Reise nach Agadir, Marokko
7.10.-21.10.2013

Berlin

Manchmal ist das mit einer Urlaubsbuchung nicht so einfach. Das kann auch unsere Reisefachfrau Ilona vom Reisebüro Bokelmann bestätigen, die sich liebevoll abgemüht hat, etwas Passendes für uns zu finden. Wir wollen zusammen mit unserer Tochter Annika und Enkelin Pauline im Oktober während der Herbstferien in den sonnigen Süden.

Hotel Founty Beach, Agadir
Zwischen Tunesien und den Kanaren bietet sich so manches an, schließlich entscheiden wir uns für Agadir, Marokko, Hotel Founty Beach von Ibero Star. Und Ilona atmet auf, so ist am Ende doch noch eine Buchung für sie herausgekommen. Mit den Flügen ist es allerdings etwas kompliziert, denn das geht nur vom Flughafen Berlin Schönefeld, der benachbarte Flughafen Berlin-Brandenburg ist noch in Arbeit - keiner scheint zu wissen warum und wie lange. Da unsere Tochter Stefanie seit einiger Zeit in Berlin tätig ist und im Stadtteil Friedrichshain eine schöne Wohnung hat, bietet sich für uns einen Tag vor Abflug ein kleines Familientreffen und Übernachtung in einer nahegelegenen Pension an. Dort stellt sich heraus, dass Bad und Toilette nur auf dem Etagenflur zu finden sind, das hat man lange nicht gehabt, erinnert aber an alte Zeiten.

Gleich gegenüber befindet sich das Berliner Kriminal-Theater im ehemaligen "Umspannwerk Ost", wo man z.Zt. "Tod auf dem Nil" oder "Die Mausefalle" aufführt. Da kann es passieren, dass man abends von seinem Balkon aus Schüsse hört, die aber dann nur auf ein aufregendes Bühnengeschehen zurück zu führen sind. Eine Ecke weiter gerät man auf die "Karl Marx Allee", zu DDR-Zeiten bevorzugter Parade- und Aufmarschort. Heute zeigt sich diese Prachtstraße eher wie ein Museum mit zahlreichen geschichtsträchtigen Baudenkmälern. Zum Abschluss besuchen wir noch einen nahegelegenen Friedhof und widmen uns danach ganz dem Familienabend mit Würstchen und Bratkartoffeln.



Am nächsten Morgen werden wir von dem Shuttle-Dienst myDriver abgeholt und gelangen so pünktlich zum Flughafen. Dort stellen wir mit Erschrecken fest, dass wir unsere Bordkarten schon vorher hätten ausdrucken müssen. Zum Glück finden wir einen freundlichen Schalterangestellten bei Sun&Fun Travel, der die Angelegenheit für uns erledigt. Eine halbe Stunde später, so sagt er, hätte das nicht mehr funktioniert. Mit diesem Schrecken in den Gliedern begeben wir uns zur Sicherheitskontrolle, wo Handgepäck und Koffer durchleuchtet werden. Danach müssen etliche Feuerzeuge aus dem Koffer entfernt werden, damit später im Kofferraum des Fliegers kein Feuer ausbricht. Dennoch haben wir wieder einen Fehler gemacht, denn einchecken muss man ganz woanders, und die Sicherheitskontrolle war umsonst. Aber schließlich ist alles erledigt und nach der elenden Warterei können wir in den Flieger von easyJet einsteigen und den 3 1/2 Std. dauernden Flug nach Marrakesch hinter uns bringen. Nur einen Service an Bord mit Getränken und einem Imbiss gibt es nicht mehr - es wird überall gespart.

