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Montag, Valletta
Der letzte Tag unseres Besichtigungsprogramms führt uns in die
Hauptstadt Valletta. Wir versammeln uns in den Upper Barracca Gardens mit der St. Peter and Paul's Bastion. Von
hier hat man einen schönen Blick in die Richtung, wo wir uns
gestern aufgehalten haben. Heute führt uns eine nette Dame, die
ihre Sache weit besser macht als unser übereifrige Herr von
gestern.
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Wir besuchen im Anschluss das Archäologische Museum. In der Eingangshalle befindet sich eine eindrucksvolle Deckenmalerei, aber um die gut auf ein Foto zu bekommen, müsste man sich rücklings auf den Boden legen. Nach einer kurzen Führung dürfen wir noch auf eigene Faust zum Fotografieren herumstreifen. Wir belassen es bei der Venus von Malta (sofern es diese ist), einer wohlbeleibten Frauenfigur, leider ohne Kopf. Das andere ist ein Tempelstein, wohl aus der Anlage Hagar Qim. Man hat etliche Originale zur Sicherung von den Fundorten in dieses Museum verbracht, an den Originalstätten stattdessen Kopien aufgestellt.
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Anschließend bummeln wir weiter zum Großmeisterpalast. Unterwegs wird uns einiges über die Wohnsituation in Valletta erzählt. Zu 60% sollen die Häuser leer stehen. Zum einen wohnt man heute lieber moderner, zum anderen gilt ein älteres Mietrecht, nachdem maltesische Einmieter für den Hauseigner unkündbar sind, die Unkündbarkeit sogar vererbbar ist. Wenn dann einmal eine Wohnung leer wird, wird sie einfach nicht wieder vermietet. Die Mietkosten für ein Jahr liegen noch niedriger als bei uns eine übliche Miete für einen Monat.
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Inzwischen sind wir beim Großmeisterpalast angelangt und steigen
eine Wendeltreppe hinauf in die heiligen Hallen. Die Räume sind
prachtvoll gestaltet, überall hängen die Portraits der
Großmeister, über deren Vergangenheit uns heute zum
Glück nicht so detailliert berichtet wird. Da man ja nicht immer
alles mitschreibt, hätte das auch nicht viel genützt. Wir
werden in einen baumbestandenen Innenhof entlassen, und können uns
nun für eine gute Stunde eine Mittagspause gönnen. Wir laufen
hinunter zum Meer, kehren aber gleich wieder um, da ist nicht viel zu
sehen. Die Freiluftrestaurants auf den Plätzen der Stadt sind gut
besucht, aber ein freier Tisch lässt sich noch finden.
Schließlich lassen wir uns vor der Kathedrale nieder und warten
auf die anderen Mitstreiter.
Endlich ist es so weit und wir betreten das Innere der Kathedrale.
Jeder bekommet einen elektronischen Helfer umgehängt, über
den man die Ansagen der Reiseführerin besser verstehen kann.
Fotografieren und Filmen ist dagegen strengstens verboten. Die
Wände und Decken sind mit prächtigen Malereien ausgestattet.
Ein gewisser Mattia Preti hat
sie zwischen 1662 und 1667 geschaffen, zum Dank wurde er in den Orden
aufgenommen und schließlich auch in der Kathedrale beigesetzt
(beim ersten Stützpfeiler rechts vom Ausgang lt.
Reiseführer). Zum Abschluss betreten wir einen Raum, in dem zwei
Gemälde des Malers Caravaggio
zu bewundern sind. Dieser Künstler hat ein filmreifes Leben
geführt, auf das hier nicht eingegangen werden kann. Die beiden
Gemälde heißen Hieronymusportrait
und Enthauptung Johannes des
Täufers. Wegen seiner Kunst, mit Licht und Schatten zu
arbeiten, wird der Maler Caravaggio auch gern mit Rembrandt verglichen.
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Zum Abschluss besuchen eine Audio-Video-Show, die nennt sich The Malta Experience und ist im
alten Ordenshospital untergebracht. Vor Beginn kann man die
Kopfhörer auf die gewünschte Sprache einstellen. Es folgen
herrliche Bilder und vieles von dem, was man ja bereits gesehen hat.
Nur fällt es in dem schummerigen Dunkel schwer, nach den
vorangegangenen Besichtigungen noch die Augen offen zu halten. Nach 45
Minuten gelangt man blinzelnd wieder das Tageslicht.
Damit ist der offizielle Teil der Reise beendet und man hat noch
über eine Woche Zeit zum Faulenzen. Aber auch da wird es noch eine
Überraschung für uns geben.