Minikreuzfahrt
Kiel - Oslo
27.4.-2.5.2014
Planung und
Anreise
überraschungen
sind ja immer was Feines. Und zu einem runden Geburtstag muss man wohl
mit einer überraschung rechnen. Da lag vorher wohl mal schon ein
Schreiben herum von unserem Reisebüro Bokelmann in Goslar, aber da
schaut man dann lieber diskret weg und versucht, sich seinen
Teil nicht
zu denken. Dann ist es bei der offiziellen
Abfeierei vor versammelter Mannschaft - Freunde, Nachbarn und Familie -
soweit, und Heidi verkündet, dass für die brave und stete Begleitung in
südliche Gefilde als Belohnung nun auch mal ein nördlicheres Ziel
angestrebt werden sollte. Und das würde in Gestalt einer Minikreuzfahrt
von Kiel nach Oslo und zurück geschehen. Alles ist bereits gebucht,
Anfahrt mit der Bahn, Hotelübernachtung, überfahrt, maritimes
Schlemmerbuffet an
Bord und Städterundfahrt in Oslo. Und das Ganze soll bereits
in
zwei Tagen losgehen, auch die Hundepension für Hund Otto ist bereits
bestellt.
So stehen wir am Sonntag, 27.4. mittags an der
Bushaltestelle vor unserer Haustür, um zum Bahnhof zu gelangen. Das
klappt sogar und dann geht es mit dem ICE gemütlich über Hamburg nach
Kiel. Das für die übernachtung vorgebuchte
InterCity Hotel liegt direkt am Bahnhof, damit ist das Einchecken
schnell erledigt. Wir bekommen ein schönes
Zimmer, dann geht es aber auch schon auf die Suche nach einem
geeigneten Lokal für das Abendessen. Wir landen nach längerem Marsch in
dem China Restaurant
Mr. Yang
hinter der Nikolaikirche in der Nähe des Alten Marktes. Das chinesische
Buffet ist lecker wie immer, die Räumlichkeiten dagegen etwas nüchtern.
Auch das Kieler Stadtzentrum ist nicht allzu romantisch, es herrschen
große Einkaufspassagen vor, wie man sie heutzutage in den meisten
Innenstädten in Deutschland antrifft. Ein paar Dosen Bier und eine
Flasche Wein besorgen wir uns dann bei Lidl im Bahnhof, der auch am
Sonntag geöffnet hat. Der Rest des Abends vergeht mit Donna Leon und
Brunetti.
Mo, 28.4.: Mit Color Line
nach Oslo
Nach
dem Frühstück bleibt genug Zeit, noch ein wenig zu shoppen, ein warmes
Tuch zum Schutz vor Zug und Fahrtwind oder so. Am Kieler Bahnhof ist
auch eine Stele zum Gedenken an den Matrosenaufstand Ende des ersten
Weltkrieges zu sehen. Nach einer nochmaligen Einkehr bei Lidl machen
wir uns dann auf den Weg zum Norwegenkai, wo die Color Line ihren
Anleger hat. Man überquert dazu die Hörnbrücke, die wohl bei Bedarf für
durchfahrende Schiffe wie eine Zieharmonika aufgeklappt werden kann (Dreifeldzugklappbrücke,
genannt Dreifaltigkeitsbrücke).
Im Moment ist das aber eine Baustelle und man hat provisorische Stege
errichtet.
Im Gebäude der Color Line suchen wir sogleich den Eincheckschalter auf
in der Hoffnung, dann auch beizeiten an Bord der Color Magic,
die uns nach Oslo bringen wird, zu kommen. Daraus wird nichts. Ein paar
Herren, wir vermuten LKW-Fahrer, blockieren unter ständigem
Telefonieren
den Schalter fast eine Stunde lang. Als wir endlich drankommen bekommen
wir die Bordkarten und die Billets für das Buffet. Nun können wir aber
doch nicht an Bord, das geht erst eine halbe Stunde vor Abfahrt. Da
heißt es nochmals 90 Minuten warten, aber wir haben wohlweislich
genügend Kreuzworträtsel und Sudokus dabei.
