Manchmal ist das mit einer Urlaubsbuchung nicht so einfach.
Das kann auch unsere Reisefachfrau Ilona vom Reisebüro Bokelmann
bestätigen, die
sich liebevoll abgemüht hat, etwas Passendes für uns zu finden. Wir
wollen zusammen mit unserer Tochter Annika und Enkelin Pauline im
Oktober während der Herbstferien in den sonnigen Süden.
Hotel Founty Beach, Agadir
Zwischen
Tunesien und den Kanaren bietet sich so manches an, schließlich
entscheiden wir uns für Agadir, Marokko, Hotel
Founty Beach von Ibero Star. Und Ilona
atmet auf, so ist am Ende doch noch eine Buchung für sie
herausgekommen. Mit den Flügen ist es allerdings etwas kompliziert,
denn das geht nur vom Flughafen Berlin Schönefeld, der benachbarte
Flughafen Berlin-Brandenburg ist noch in Arbeit - keiner scheint zu wissen warum und wie lange. Da
unsere Tochter Stefanie seit einiger Zeit in Berlin tätig ist und im
Stadtteil Friedrichshain eine schöne Wohnung hat, bietet sich für uns
einen Tag vor Abflug ein kleines Familientreffen und Übernachtung in
einer nahegelegenen Pension an. Dort stellt sich heraus, dass Bad und
Toilette nur auf dem Etagenflur zu finden sind, das hat man lange nicht
gehabt, erinnert aber an alte Zeiten.
Gleich gegenüber befindet sich
das Berliner
Kriminal-Theater im ehemaligen "Umspannwerk Ost",
wo man z.Zt. "Tod auf dem Nil" oder "Die Mausefalle" aufführt. Da kann
es passieren, dass man abends von seinem Balkon aus Schüsse hört, die
aber dann nur auf ein aufregendes Bühnengeschehen zurück zu führen
sind. Eine Ecke weiter gerät man auf die "Karl Marx Allee", zu
DDR-Zeiten bevorzugter Parade- und Aufmarschort. Heute zeigt sich diese
Prachtstraße eher wie ein Museum mit zahlreichen geschichtsträchtigen
Baudenkmälern. Zum Abschluss besuchen wir noch einen nahegelegenen
Friedhof und widmen uns danach ganz dem Familienabend mit Würstchen und
Bratkartoffeln.
Am nächsten Morgen werden wir von dem
Shuttle-Dienst myDriver
abgeholt und gelangen so pünktlich zum
Flughafen. Dort stellen wir mit Erschrecken fest, dass wir unsere
Bordkarten schon vorher hätten ausdrucken müssen. Zum Glück finden wir
einen freundlichen Schalterangestellten bei Sun&Fun Travel,
der die
Angelegenheit für uns erledigt. Eine halbe Stunde später, so sagt er,
hätte das nicht mehr funktioniert. Mit diesem Schrecken in den Gliedern
begeben wir uns zur Sicherheitskontrolle, wo Handgepäck und Koffer
durchleuchtet werden. Danach müssen etliche Feuerzeuge aus dem Koffer
entfernt werden, damit später im Kofferraum des Fliegers kein Feuer
ausbricht. Dennoch haben wir wieder einen Fehler gemacht, denn
einchecken muss man ganz woanders, und die Sicherheitskontrolle war
umsonst. Aber schließlich ist alles erledigt und nach der elenden
Warterei können wir in den Flieger von easyJet einsteigen und den 3 1/2
Std. dauernden Flug nach Marrakesch hinter uns bringen. Nur einen
Service an Bord mit Getränken und einem Imbiss gibt es nicht mehr - es
wird überall gespart.
