Mittwoch 6.6., Kekova, Simena, Kale

Heute morgen fahren wir sozusagen über die versunkene Stadt Kekova, dem Lykischen Atlantis. Ich erlaube mir, wieder eine Notiz aus dem Internet zu übernehmen:

Bekannt ist Kekova wegen seiner antiken überreste auf der nördlichen Seite der Insel. Durch ein Erdbeben versanken Teile der Insel und mit ihr die Stadt im Meer. Diese unter Wasser gelegenen Ruinen sind das Ziel zahlloser Touristen, die mit Booten aus Demre, Kas oder sogar aus Kalkan hierher gefahren werden. Die Boote sind mit gläsernen Böden und Guckfenstern ausgestattet, denn Tauchen, Schnorcheln und selbst Schwimmen ist im Bereich der versunkenen Stadt verboten.

Tatsächlich kann man am Ufer Mauerreste oder gar Treppenstufen erkennen. Vor der Halbinsel Simena gehen wir vor Anker. Ein Boot holt uns ab und bringt uns zu dem Dorf Kale Köy, das nur per Schiff zu erreichen ist und über dem eine Burgruine thront.

"Die Ritterburg, welche den Ort überragt, wurde während der Kreuzzüge vom Orden der Johanniter über den Grundmauern einer antiken Festung errichtet. Trotz der späteren Eroberung durch die Osmanen ist die Wallmauer mit ihren vielen Zinnen erhalten geblieben."

An Land wird man sogleich von geschäftstüchtigen bunt gekleideten Türkinnen begrüsst, die einem umgehend Armbänder, Halsketten oder textile Kostbarkeiten andrehen wollen. Eine ist besonders anhänglich: "Wie heisst du?" "Heidi" "Oh Heidi, Television! Ich Fatima". Dafür begleitet uns Fatima den steinigen Weg hinauf bis zur Burgruine und verweist noch auf einen 1000 jährigen Olivenbaum oder einen besonders schönen Aussichtspunkt. Nun ja, dafür kann man ihr schon zwei EURo in die Hand drücken. Gabi und Rainer passieren derweil im Stechschritt das Tickethäuschen zum Inneren der ehemaligen Burg. Hinterher können sie uns erzählen, was wir alles verpasst haben. Vor allem wohl antike Grabmäler abgesehen von den zinnenbewährten Burgmauern.

Das Dorf Kala jedenfalls hat man, soweit es ging, in seinem Urzustand belassen, so schlau war man immerhin. Vieles macht einen ärmlichen Eindruck, aber das kann täuschen. Wir überschlagen einmal, wie viele Gäste pro Saison das Dorf besuchen und was sie durchschnittlich dort verzehren oder an Geld ausgeben. Da kommt mindestens eine 6 stellige Summe heraus, wenn nicht mehr. Darf man nur hoffen, dass die gesamte Dorfbevölkerung daran teil hat.

Wir versammeln uns in dem Cafe namens "I am here" auf einen frisch gepressten Orangensaft. Nebenan sitzt eine Gruppe deutscher Touristen gemütlich um eine Wasserpfeife versammelt. Die Schuhe müssen ausgezogen werden, Rheuma- oder Thrombosesocken dürfen anbehalten werden, sorry.

Bevor wir uns wieder am Hafen einfinden, entdecken Rainer und ich noch eine Gasse unten am Meer mit schönen Motiven und am Schluss dem Blick auf das Wahrzeichen, das man auf allen Postkarten findet: ein halb im Meer versunkener Sakopharg. Inzwischen haben sich alle wieder versammelt. Hans hat sich eine schicke Türkenmütze (leider ohne Bommel) samt Oberhemd gekauft. Damit kann er nun wie bisher und weiterhin den Pascha spielen.

Bald sind wir wieder an Bord und fahren nur eine kurze Strecke weiter. In dem moderneren Touristenort ücagiz gehen wir dagegen nicht an Land, sondern es wird per Beiboot nur frischer Brotenachschub gefasst.