Endlich
um 13.30 Uhr
ist es soweit. Man betritt das Schiff auf Deck 7, das ist das
Promenadendeck. Da reibt man sich erst mal die Augen. Ist man hier auf
einem Schiff. Denn das Promenadendeck ist eine Art Straße mit
Geschäften und Restaurants. Das kennen wir als Kreuzfahrtneulinge noch
nicht so. Dann gilt es die Kabine zu finden, und die ist auf Deck 11,
ganz oben, Fahrstühle 11-13 zu benutzen. Es stehen aber auch dienstbare
Geister herum, die einem notfalls weiter helfen. Die Kabine ist
urgemütlich und mit Holz verkleidet. Ein kleiner Fernseher steht auch
drin.
Für die eine
übernachtung an Bord muss der Koffer nicht groß ausgepackt werden und
sonst ist nichts zu tun. Da begibt man sich am besten gleich auf das
Sonnendeck am Heck auf Deck 13, wo man die beste übersicht hat. Am Kai
stehen massenweise Wohnmobile für Import oder Export bereit - was weiß
man. Die Szene um den Kieler Bahnhof breitet sich einigermaßen
malerisch vor einem aus. Um 14 Uhr legt die Color Magic pünktlich ab
und dann wird es bald zugiger auf den Sonnenplätzen. Man gleitet durch
die Kieler Förde, und ich kann es kaum erwarten, dass man das
Marineehrenmal von Laboe zu Gesicht bekommt. Dorthin haben wir noch in
den 50er Jahren (Obertertia) eine Klassenfahrt unternommen und sind von
einem
marinebesessenen Klassenlehrer anhand der Ausstellung im Ehrenmal mit
den Ereignissen der Skagerakschlacht 1916 konfrontiert worden. Das
Uboot U-995 lag allerdings damals noch nicht dort, das kam erst 1972
aus Norwegen, wie zu lesen ist.
Bald ist die offene Ostsee
erreicht, und bei der frischen Brise leert sich bald das Sonnendeck.
Nun ist es Zeit für einen Rundgang an Bord. Da gibt es jede Menge
Restaurants, Cafes und Pubs, ein Spielkasino oder einen Golf Simulator,
aber uns interessiert nur das Restaurant Grand Buffet, Deck 6, wo wir
nach 17 Uhr das Buffet einnehmen werden. Das ist dann auch bald soweit
und man wird an den Platz geführt, der für einen reserviert wurde. Ein
paar Tische weiter musiziert eine schöne Pianistin. Das Buffet aber ist
umwerfend. Schwerpunkt hier auf See natürlich: Früchte des Meeres. Die
können hier nicht alle aufgezählt werden. Belassen wir es bei Kaviar,
rot oder schwarz, Lachs, Makrele, Kalamares, Muscheln, Shrimps und -
immer wieder lecker - Matjes. Aber mehr als sich sattessen kann
man ja nicht, und Tupper haben wir nicht dabei - leider! über das
Angebot von Käse, Früchten und Dessert reden wir erst gar nicht weiter.
Wenn man bedenkt, dass das hier jeden Abend so geht, und das nicht nur
hier, sondern auf allen Kreuzfahrtschiffen - und obendrein in allen
Hotels der Welt, dann fragt man sich, wie lange es dauern mag, bis die
Meere leer gefischt und der Rest der Welt abgefressen sein wird. Sorry!
Zum
Abschluss finden wir noch ein windstilles Plätzchen (Leeseite) auf dem
Sonnendeck, wo man die vorbeiziehenden Küstenstreifen der dänischen
Inseln sehen kann. Irgendwann wird es zu kühl und wir ziehen uns in
unsere Kabine zurück. Woanders kann man sich kaum aufhalten, ohne in
irgendeinem Restaurant wieder Zeche zu machen.
Di, 29.4.: Oslo
Am
Morgen befindet sich die Color Magic bereits vor dem Oslo Fjord und man
sollte sich mit dem Frühstück beeilen, damit man die Fahrt durch den
Fjord genießen kann. Man gleitet an bewaldeten Hängen und kleinen
Inseln vorbei. An der engsten Stelle ist im letzten Krieg der deutsche
Kreuzer Blücher beschossen und versenkt worden. Mit der
Nazi-Vergangenheit werden wir auch in Oslo noch konfrontiert werden.
