Pilz, schon gar nicht ein Steinpilz, zu erspähen. Als wir allerdings wieder im Wald dahinrollen und um Pfützen und Schlaglöcher herumkurven müssen, ist der Pilzblick nicht mehr so angesagt. Wird doch der versonnene Blick rechts oder auch links über den Waldboden durch aufspritzendes Wasser einer übersehenen Pfütze oder durch unsanfte Stöße im Gesäßbereich bei einem unversehens auftretenden Schlagloch belohnt. Bald lernen wir wieder, auch einem dahinkriechenden Mistkäfer auszuweichen, der sicher auf Reisende mit einem für ihn lohnenderes Fortbewegungsmittel hofft.

Die Fahrt durch diesen Wald ist abwechslungsreich, ab und zu eine Wiese, des Jägers Lust. Wir passieren das Quellgebiet der Hartau. Wie auf einem Schild zu lesen ist, kommt am Ende des Waldes die Ortschaft Neuenstall, das sind nur ein paar Häuser. Die haben jedenfalls hier ihre Ruhe. Wir haben lange keine Kennzeichnung unseres Radwanderweges zu Gesicht bekommen, eine Schautafel läßt aber darauf schließen, daß wir uns immer noch auf der richtigen Strecke befinden. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für die vermeintlich richtige Abzweigung, worauf es gleich wieder auf Sand- und Feldsteinbelag bergauf geht, was wir schiebend bewältigen. Bromer Berg heißt das laut Karte.

Dann kommen wir auf einer Landstraße raus, wo kein Hinweisschild auf unseren Weg existiert. Also sind wir doch trotz all der Mühen auf einer falschen Fährte. Wenn man die Himmelsrichtung nach dem Sonnenstand bestimmt, liegt Westen links, da wollen wir doch mal sehen, wo man da raus kommt.

An dieser Stelle muß noch einmal die Eigentümlichkeit der Landkartenblätter in unserer Broschüre über den Altmark Radwanderweg erörtert werden. Da zeigt der Nordpfeil auf den einzelnen Teilblättern jeweils in eine andere Richtung, in dem gegenwärtigen Fall nach unten links. Da muß man entweder links und rechts vertauschen, oben und unten, Westen und Osten, Nord und Süd oder was? Jedenfalls kommen wir in dem Ort Jübar raus, orientieren uns an der Kirche und finden aufatmend unseren Weg wieder.

Es geht nun auch weniger kompliziert auf der Landstraße weiter, die ist aber auch ganz schön holperig, da wo man Feldsteine oder Betonplatten einfach mit einer dünnen Asphaltdecke überzogen hat. Warum der Weg hier entlang geführt wird ist einfach zu erklären: zwischen den Orten Molmke und Diesdorf befindet sich ein Freilichtmuseum. Das wurde, wie man nachlesen kann, schon im Jahre 1911 angelegt und ist damit eines der ältesten in Deutschland. Wir erspähen über den Zaun immerhin eine nagelneue Bockwindmühle. Einen Besuch dieser Einrichtung versagen wir uns heute, geht doch in meinem Kopf eine kleine Rechenaufgabe um.

Und die geht so: wir haben gut 80 km zu fahren, falls wir, speziell meine tapfere Gattin, das überhaupt schaffen. Im nächsten Ort namens Driesdorf haben wir etwa die Hälfte absolviert. Das hat drei Stunden gedauert, es ist jetzt kurz nach 12 Uhr. Falls wir unser Ziel Salzwedel erreichen, fährt dort der Zug nach Klötze um 17.26. Da haben wir noch 5 Stunden Zeit, und das müßte reichen. Man könnte von hier auch 30 km direkt per Rad nach Klötze zurück fahren. Später geht das nicht mehr, weil die Querverbindungen fehlen.

So entscheiden wir uns in Diesdorf: wir fahren wie geplant weiter, könnten aber einen Kaffee gebrauchen. Diesdorf ist ein sehenswerter Ort, da gibt es ein Kloster nebst romanischer Kirche, einen frisch gepflasterten Marktplatz nebst benachbarter Baustelle und eine dadurch bedingte komplizierte Umleitung. Bevor wir das alles verarbeiten, gelingt es uns tatsächlich, ein Italienisches Eiscafe anzusteuern, wo wir unter einem Sonnenschirm den verdienten Cappuccino schlürfen können. Dieses Lokal ist wirklich empfehlenswert, schon wegen der netten Bedienung, die uns den weiteren Weg ganz genau erklären kann: daß man mit dem Rad nämlich durch die Baustelle schieben könne um die leidige Umleitung zu umgehen.