Zum Abschluss für heute geht es in eine weitere Bucht zur übernachtung. Hier lässt es sich besonders gut schwimmen bzw. schnorcheln und flösseln. Jörg, der Experte in maritimen Dingen, erteilt einem jeden, der möchte, einen Crashkurs im Schnorcheln. Das wichtigste beim Tauchen sei: das Atmen nicht zu vergessen. Da muss man erst einmal drauf kommen. (Sarah ist da schon weiter: sie studiert gerade eines der dazu notwendigen Organe!) Bei der Gelegenheit lernt man, dass jede Krankheit mit der Endung ...itis auf eine Entzündung zurückzuführen ist. Bis uns eine Unart einfällt, die auch mit ...itis endet, aber auf keiner Entzündung beruht. Und das ist: Rederitis.

Jörg hatte uns einen Seeigel versprochen. Er präsentiert ein quicklebendiges Exemplar mit pechschwarzen Stacheln. In der anderen Hand hat er ein langes Messer einsatzbereit (Jörg, nicht der Seeigel). Der Seeigel ist dabei so niedlich, dass nach lautem Protestgeschrei auf eine Sektion verzichtet wird und der kleine Bursche wieder im Meer landet, um zu seinen Kumpels zurück zu kehren. Danach wird noch eine besondere Muschel zu Tage gebracht, deren Namen wir uns leider nicht gemerkt haben (Steckmuschel - danke Conni). Die können auch Perlen ausbilden, manchmal sogar schwarze, heisst es. Diese Muschel ist leider bereits beschädigt und deswegen auch ohne Perle.

Zum Abschluss des Badenachmittags muss Conni Toilette machen, damit es hinterher heissen kann "Du hast die Haare schön". Dazu wird ein spezielles für Salzwasser entwickeltes Shampoo eingesetzt, das man unbedenklich verwenden könne, ohne befürchten zu müssen, dass die Wasserqualität des gesamten Mittelmeeres hinterher umkippen könnte. Nun ist Chris vom Fach, was die reinigungschemische Angelegenheit betrifft, und Conni hat endlich wieder die Haare schön (mit geliehenem Föhn).

In dieser Bucht verleben wir wieder einen besonders schönen Abend. Es lässt sich nicht vermeiden, dass es jedesmal später wird. Darunter leidet am ehesten die Besatzung, die ja nicht den lieben langen Tag faulenzen kann. Deshalb haben wir zwischendurch bereits mal eine Portion Trinkgeld verteilt (20 EUR p.P.). Da schaut man uns schon mit freundlicheren Augen an. Für den nächsten Tag werden einige überraschungen auf uns warten.


"Gabi wartet im Park"

Conni hat die Haare schön

Martin sucht eine Höhle

Donnerstag 7.6., Finike und Hamam (Türkisches Bad)

Bei der Abfahrt zeigen sich endlich die ersehnten Bergziegen, so sieben an der Zahl. Sie begleiten uns eine Weile an den felsigen Ufern und verschwinden dann um eine Felsnase. Wir befinden uns nun bereits auf der Rückreise und nehmen Kurs auf die Hafenstadt Finike. Zwischendurch wird gestoppt, damit man das Mittagessen einnehmen kann. Die Uferstrasse verläuft gleich gegenüber und die See läd auch nicht zum Baden ein.


Hafen von Finike

Landschaftlich ist diese Küstenpartie nicht so reizvoll, zudem ziehen dunkle Wolken auf. Eigentlich müsste man von hier aus den höchsten Berg der Gegend sehen können, das ist der Berg Akdag mit 3070 m Höhe. Heute klappt das nicht. Schliesslich laufen wir in dem grossen Hafen von Finike ein. Alsbald sind wir auf dem Weg zu dem besagten Hamam, geführt von Ken. Wir bezahlen den stattlichen Eintritt von 20 EUR p.P. und kriegen dafür ein Badetuch überreicht und werden in eine stickige Kabine eingewiesen. Dort legt man die Kleider ab und das Badetuch um.