Anflug

Anflug

Anflug

Ankunft in Marokko

Der erste Eindruck von Marokko ist natürlich eine brütende Hitze auf dem Flugfeld. Nach der Passkontrolle und dem Kofferempfang besteigen wir ein Transportfahrzeug, das uns nun in vierstündiger Fahrt die 270 km nach Agadir bringen wird. Von Marrakesch, der Königsstadt oder "Perle des Orient", bekommt man dabei wenig mit, das werden wir zum Schluss der Reise aber noch ändern. Nach Verlassen der quirligen Stadt kann man in den Radgebieten auch die Zeichen von Armut beobachten. Frauen und Kinder wühlen in Müllhaufen nach Brauchbarem oder gar Essbarem. Manche Behausungen am Straßenrand sind mehr als ärmlich.


Auf der Autobahn...

...nähert man sich...

...dem Atlas-Gebirge.

Schließlich fährt man auf einer neuen Autobahn, fertig gestellt 2010 und Maut-pflichtig, durch zunächst flaches braunes Land, der Sous-Ebene. Wo sich keine Wasservorkommen finden, ist es Wüste. Voraus liegen die Berge des Atlas, die wir schließlich überqueren, doch dann wird es dunkel, und von dem landschaftlich schöneren Teil der Fahrt bekommt man heute nichts mehr mit. Als wir endlich das Hotel in Agadir erreichen, bleibt gerade noch genug Zeit zum Einchecken, Abendessen und anschließendem Kofferauspacken. Aber "ein Bier, ein Rotwein" gibt es auch noch zum Abschluss auf der schönen Außenterrasse. Damit ist der Tag gelaufen und wir sind angekommen.


Hotelanlage Founty Beach
Strandleben

Am nächsten Tag haben wir erst mal den obligatorischen Termin mit dem Reisebetreuer von FTI. Wie immer werden Rundfahrten angeboten, nach Marrakech, in Agadir, nach Essouria, oder auch Kamelreiten und Jeepsafaris. Die Fahrt nach Marrakech findet einen Tag vor unserer Abreise statt, so wird uns angeboten, dort mitzufahren und eine übernachtung in Marrakech zu buchen. Das werden wir uns noch überlegen, es ist ja noch eine Weile hin. Ansonsten ist unser Betreuer etwas lustlos, vielleicht war die Saison schon zu lang.

Nun kann der Urlaub beginnen, mit etwas Mühe gelingt es, einen Platz auf den Liegen am Pool zu bekommen, denn die meisten sind nach üblicher Touristenmanier mit Badetüchern vorbelegt. Allerdings ist es viel schöner am Strand, der sich hier kilometerweit erstreckt und aus schönem feinen Sand besteht. Für das Hotel ist ein Bereich abgesteckt, den die zahlreich herumstreifenden "Geschäftemacher" nicht betreten dürfen.



Geschäftmacher

Da gibt es einen Künstler, der Tag für Tag kunstvolle Tierskulpturen aus Sand modelliert. Macht man davon ein Foto, will er natürlich ein Bakschisch - das aber mit Recht. Daneben lagern schwarze Afrikaner, die landesübliche Skulpturen verkaufen. Andere bieten T-Shirts oder lange Kittel an, auch Armbanduhren und Schmuck wird gehandelt. Am frechsten ist ein selbsternannter Masseur, der im Vorbeigehen einfach zugreift, um einem eine Massage zu verpassen. Falls das klappt, muss man sich zur Behandlung in den Sand legen. Einmal können wir Heidi gerade noch aus dessen Knetfängen befreien. Hat er aber doch jemanden gefunden, so heißt es bei uns: "Guck mal, der hat schon wieder eine flach gelegt!"




Sportliche Aktivitäten gibt es auch. Neben Volleyball kann man auch Jetskis mieten. Wenn die über die heranrollenden Wellen springen, wird einem schon vom Zuschauen schlecht. So fliegt dann auch so mancher in hohem Bogen von seinem Gefährt und muss geborgen werden. Die Brandung ist nicht so ohne, einige versuchen es auch mit dem Wellensurfen. Am elegantesten ist ein Kite-Surfer, der an einem großen Gleitschirm hängend über die Wellen zischt. Bei alledem liegen wir faul auf unseren Liegen und blinzeln in die Sonne.

Fortsetzung Reisebericht
Zurück zur Kapitelseite
Zurück zur Reiseseite