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Sonntag, 8.4.

Aprilwetter, nachts hat es gefroren, jetzt wechseln sich Sonne und Hagelschauer ab. Wir müssen noch tanken, das wird in Saßnitz erledigt. Danach wollen wir uns Kap Arkona anschauen.


Schloß Spyker

Kurzer Halt bei Schloß Spyker, dann fahren wir in den Sonnenschein und erreichen nach dem Ort Glowe die Schaabe, einer schmalen Landzunge hinüber nach Witow, dem Norddteil Rügens. Ein kurzer Gang zum Strand zwischen dem Kieferngehölz gibt uns einen Eindruck von diesem Landschaftsteil. Kap Arkona liegt schon ganz nah vor uns. Ueber leider sterbende Alleen sind wir bald in Putgarten und fahren eine kleine Straße rechts ab nach Vitt. Das soll ein malerischer Fischerort sein, aber die Wirklichkeit übertrifft diesmal unsere Erwartungen. Wie vergessen aus den Zeiten von Asterix ducken sich ein paar strohgedeckte Häuser in eine kleine Senke zwischen umgebenden Hügeln. An der See unten hat man einen schönen Blick auf das Kap.

In Vitt

Die Anhöhen und das Steilufer sind mit Sanddornbüschen bewachsen. Ein reizvoller Weg führt von Vitt oberhalb der Steilküste schließlich zum Kap Arkona. Die Sicht ist so klar, daß wir ein oder zwei dänische Inseln erahnen können. In dem verlassenen älteren Leuchtturm fliegen die Dohlen ein und aus. Der ältere Leuchtturm soll von Schinkel erbaut sein.

Kap Arkona

Die Rückfahrt verlegen wir auf die Westseite von Rügen über Wiek zur Wittower Fähre. Hier ist die Landschaft sehr flach und weniger reizvoll. Enttäuschend sind einige kilometerlang abgeholzte ehemalige Alleen. An der Fähre müssen wir eine Weile warten, wie wird das erst in der Hauptsaison sein. Es gibt ein paar schöne Gärten und ein Schild: "Vorsicht vor dem bißchen Hund". Beim Auffahren auf die Fähre mache ich mich unbeliebt, weil ich dem Einweisenden nicht richtig Folge leiste und nicht weit genug rechts ranfahre. So paßt nur ein Auto weniger auf die Ladefläche. Älles bringen Sie uns noch bei, die wissen ja auch alles besser..." oder sowas kriege ich zu hören. Na, das tut mir leid. Obendrein verpasse ich fast die Runterfahrt von der Fähre auch noch, weil ich noch mal unter der Stoßstange nach Spuren vom Fahrradständer beim Cliff Hotel gesucht habe. So kann ich gerade noch schnell ins Auto springen und dem Vordermann nacheilen, da steht der Rest der Familie schon am Ufer und lacht sich kaputt. Gar nicht so leicht ist das mit der ständigen Verantwortung.


Wittower Fähre
Bald sind wir dann wieder zurück und machen Siesta. Am frühen Nachmittag gehen wir zum Essen um die Ecke in ein am Vortag neu eröffnetes Restaurant. Endlich mal nicht die Einheits-Speisekarte, sondern sogar Chinesisches. Allerdings ist es auch merklich teurer. Von der Qualität des Essens sind wir nicht begeistert, für den Anfang sollte man sich wohl mehr anstrengen. Unser Urteil wird uns später von B.s bestätigt, obwohl sie mit dem Inhaber befreundet sind. Abschließend noch ein Besuch im Cafe Möwe, so klingt dieser vorletzte Tag auf Rügen aus.

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