So machen wir es dann auch, finden uns auf einer herrlichen Teerstraße wieder und werden unserem Wanderweg für ein paar Km untreu. Das haben wir uns schließlich verdient. In dem Ort Dähre werden wir ihm wieder treu. Im Vorbeifahren erspähen wir das, was in unserer Broschüre so geschildert wird: Feldsteinkirche aus dem 12 Jahrh., nebenstehender Glockenturm.

Kartenblatt gewechselt, der Nordpfeil zeigt nun mal nach rechts unten, so etwa OSO, wie der Seemann sagen würde. Wir fahren aber nach SSW auf der Karte, das ist demnach in Wirklichkeit ONO. Alles klar? Heidi jedenfalls wundert sich, daß die Kilometerhinweise nach Salzwedel eher mehr werden und stark schwanken.

Was das wichtigste ist, wir haben Rückenwind, es geht gut voran. In dem Ort Tylsen verhalten wir kurz. Da ist einiges in unserer Broschüre vermerkt, alte Burg und so. Die sehen wir auch von weitem, beschränken uns aber auf ein Foto eines alten Fachwerkhauses, in dem nur noch eine Katze wohnt. Aber alles unter Denkmalschutz!

Nun ist es nicht mehr weit bis Salzwedel. Plötzlich fällt es mir siedendheiß ein: heute ist ja Sonntag, die Bahnrückfahrt um 17.26 habe ich aber für einen Sonnabend ermittelt. Ich lasse Heidi vorfahren, werde wortkarg und fange an zu grübeln. Wenn der Zug nun nicht fährt, dann kann ich ja mit dem Fahrrad die 35 km zurück nach Klötze fahren und das Auto ranholen. Aber das würde fast drei Stunden dauern, was macht meine liebe Frau dann solange in Salzwedel? Angestrengt grübelnd komme ich auf die Lösung No. 2: Taxi nehmen. Geschätzte Kosten: so um die DM 50.-. Abgesehen vom Zeitverlust, denn die Fahrräder müßten wir ja auch noch aus Salzwedel abholen müssen. Vor 22 Uhr wären wir nicht zu Hause. Ganz schön rechnen muß man an diesem Tag.

Der letzte Teil unserer Tagestour fährt sich trotzdem herrlich, man hat für die Radfahrer eigens einen Streifen neben den Feldwegen asphaltiert. Da kann man der Nase nach (Richtung HNO) sich der endlich auftauchenden Kulisse von Salzwedel nähern. Es ist so um 16 Uhr, da haben wir massig Zeit (falls der Zug denn fährt). Wir geraten ausgerechnet entlang einer Bahnlinie in das Weichbild von Salzwedel, entlang einer Allee geraten wir irgendwie in die hinteren Bereiche der alten Burg, finden einen Durchschlupf und stehen plötzlich inmitten von Fachwerkhäusern. Wir sind da.

Klar, was jetzt zu tun ist. Zuerst den Bahnhof suchen und die Abfahrttafel studieren. Wie immer fahren wir in die falsche Richtung, wie sich bald herausstellt. Wir fragen einen Angestellten eines Türkischen Restaurants nach dem Bahnhof, der bietet uns mehrere Richtungen an. Eine dieser Richtungen führt uns am Neuperver Tor vorbei zu einem Bahnhof, der eher ein Dornröschendasein fristet. Da sind alle Gleisanlagen mit Gras überwuchert, da kann lange kein Zug lang gefahren sein.

Jenseits der Jeetze, mit deren Brücken hat man es außerdem noch zu tun, erblickt man aber Bahnschranken, vielleicht tut sich da mehr. Zwischendurch haben wir noch mal andere Leute gefragt, die uns auf die B248 verwiesen. Das war dann auch der goldene Tip: Bahnhof Salzwedel-Altstadt, der liegt 100 m entfernt von der Stelle, wo wir uns anfangs zwischen den Fachwerkhäusern die Augen gerieben haben. Ein Blick auf die Abfahrtstafel: Entspannung, der Zug fährt täglich - also auch sonntags! Dem verlassen wirkenden Bahnhof ist das allerdings nicht direkt anzusehen.

So kann man auch schlecht die verbleibende Stunde hier am Bahnhof verbringen. Wir stromern noch einmal durch die Straßen von Salzwedel und entdecken die offen stehende Tür der Mönchskirche. Kaum stecken wir die Köpfe in das Innere der Kirche, winkt uns ein beflissener Herr zu, uns einer Kirchenführung anzuschließen. Er erklärt gerade die verblichenen Fresken hoch oben im Gewölbe, die hat man sicher - das kennt man schon - bei kürzlichen Restaurierungsarbeiten frei gelegt. Wir lassen es dabei bewenden, "womöglich will der noch Eintrittsgeld", meint meine vorsichtige Gattin. Lieber lassen wir unsere Räder nicht allein, verzehren das letzte Wurstbrot (jeder eine Hälfte), und begeben uns auf den nun vertrauten Weg zum Bahnhof. Heidi schlägt trotzdem eine falsche Richtung vor, aber diesmal lasse ich mich nicht verwirren.

