Malta 14.9.-29.9. 2010
Mittwoch, Anreise
Wieder haben wir einmal zuviel bei Lidl eingekauft. Heidi krallt sich
dann immer gleich die Reiseangebote und eine halbe Stunde später
ist die Reise per Telefon gebucht. Das war allerdings schon im
März. Und nach Malta wollte man ja schon immer mal. Außerdem
ist hierbei die erste Woche für Besichtigungen und Rundfahrten
vorgesehen, die zweite Woche soll der Erholung dienen. Der Vorteil ist,
dass man die ganze Zeit in einem Hotel logiert, aber so sollte es ganz
und gar nicht kommen.
Auch kann man nur einen Flug von Leipzig bekommen, wie kommt man da nun
am besten hin, wenn der Flug schon morgens gegen 10 Uhr los geht? Wir
entschließen uns für eine Übernachtung, um uns einen
Tag Leipzig anzusehen. Es gibt eine Reihe von Hotels, die einen Park-
und Shuttleservice anbieten. Wir entscheiden uns für das Hotel Zum Weißen Ross in Delitzsch. So reisen wir am
Dienstag, 14. 9. mit dem Auto an. Auf der neuen autobahnähnlichen
Nordharzstrecke geht es komfortabel fast bis Halle, und von da ist es
ja nicht mehr weit. Der strömende Regen macht die Fahrt allerdings
nicht zum Genuss, wenn man an gischtenden Schwerlastern vorbei muss und
dabei eine Weile mit Blindheit geschlagen ist.
In Delitzsch kommen wir gut unter und machen uns sogleich auf zum
Bahnhof, um nach Leipzig zu fahren. Zum Glück haben wir einen
Schirm von Camel dabei, der ist groß genug für uns zwei.
Aber nicht mehr lange. Denn in Leipzig noch im Hauptbahnhof explodiert
er geradezu beim neuerlichen Aufspannen. Danach lässt er sich nur
mit Gewalt wieder zusammenfalten und kann schließlich dem
nächsten Papierkorb anvertraut werden. Nun also Leipzig kennen
lernen, bei strömendem Regen, ohne Schirm und Stadtplan. Einen
Schirm können wir dann erwerben, für 5 €. Den Regen
können wir aber nicht abstellen. Immerhin finden wir die
geschichtsträchtige Nikolaikirche,
wo sich die Vorgeschichte der Wende und schließlich
Wiedervereinigung angebahnt hat. Viel weiter kommen wir nicht, trinken
in einem Arkadencafe ein Schokoladengetränk in Gesellschaft von
verzausten und frierenden Spatzen und schlottern dann zum Bahnhof
zurück. Das war unser Besuch in Leipzig. Wir glauben, da muss man
dann doch noch einmal hin.
Am Mittwoch lassen wir uns um 6.30 wecken, genießen das
Frühstück und werden pünktlich am Flughafen abgeliefert.
Der Flug verläuft planmäßig, gegen Mittag kommen wir
auf Malta an. Auf der Zufahrt zu unserem Hotel Cavalieri sehen wir dieses schon
von weitem auf einer Landzunge an der Spinola
Bay. Aber dort werden wir
nicht abgeliefert. "Boss hat gesagt: Golden
Tulip Vivaldi" versichert der Fahrer. Beim Einchecken sagt man
uns, das sei nur vorläufig für die 4 Tage bis Sonntag. Was
soll man da machen? Es wird uns der Weg zu unserem Zimmer erklärt:
mit dem ersten Fahrstuhl auf Etage 1 fahren, dann ist man eigentlich
auf Etage 3. Nach einem langen Gang mit dem zweiten Fahrstuhl wieder
auf Etage 1 fahren, da ist dann das Zimmer 1160. Beim Rückweg muss
man mit dem ersten Fahrstuhl Etage 3 drücken, beim zweiten Etage
0. Oder so ähnlich, bis zuletzt haben wir das nicht richtig
kapiert.
Mehr oder weniger ungehalten machen wir uns auf zum Hotel Cavalieri,
das ist zu Fuß zu erreichen. An der Rezeption veranstalten wir
unsere Protestaktion. Es wird der Reservation Manager herbei gerufen.
"Setzen sie sich, was wollen sie trinken?" Das Hotel sei
überbucht, das Vivaldi sei uns als Ausweichquartier zugeteilt
worden. Aber eine Kompensation sei auch vorgesehen, eine
Besichtigungsfahrt auf Kosten des Hotels oder dgl. Nachher war es die
Getränkerechnung für 3 Tage, indem man uns etliche Pint Bier
umsonst trinken ließ. Nun sind wir einigermaßen
beschwichtigt. Ab Sonntag werden wir dann in diesem Hotel einziehen. Am
Abend erscheint auch der für uns zuständige
Reiseleiter im Vivaldi, mit dem wir die ganze Sache noch einmal
diskutieren. Der
Fehler liegt beim Cavalieri, die mauscheln da irgendwie herum.