Soweit sind wir noch auf Reihe. Nun harren wir der Dinge, die da kommen sollen. Es ist doch wohl zu erwarten, dass in der sittenstrengen islamischen Welt die Gäste einzeln aufgerufen werden und in diskreter Weise der Zeremonie des Türkischen Bades zugeführt werden. So sitzen wir in der stickigen Kabine und harren weiter der Dinge. Schwitzen kann man auch hier. Nach so einer halben Stunde erscheint ein aufgeregter Herr mit Glatzkopf und gleichfalls nur mit Badetuch bekleidet. "Hamam finish, Hamam finish" zischt er uns zu und führt uns endlich eine Treppe hinunter. Dann kommen wir in einen dampfenden Raum, und da ist unsere ganze Gruppe bereits spradelnackt zugange. Das hätte man ja nicht erwartet. Und alle lachen sich kaputt über unsere Unbedarftheit. Und wir dachten, wir wären besonders schlau!

Nun wird geduscht, aufgegossen und die Sitzpartie auf dem zentralen beheizten Steinpodest erhitzt, dass es eine Lust ist, bis es qualmt. Der Reihe nach wird man dann aufgerufen, sich auf eine Liege zu betten, da wird man nun mit speziellen Handschuhen abgerubbelt, das nennt sich Peeling. Da kommt wohl einiges runter, nicht dass man die ganze braune Haut wieder los wird? Der zweite Durchgang ist dann eine Schaummassage. Da wird ein grosser Plastiksack aufgeschlagen und ist plötzlich meterhoch mit Schaum gefüllt. Den bekommt man dann auf den Körper geklatscht und wird damit eingerieben, bis man froh ist, unter die nächste Dusche entfliehen zu können. Das war es dann schon, jedenfalls fühlt man sich sauberer als jemals zuvor (was diese Reise betrifft). So ein paar Haremsdamen hätten da auch gut rein gepasst, aber wenn man mit seiner Gattin unterwegs ist, ist das vielleicht nicht so unproblematisch.

Wir werden noch zu einem Mineralwasser versammelt, das wir hinterher auch noch teuer bezahlen müssen. In der Zwischenzeit hat es draussen geregnet, da haben wir es derweil mit den ganzen Prozeduren gut abgepasst. Nach dem Schrecken versammeln wir uns auf ein paar Bier oder den einen oder anderen Raki in einem netten Hafenrestaurant, wo eine einsame Sängerin gar nicht mal schlecht für musikalische Untermalung sorgt.

Zurück an Bord hat man für uns bereits extra gegrillt, Geflügelspiesse mit Paprika, die dann lecker schmecken. Damit ist der weitere heitere Verlauf des Abends gesichert. Wir liegen zwar nicht in einer stillen Bucht, aber die Illumination der Hafenbeleuchtung, Leuchtreklamen, Hotels usw. hat nun auch was - nach der vielen Natur. Dennoch ist die Stadt Finike nicht gerade ein Urlaubsort. Man lebt hier, wie man auch anderswo lesen kann, hauptsächlich von den Hafengeschäften.

Auf dem Schiff nebenan hat man sich wohl einen Barbier gechartert. Da wird eingeseift, rasiert und frisiert. Und dann wird mit offenem Feuer gearbeitet, anscheinend geht das gegen die Nasenhaare oder evtl. Ohrbewuchs an. So kommen wir auf das Thema: haben wir uns doch bei Tchibo mal so einen Nasenhaar-Trimmer gekauft, der hörbar mit einem klickenden Geräusch sich über die Nasenhaare hermacht. "Haben wir auch" hört man, aber das Wort "Popelquirl" - das hat sich noch keiner ausgedacht. Grosses Gelächter - aber dann kommt Lilli angeschlichen und fragt Heidi "You were waiting in the Hamam?" - noch grösseres Gelächter!


Aische

Aische

Arbeitssitzung
Schliesslich ist es dunkel und Sarah und Ken rüsten sich für einen Landgang. Da helfen wir flugs mit. Sarah wird kurzerhand umkostümiert - natürlich den strengen Sitten entsprechend. Das heisst eine gestreifte Hose anzuziehen und ein Tuch um den Kopf zu wickeln: und damit haben wir eine perfekte Aische. Als Ken dieser so herausgemachten Aische ansichtig wird, geht er sofort stiften.  Aber dann gehen sie doch so an Land, und wir packen die Fotoapparate wieder weg.