Fünf Minuten vor Abfahrt unseres Traumzuges wird endlich der Fahrkartenschalter geöffnet, aber die Chefin hat erst mal ein sicher wichtiges Telefongespräch zu erledigen. Dann aber geht es wieder los, wir haben das im vergangenen Jahr in dem Weltbahnhof Hoheneggelsen schon einmal kennen gelernt. Die Fahrkarten sind schnell gelöst. Der Transport der Fahrräder erfordert allerdings erheblich aufwendigere bürokratische Maßnahmen. Da werden mit Durchschlag Formulare ausgefüllt, Aufkleber beschriftet, abgezeichnet und gegengezeichnet, schließlich auch noch zweifach abgestempelt. Eine Transportversicherung schließen wir nicht ab, werden wir doch sozusagen mit den Rädern auf dem Schoß reisen. Eine Dame hinter uns hat sich auch noch angestellt, die bucht eine außerordentliche Reise bis Oebisfelde.

Wir haben für diesen Aufwand DM 25.- abzuleisten. Dann muß die Chefin des Ganzen "Signal geben" wie Heidi es mit einer Reminiszenz an die ungarische Idylle "Ich denke oft an Piroschka" treffend formuliert. Es rumpelt auch schon ganz vernehmlich hinter einer Gleiskurve. Gerade noch senken sich auf Knopfdruck die Schranken über die B248. Es erscheint ein Doppeltriebwagen. Beflissen kümmern sich die Verantwortlichen um unser Wohl, denn wir sind die einzigen Fahrgäste dieser gottlob auch sonntags funktionierenden Einrichtung der Deutschen Bahn.

Wie immer, steigen wir umständlich an der falschen Tür ein, und müssen dann die Räder an das andere Ende des Triebwagens balancieren, wo mehr Platz ist. Aber da sind wir schon längst wieder in voller Schaukelfahrt. Um die Farbe Grün zu studieren, muß man nicht unbedingt nach Irland fahren, die Bahnfahrt von Salzwedel nach Klötze bietet auch einiges. Ein paar Störche oder auch Rehwild lassen sich bequem von der Sitzbank aus beobachten.

In Klötze habe ich schon so weit gehende Ortskenntnisse, daß wir vom Bahnhof aus auf Nebenstraßen punktgenau auf unser Auto treffen. Damit ist die Fahrradtour des heutigen Tages einigermaßen abgeschlossen. Weil ich gerne zeitgeschichtliche Ereignisse einarbeite, kommt nun noch ein weiterer Abschnitt hinzu, wo es um ein z.Zt. noch unaufgeklärtes Verbrechen geht.

Auf der Rückfahrt fahren wir nämlich über die Dörfer mit der Absicht, bei Königslutter auf die Autobahn zu gelangen. Das mißlingt, weil die Auffahrt wegen der Verbreiterungsarbeiten der A2 gesperrt ist. So geraten wir auf eine Strecke über Ochsendorf und Beienrode. Genau da würden wir heute nicht gern hinfahren, denn da wurde vor ein paar Tagen die Frau eines Pfarrers ermordet. Aus diesem Grund finden sich da gerade viele Sensationsreporter und Schaulustige ein. "Wir sind doch keine Spanner" protestiere ich. Wir kommen zum Glück auch nicht in einen Stau. Wenn ich mich recht erinnere, hat die Frau jenes Pfarrers uns vor zwei Jahren bei einer Radtour des Braunschweig Forums eine Führung in der neu hergerichteten Kirche von Ochsendorf präsentiert. Insoweit hat man eine gewissermaßen persönliche Beziehung zu dieser Geschichte.

Damit genug, fahren wir noch den Rest auf gängiger Landstraße (Reichsstraße 1: Aachen - Königsberg). Vor Jahren hat man an dieser Straße alle Bäume abgeholzt, weil es bei Glatteis zu viele Volltreffer gab. Inzwischen hat man wieder aufgeforstet - wohl aus ökologischen Gesichtspunkten heraus. Kurz nach 20 Uhr sind wir wieder zu Hause. Heidi meldet energisch Ansprüche an, bei den nächsten Altmarketappen mit von der Partie sein zu wollen. Das freut einen dann ja auch!


Etappe 4
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