Schließlich tauchen die Häuser von Oslo mit ihrem markanten Rathaus in
der Ferne auf. Nach 20-stündiger Fahrt legt das Schiff pünktlich um 10
Uhr am Kai an. Bevor die Fahrgäste das Schiff verlassen können, müssen
erst die dienstbaren Geister, bewaffnet mit allerlei Eimern und
Putzutensilien, an Bord lassen. In 4 Stunden legt die Magic wieder ab,
und bis dahin muss alles wieder tipp topp sein. Draußen warten schon
die Busse für die Stadtrundfahrten. Es gibt Gäste, die fahren am Mittag
nach der Stadtrundfahrt gleich wieder zurück, andere bleiben ein oder
zwei Nächte in Oslo - so auch wir.
Nachdem
wir in den richtigen Bus eingewiesen sind, geht es sogleich los. Eine
ältere Dame übernimmt gekonnt die informative Rolle der Stadtführerin.
Man fährt durch einen Tunnel unter der Innenstadt Oslos hindurch und
kommt in der Gegend vom Hauptbahnhof und der neu erbauten, 2007 fertig
gestellten Oper wieder heraus. Die schräg geneigten Flächen
des
Gebäudes sollen an die Struktur eines Eisbergs erinnern, sie sind
begehbar und sogar für Skateboards geeignet, so ist zu lesen. Aber
leider sitzen wir nur im Bus und haben auch kein Skateboard dabei. In
der umgebenden Wasserfläche erhebt sich eine merkwürdige Skulptur: die
ist dm Gemälde "Eismeer" von Caspar David Friedrich nachempfunden. Auf
dem Gemälde ist noch das Heck eines von den Eisschollen zerquetschten
Wracks zu sehen, das fehlt bei der Skulptur allerdings. Man ist nun
schon im Norden Europas, und da hat man es mit dem Eis.
Die
Fahrt geht dann übertage vorbei an der Festung Akershus und dem Rathaus
durch die Innenstadt und schließlich zum Museum des Polarschiffs Fram,
mit dem die Polarforscher Nansen und Amundsen in den Jahren 1893-1912
ihre Arktis- und Südpolexpeditionen unternahmen. Nun hat man ein Haus
darum herumgebaut und kann alles besichtigen. Noch als Pennäler hatten
wir im Jahre 1963 schon einmal Oslo besucht und dabei auch die Fram
besichtigt, es gibt sogar noch ein Foto davon. Nebenan befinden sich
noch das Kontiki Museum und das Norwegische Maritim Museum, ein wenig
weiter das Wiking Schiff Museum.
Ein
altes Bild haben wir auch noch von der berühmte Holmenkollen
Skisprungschanze, die nun als nächstes angesteuert wird. Die Schanze
von damals gibt es nicht mehr. Man hat eine neue, natürlich gewaltigere
und großartigere Anlage errichtet. Wenn gerade kein Schnee liegt, kann
man sich einem "Ski Jump Simulator" anvertrauen das kostet aber bis 110
NOKs. Wo wir schon nicht auf der Oper skaten konnten, verzichten wir
auch darauf und verziehen uns lieber in das angeschlossene
Cafe.
Leider hat es von einem Tag auf den anderen einen radikalen
Temperatursturz gegeben, da ist man froh, wenn man im Warmen sitzt.
So
ist auch der folgende Besuch des Frogner- oder Vigeland Parks eine
frostige Angelegenheit. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat hier nach
1924 als Gegenleistung der Bereitstellung eines Ateliers durch die
Stadt eine Vielzahl von Skulpturen geschaffen. Heute ist dieser Park
eines der Wahrzeichen von Oslo. Dass fast alle der Figuren nackt sind,
kann uns bei den heutigen Temperaturen kaum mit Neid erfüllen. Damit
ist die offizielle Stadtführung zu Ende und die zurückreisenden Gäste
werden zurück zum Schiff gebracht. Die übernachtungsgäste werden auf
die gebuchten Hotels verteilt, unseres ist das Thon Hotel Astoria in
der Dronningensgata. Damit liegt das Hotel sehr zentral ganz in der
Nähe der Karl Johans Gate, der zentralen Ader, die sich vom
Königsschloss schnurgerade hinunter in die Stadt zieht.
Leider
ist das Hotel nicht gerade von der Luxus Kategorie, eher ein sagen wir
mal Hostel. So machen wir uns sogleich zu einem Rundgang auf eigene
Faust auf. Nach zwei Straßenecken stoßen wir auf eine lange
Warteschlange von ausnahmslos Jugendlichen, die auf Einlass zu einer
Ausstellung warten, die sich "Game
of Thrones"
nennt. Was mag sich dahinter verbergen? Das Buch haben wir sogar zu
Hause, das ist uns mal bei Oxfam aus Versehen untergekommen und
zunächst
einmal für unsereiner unlesbar. Davon gibt es eine amerikanische TV
Fantasy Serie so nach der Art von Tolkien,
Herr der Ringe
oder so. Das scheint die Fans aus dem erweiterten Norwegen magisch
anzuziehen, und, wie man lesen kann, ist das im Resteuropa ähnlich.