Heute wird es wieder später als der Kapitän erlaubt hat, denn er will morgen um 5 Uhr losfahren, damit noch Zeit für einen weiteren Aufenthalt in einer Bucht übrig bleibt. Schliesslich sind die letzten Unentwegten in der Koje.

Freitag 8.6., Bucht von Ceneviz, Römersiedlung Phaselis

Kaum liegen wir schwer danieder, wird das Schiff klargemacht und wir laufen am frühen Morgen aus. Da schaukelt und knastert es wieder sehr angenehm. Nach nur wenig Schlaf begibt man sich an Deck und lässt die Klüsenaugen blinzeln. Mit mässiger Fahrt gleitet das Schiff dahin. "Delphine!" schreit einer, aber selbst wenn man die Klüsenaugen etwas weiter aufmacht, sieht man nur Wasser, Wellen, Wogen. Während wir in eine wiederum malerische Bucht einlaufen, nehmen wir das Frühstück ein.
(Die Bucht könnte Ceneviz oder Genueserbucht gewesen sein)

Wir gehen vor Anker, das dauert immer ein bisschen, weil auch noch ein weiteres Tau jeweils an einem Uferfelsen angeschlagen werden muss, damit das Schiff sich nicht drehen kann. Dann heisst es "Wer will an Land gehen?". Natürlich wieder mal wir drei Musketiere: Gabi, Rainer und ich. "Watch the Scorpions" - da will sich sowieso niemand anderer auf das Abenteuer einlassen. Nachdem wir angelandet sind, entdecken wir statt der angedrohten Skorpione sogleich zwei Schildkröten, die sich ratzefatze unter einen Busch verdrücken.

Nun haben wir ein Gefühl wie Robinson oder James Cook (nicht Thomas): unbekanntes Terrain voraus. Natürlich tummeln sich hier sicher jährlich hunderte von Menschen, trotzdem hat man dieses Gefühl: mal sehen, was es da zu entdecken gibt. Wir klettern einen Abhang hoch, und da öffnet sich der Blick auf eine benachbarte Bucht. Unten bellt ein Hund, in der Bucht befinden sich seltsame ringförmige Netzeinfriedungen, da sind wohl Fischkulturen angelegt. Eine weisse Felsspitze ragt aus dem Wasser. Der uns umgebende Pinienwald ist teilweise verkohlt. Weitere Abstecher ersparen wir uns lieber, unten bellt der Hund, den möchte man nicht stören. Links und rechts ragen steile Felswände empor, von denen man auch lieber die Finger und Füsse lässt. Gabi ist allerdings kletterkundig, wer hätte das gedacht.


Nachbarbucht

Wir kehren ganz brav an das Gestade zurück, sacken noch ein paar Skorpione ein (Wunschdenken), und werden schliesslich wieder von unserem Beiboot in Empfang genommen. Es ist noch Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln und Flösseln. Was mich betrifft, sobald man die Uferfelsen erreicht, nur nirgends hinfassen oder -treten, nicht dass da gerade ein Seeigel sitzt.

Leider müssen wir diese malerische Bucht auch einmal wieder verlassen und steuern für heute die Bucht von Phaselis an. Nun finden sich auch einmal ein paar mehr Interessierte, die die dortigen Relikte aus der Römerzeit besichtigen wollen. über diese Stätte gäbe es sicher viel zu erzählen, was man an dieser Stelle nicht machen kann. Wir wandeln jedenfalls durch diverse Einrichtungen, Gymnasium, Thermalbäder (frühe Hamams) und klettern auf einem gut erhaltenen Amphitheater herum. Sehr beeindruckend sind auch die Reste eine Aquadukts, sowie die Tatsache, das diese Ansiedlung über drei Häfen in den diversen Buchten verfügte.


Amphitheater


Aquadukt

Kulturmüde lassen wir uns auf einen frisch gepressten Orangensaft am Gestade nieder. Man kann hier sogar wissenswerte Literatur erwerben: Türkische Küche, Reiseführer oder eine "Karte von Lykien". Die hätte man gleich am Anfang schon gut gebrauchen können. Nun kann man anhand der Karte mal klar stellen, wie der hier alles beherrschende Berg heissen und wie hoch er sein mag. Wir schätzen eine Höhe von etwa 1500 m aber es sind tatsächlich 2366 m und der Name des Berges ist (bitte nachsprechen): Tahtali Dagi.

