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Montag, 31.7. Ratzeburg - Lübeck 40 km

Als wir aufwachen regnet es immer noch in Strömen, eine Änderung ist zunächst nicht zu erwarten. Da Frau Mahnke um 8 Uhr wegfährt, muss ich trotzdem raus, um abzurechnen. Danach krieche ich nochmal in den Schlafsack, eine halbe Stunde später gehen wir frühstücken. Dann hört der Regen endlich auf und wir verstauen unsere teilweise recht nassen Klamotten. Auf geht's wieder nach Ratzeburg, wo der restliche Teil der Familie und des Gepäcks ergänzt wird.

Nach der Abschiedszeremonie steht uns nur eine kurze Etappe bis Lübeck bevor. Nach anfänglich schönem Weg entlang der Seeufer geraten wir aber bald auf die Bundesstrasse. Dort ist allerdings ein guter Radweg, wegen des unbeständigen Wetters gebe ich es bald auf, den Wanderweg am See entlang zu erkunden. So ist die Fahrt recht langweilig, ein starker Seitenwind macht die Sache auch nicht schöner. Wir kommen dennoch recht pünktlich in Lübeck an, wo wir von Tante Otti und Onkel Walter zum Mittagessen erwartet werden.

Bleibt nur noch das Problem, ohne Stadtplan aus der verschwommenen Erinnerung des letzten Lübeckbesuchs heraus die Wohnung zu finden. Als wier an die Trave kommen, fahren wir erstmal ein Stück an dieser entlang, das führt aber zu nichts und wir haben unsere erste Ehrenrunde fabriziert. Wir benutzen also doch die grosse Brücke und bewegen uns auf einer der grossen Ringstrassen an Lübecks Stadtrand. Als wir einige Kasernen passieren, denke ich, dass man nun links abbiegen könnte, irgendwie kommt einem die Gegend schon bekannt vor. Und schon stehen wir vor der gesuchten "Lothringer Strasse". Na das hat nun mal gut geklappt.

So kommen wir pünktlich zum Mittagessen, eine 90-jährige Tante aus Amerika ist auch zu Besuch, aber nicht mit dem Fahrrad. Am Nachmittag machen wir einen Stadtbummel, erstehen für 5 DM eine Riesentüte Obst, beteiligen uns am Sommerschlussverkauf bei Karstadt, besichtigen Marienkirche und St. Petri nebst Turmbesteigung. Dort oben bricht ein Regenschauer los, wegen des starken Windes kommt der Regen waagerecht daher. Wir stehen aber geschützt in der Menschenmenge vor dem Fahrstuhl. Inzwischen haben wir auch unseren Film entwickeln lassen und können die Bilder der vergangenen Woche schon abholen. Bevor wir wieder zurückfahren gelingt es uns nur schwer, die Stelle wiederzufinden, wo wir die Fahrräder abgestellt haben.


Auf dem Lübecker Marktplatz...

...bewacht Stefanie eine Bananentüte
Mit Onkel Walter beratschlage ich, wie unsere Reise am besten fortzusetzen wäre. Wegen des starken Westwindes ist guter Rat teuer. Die Bahnverbindungen sind auch nicht die besten, so nehmen wir uns vor, am nächsten Morgen bis Bad Oldesloe mit der Bahn zu fahren.

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