Auch am nächsten Tag sehen wir wieder die Warteschlangen, die sich die
ganze Straße entlang ziehen.
An Sehenswürdigkeiten beschränken
wir uns bei dem weiteren Rundgang auf die Kathedrale, die wir von außen
und innen angucken. Schließlich suchen wir uns ein Lokal zum
abendlichen Essen und landen in dem China Restaurant JAMBO in der
Johans Gate. Dort genießen wir die Gerichte (Svine sur sot und
Biff/Bambusk/Cham) und versäumen beim abschließenden Bezahlen, per
Visacard auch das Trinkgeld zu berücksichtigen. Steinerne Mienen, da
können wir nicht wieder hingehen. Aber wir kommen leider nur vom
Dorf...!
Wegen der Kälte und dem unangenehmen Wind, der um die
Straßenecken pfeift, ziehen wir uns dann lieber in unser zwar karges
aber warmes Hotelzimmer zurück.
Mi, 30.4., Oslo
Das
Wetter hat sich gebessert, es ist immer noch kalt, aber hin und wieder
scheint auch die Sonne. Der erste Gang führt uns natürlich zum Rathaus,
dem markantesten Bau von Oslo. Da hat man mit der Planung nach dem 1.
Weltkrieg begonnen, aber im Jahre 1950 konnte es erst eingeweiht
werden. Zitat: "Die Architekten Arneberg und Paulsen konnten Züge der
Nationalromantik, des Klassizismus und des Funktionalismus vereinen.
Herausgekommen ist ein klobiges monumentales Gebäude, aber
eben:
markant und weltberühmt. An der Außenwand über dem Eingang befindet
sich eine astronomische Uhr, die Zeit, Datum, Sonnenstand und Mondphase
anzeigt, wenn man das alles herauszulesen in der Lage ist. In der
riesigen Eingangshalle finden sich Freskenmalereien, die Szenen aus
"Handel und Gewerbe" und der Arbeiterbewegung darstellen. Erinnert ein
wenig an den sozialistischen Realismus osteuropäischer Länder. Wenn man
sich auf die Emporen begibt, kann man sogar bis in einen der
Sitzungssäle vordringen. Beim Verlassen des Rathauses begegnen wir
sogar noch unserer Führerin von gestern, die sich heute mit ihren
Gästen der Englischen Sprache befleißigt.
Wir schlendern nun am Kai der Pipervika
entlang, so heißt die kleine Bucht zwischen Akershus, wo gerade ein
Aida Kreuzschiff angelegt hat, und Aker
Brygge,
einem Viertel ultramoderner Gebäude, z.T. noch im Bau. Das erinnert an
die Hamburger Hafencity, wo man auch hofft, dass der Meeresspiegel in
den nächsten Jahrzehnten nicht allzu sehr ansteigt. Unser Norwegische
Freund Terje hat das so formuliert: "Oslo das ist dort, wo das Geld
verschwindet, was die Westnorweger an der Ölgewinnung und an den
Fischereien verdienen". Das kann man nachvollziehen.
Auf dem Rückweg
kommt man dann am Nobel Friedenszentrum vorbei. Da ist man eng mit dem
Friedensnobelpreis verbunden, der jährlich im Dezember im Osloer
Rathaus verliehen wird. Leider hat das dem Weltfrieden nachhaltig noch
nicht viel gebracht, wie man den täglichen Nachrichten entnehmen kann.
Im Inneren des Gebäudes befindet sich neben diversen Ausstellung auch
ein Buchladen, in dem es einem vor lauter roter Farbe ganz schwummerig
wird. Wir schlendern weiter und geraten, vorbei am Nationaltheater an
die Nationalgalerie, wo der Eintritt für Senioren ermäßigt ist. So
eine Galerie ist nichts für das Langzeitgedächtnis, denn nach
Durchqueren zahlreicher Ausstellungssäle schwirrt einem der Kopf und
man hat die meisten Gemälde wieder vergessen. Fotografieren ist
natürlich untersagt.