Am Abend soll es heute etwas besonderes geben. Das läuft unter dem Arbeitsbegriff Captain's Dinner, wie man es anscheinend von Kreuzfahrtschiffen kennt. Einen Smoking brauchen wir dafür allerdings nicht! So hatte man gestern in Finike bereits Fische zum Grillen besorgt. Das sind Doraden, die auch bei uns als Leckerbissen gelten. Und das sind sie auch. Besonders wenn sie dann mit in Folie gedünsteter Kartoffel und Kalamares Ringen als Augenschmaus serviert werden. Ein würdiges Abschiedsessen!

Von einem weiteren Fischzug kann noch berichtet werden. Oktay hatte den ganzen Tag Haken und Köder auf eine lange Schnur gezogen und diese gegen Abend in der Nähe des Ankerplatzes ausgelegt. Später kann man es nicht erwarten, noch einmal ins Beiboot zu steigen und zu schaun, was sich da ergeben hat. Und siehe da: 6 Fische haben angebissen. Wer diese hingegen verzehrt hat, haben wir nicht mehr erfahren.

Nun verleben wir unseren letzten gemeinsamen Abend an Bord, und da wir uns einig sind, dass wir uns alle so gut verstehen, wird das feuchtfröhlich gebührend gefeiert und es wird ein letztes mal sehr spät, bis das Bier schliesslich alle ist.

Samstag 9.6., Kemer, Rückkehr nach Antalya

Der letzte Abschnitt der Rückfahrt ist abzusehen. Wir passieren die bereits bekannten Küstenstriche mit etlichen touristischen Einrichtungen, mehr oder weniger geschmackvoll. Kurz nach jenen rätselhafen Felsformationen laufen wir in die Bucht von Kemer ein, gehen dort vor Anker und dürfen noch einmal für eine Besichtigung an Land gehen.

Das hätte sich eigentlich nicht gelohnt, hätte man nicht einige Fischer beobachten können, die gerade ganz aufgeregt einen wohl sehr erfolgreichen Fang bergen. Da sind etwa 5 Schwertfische dabei, so an die 2 m lang. Leid tun sie einem, wie sie nun ihrem lebenslustigen Dasein aus den Tiefen des Meeres entrissen worden sind. Nun verschwinden sie in Bergen von Eisblöcken, werden filetiert und schliesslich irgendwo ein abendliches Buffet bereichern.

Wir bummeln noch ein wenig herum, machen Fotos von einander vor einem Restaurant, das für eine Hochzeit geschmückt ist. Schliesslich enden wir wie üblich bei einem Orangensaft in einem Strandrestaurant.

Auf der allerletzten Etappe spendiert unser Kapitän Balta eine Ehrenrunde, d. h. er fährt einmal im Kreis herum, und Jörg verkündet aufgeregt: "Wir fahren zurück, weil es so schön war!". Schön war es - das ist allerdings wahr - aber wir fahren nicht zurück! Stattdessen wird uns ein Fragebogen vorgelegt, in dem wir unsere Meinung äussern dürfen, wie die Reise, Betreuung, Verpflegung, Unterkunft usw. zu beurteilen seien. Wir jauchzen auf! Na alles doch sehr gut bis "super sehr gut", und einig wie immer werden die Fragebogen - hoffentlich zum Wohl der geschätzten Mannschaft - einstimmig ausgefüllt ihren Weg zu den uns unbekannten Eignern, Organisatoren, Vorgesetzten oder was immer im Hintergrund finden.

Pünktlich um 15 Uhr legen wir an der Setur Marina an. Unsere Koffer haben wir bereits an Deck gebracht. Wir umarmen uns zum Abschied, ein letzter Raki wird gereicht - und man glaubt es ja nicht - die eine oder andere Träne stiehlt sich in die Augenwinkel.

Wir hatten in einem anderen Reisebeicht gelesen: "Das war der schönste Urlaub meines Lebens!". Nun gut, das sagt man oft gleich hinterher. Aber dieses mal kommt man doch ins Grübeln, ob da nicht was dran sein könnte...


Kapitel 3 (in Arbeit)
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