Anflug
Anflug
Anflug
Ankunft in Marokko
Der
erste Eindruck von Marokko ist natürlich eine brütende Hitze auf dem
Flugfeld. Nach der Passkontrolle und dem Kofferempfang besteigen wir
ein Transportfahrzeug, das uns nun in vierstündiger Fahrt die 270 km
nach Agadir bringen wird. Von Marrakesch, der Königsstadt oder "Perle
des Orient",
bekommt man dabei wenig mit, das werden wir zum Schluss der Reise aber
noch ändern. Nach Verlassen der quirligen Stadt kann man in den
Radgebieten auch die Zeichen von Armut beobachten. Frauen und Kinder
wühlen in Müllhaufen nach Brauchbarem oder gar Essbarem. Manche
Behausungen am Straßenrand sind mehr als ärmlich.
Auf der Autobahn...
...nähert man sich...
...dem Atlas-Gebirge.
Schließlich fährt man auf einer
neuen Autobahn, fertig gestellt 2010 und Maut-pflichtig, durch zunächst
flaches braunes Land, der Sous-Ebene. Wo sich keine
Wasservorkommen finden, ist es Wüste. Voraus liegen die Berge des Atlas,
die wir schließlich überqueren, doch dann wird es dunkel, und von dem
landschaftlich schöneren Teil der Fahrt bekommt man heute nichts mehr mit. Als wir
endlich das Hotel in Agadir erreichen, bleibt gerade noch genug Zeit
zum Einchecken, Abendessen und anschließendem Kofferauspacken. Aber
"ein Bier, ein Rotwein" gibt es auch noch zum Abschluss auf der schönen
Außenterrasse. Damit ist der Tag gelaufen und wir sind angekommen.
Hotelanlage Founty Beach
Strandleben
Am
nächsten Tag haben wir erst mal den obligatorischen Termin mit dem
Reisebetreuer von FTI. Wie immer werden Rundfahrten angeboten, nach
Marrakech, in Agadir, nach Essouria, oder auch Kamelreiten und
Jeepsafaris. Die Fahrt nach Marrakech findet einen Tag vor unserer
Abreise statt, so wird uns angeboten, dort mitzufahren und eine
übernachtung in Marrakech zu buchen. Das werden wir uns noch überlegen,
es ist ja noch eine Weile hin. Ansonsten ist unser Betreuer etwas
lustlos, vielleicht war die Saison schon zu lang.
Nun kann der
Urlaub beginnen, mit etwas Mühe gelingt es, einen Platz auf den Liegen
am Pool zu bekommen, denn die meisten sind nach üblicher
Touristenmanier mit Badetüchern vorbelegt. Allerdings ist es viel
schöner am Strand, der sich hier kilometerweit erstreckt und aus
schönem feinen Sand besteht. Für das Hotel ist ein Bereich abgesteckt,
den die zahlreich herumstreifenden "Geschäftemacher" nicht betreten
dürfen.
Geschäftmacher
Da gibt es einen Künstler, der Tag für Tag kunstvolle
Tierskulpturen aus Sand modelliert. Macht man davon ein Foto, will er
natürlich ein Bakschisch - das aber mit Recht. Daneben lagern schwarze
Afrikaner, die landesübliche Skulpturen verkaufen. Andere bieten
T-Shirts oder lange Kittel an, auch Armbanduhren und Schmuck wird
gehandelt. Am frechsten ist ein selbsternannter Masseur, der im
Vorbeigehen einfach zugreift, um einem eine Massage zu verpassen. Falls
das klappt, muss man sich zur Behandlung in den Sand legen. Einmal
können wir Heidi gerade noch aus dessen Knetfängen befreien. Hat er
aber doch jemanden gefunden, so heißt es bei uns: "Guck mal, der hat
schon wieder eine flach gelegt!"
Sportliche Aktivitäten gibt es
auch. Neben Volleyball kann man auch Jetskis mieten. Wenn die über die
heranrollenden Wellen springen, wird einem schon vom Zuschauen
schlecht. So fliegt dann auch so mancher in hohem Bogen von seinem
Gefährt und muss geborgen werden. Die Brandung ist nicht so ohne,
einige versuchen es auch mit dem Wellensurfen. Am elegantesten ist ein
Kite-Surfer, der an einem großen Gleitschirm hängend über die Wellen
zischt. Bei alledem liegen wir faul auf unseren Liegen und blinzeln in
die Sonne.
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