Um eines der berühmtesten Gemälde der Welt,
dem "Schrei" von Edvard Munch ranken sich einige filmreife
Kriminalgeschichten. Es existiert in vier Versionen, eine davon wurde
2012 zu einem Rekordpreis an eine zahlungskräftige öldynastie
versteigert. Eine Version hängt aber noch hier, haben wir sie
eigentlich gesehen? Aber man weiß, wie es aussieht. Das Bild "Mädchen
auf der Brücke" können wir bewundern und an der Außenfassade des
Gebäudes auch fotografieren.
Nach diesen Anstrengungen muss man
sich ein bisschen erholen, denn nun scheint die Sonne und wir begeben
uns auf die Anhöhe des Königspalastes. Dort kann man sich zu Füßen des
Reiterstandbilds von Karl XIV. Johann von Schweden trefflich
niederlassen und sich von der Sonne wärmen lassen. Außerdem soll bald
die Wachablösung vor dem Schloss stattfinden. Sonderbarerweise befinden
sich aber schon eine geraume zeit früher Wach- und Polizeieskorten auf
dem Platz und schirmen den Eingangsbereich ab. Dann kommt auch
plötzlich eine Wagenkolonne die Auffahrt herauf gerauscht, man sieht
nur eine winkende Hand in der vornehmsten der Limousinen: dann kann das
ja nur der König persönlich sein. Mehr kann man leider nicht
mitbekommen. Nachdem die Limousinen sich allmählich hinter dem Schloss
verkrümelt haben, kann nun auch die Wachablösung stattfinden. Dieses
Theater ist wie überall in den royalistischen Staaten eher lächerlich.
Auf dem Rückweg werfen wir noch einen Blick auf ein prachtvolles und
historisches Gebäude, das heißt Victoria
Terrassen.
Vor dem Krieg Sitz der norwegischen Polizei übernahm nach der Besetzung
Norwegens die Gestapo das Gebäude, und damit zog Folter und Grauen ein.
Die Alliierten versuchten während des Krieges mehrfach zu bombardieren,
trafen aber nie, sondern stattdessen eine vollbesetzte Straßenbahn. Es
gab 105 Tote, davon 72 norwegische Zivilisten. Heute ist da wohl ein
Ministerium für äußere Angelegenheiten drin.
Am Abend gehen wir
diesmal in ein italienisches Restaurant, das heißt "Mona Lisa Huset".
Da gibt es auch Sitzgelegenheiten im Freien, dazu hat man Heizstrahler
aufgestellt. Wir ziehen aber das Innere vor. Nach einer guten Pizza
wird beim Zahlen das Trinkgeld diesmal nicht vergessen. Also da können
wir dann ja irgendwann wieder hingehen. Der Rest des Abends vergeht wie
gestern, denn es weht immer noch ein eisiger Wind.
Do/Fr 1./2.5. Rückfahrt
Den
Transfer vom Hotel zum Color Line Anleger muss man selbst organisieren,
also lässt man sich ein Taxi bestellen. Leider müssen wir auf halbem
Wege wieder umkehren, weil eine Handtasche im Hotel zurück gelassen
wurde. Dadurch wird das ganze etwas teurer. Vor der Auffahrt zum
Anleger herrscht ein Stau, also legen wir den Rest der Strecke lieber
zu Fuß zurück. Zum Glück haben die Koffer ja Rollen. In der Color Line
Station müssen wir nun noch eine ganze Weile warten, bis der Checkin
vollzogen ist. Dann ist noch Zeit für ein paar schöne Fotos vom
Stadtpanorama und dem Oslo Fjord, heute scheint die Sonne. Um 13.30 Uhr
kann man an Bord gehen und um 14 Uhr ist die Abfahrt. Diesmal haben wir
eine Kabine mit Ausblick auf das Promenadendeck, aber viel bringt das
auch nicht gerade. Noch einmal lassen wir uns das Abendbuffet trotz der
oben erwähnten Bedenken schmecken.
Damit vergeht der Rest der Rückreise mehr oder weniger ereignislos, man
kommt pünktlich in Kiel an und gegen Mittag geht es mit IC und ICE über
Hamburg wieder nach Brauschweig zurück. Damit ist diese kurze
"Kreuzfahrt" beendet und wir sind noch nicht so ganz überzeugt, ob wir
nun zu begeisterten Kreuzfahrern bekehrt worden sind.