Zumindest ist gesichert, dass wir am nächsten Tag für die
erste Besichtigungstour auch hier abgeholt werden.
Donnerstag, Mosta, Mdina
Nach einem weniger erbauenden Frühstück - das Abendessen war
auch nicht so gut - werden wir pünktlich abgeholt. Weiter
Gäste müssen noch eingesammelt werden, dabei lernt man gleich
den für die kleine Insel Malta erstaunlich dichten Verkehr auf den
Straßen kennen. Und außerdem gibt es hier noch den
Linksverkehr als Reminiszenz der englischen Kolonialzeit. Zuerst wird
schließlich der botanische Garten von St. Anton angefahren. Dort
gibt es erstaunlich dicke Gummibäume und stattliche Palmen. Malta
ist infolge Wassermangels und Bodenerosion sonst eher arm an Vegetation
und die Landwirtschaft nur mühsam möglich. Man sieht sehr
viele Anpflanzungen von üppigen Feigenkakteen, die wie eine Hecke
Schatten und Windschutz bieten. In dem Gelände des botanischen
Gartens liegt auch der San Anton Palast, in dem sich der maltesische
Staatspräsident aufzuhalten pflegt. Aber damit haben die Besucher
nichts zu tun.
Es geht weiter in die Stadt Mosta, der größten Stadt im
Inneren der Insel. Dort befindet sich die drittgrößte
Kuppelkirche Europas, doch das ist umstritten. Laut Google ist der Rang
der drittgrößten Kuppelkirche an St. Blasius, St. Blasien im
Schwarzwald vergeben. Da muss noch einmal nachgemessen werden. Im
letzten Krieg ist auch hier ein Wunder geschehen, als
während eines Gottesdienstes eine deutsche Fliegerbeombe die
Kirchenkuppel durchschlug, aber beim Aufprall nicht detonierte. Die
geflickte Durchschlagstelle kann man noch heute sehen.
Während man dort so herum fotografiert, stelle ich erschreckt
fest, dass die Batterien der Kamera sowie die Ersatzbatterien ihren
Geist aufgegeben haben. Aber um die Ecke ist ein Laden, da kann Ersatz
beschafft werden. Wir fahren weiter zu einem sog. Handwerkerdorf (Craft
Village). Da werden Filigranarbeiten angeboten, das sind u.a. winzige
Malteserkreuze, die mit der Pinzette gefertigt und zu Halsketten oder
Armbändern verarbeitet werden. Ein echtes Augenpulver! Da muss man
der Ehefrau immer eng auf den Fersen sein, eine Hand immer am
Portemonnaie. Gleiches gilt für die folgende Station, wo es um
kunstvolle Glaserzeugnisse geht. Einige Glasbläser lassen sich
beim Schwitzen und Pusten zugucken. Und einige Mitreisende erscheinen
doch mit frisch gefüllten Einkaufstüten, das ist ja auch der
Sinn der Sache. Im übrigen ist dieses Craft Village früher
mal ein Flugplatz gewesen, heute dienen die ehemaligen Hangars als
Werkstätten.
Während der bisherigen Fahrt sahen wir schon die ganze Zeit einen
malerischen Ort auf einem Bergrücken thronen. Das ist die
ehemalige Hauptstadt Mdina. Bis in die Zeit vor 1530 war dies der
sicherste Ort vor Piraten, Türken- oder anderen Angriffen. Als die
Johanniter (auch Malteser genannt) in jener Zeit nach Malta kamen,
verlegten sie ihren Hauptsitz ans Meer und es entstand die neue
Hauptstadt, das heutige Valletta. Der Ort Mdina wirkt auf uns wie eine
Art Freilichtmuseum, außer Touristenströmen herrscht kein
Leben auf den Straßen. So mancher Palazzo mag unbewohnt sein.
Gleich hinter dem Eingangstor befindet sich das Nunnery of St. Benedict. Dort
leben noch Nonnen in strikter Abgeschiedenheit, nur alle paar Jahre mal
dürfen sie das Kloster verlassen - oder wenn gerade Wahlen sind.
Wir versammeln uns vor der Kathedrale und werden für zwei Stunden
zum Mittagessen entlassen.
Zwei Stunden muss man erst mal rumbringen. Wir setzen uns auf eine Bank
mit Aussichtspunkt, wo einem der Norden der Insel "zu Füßen
liegt". In der Ferne erkennen wir auch den Portomaso Tower, das einzige
Hochhaus der Insel mit 28 Stockwerken und 98 m Höhe. Weniger weit
entfernt, sozusagen auf Armlänge, erscheinen zwei junge Russinnen.
Die eine hat ein hautenges Kleid an und atemberaubende Kurven darunter.
"Die kriegt es später mal mit dem Rückgrat" sage ich
vorsorglich zu meiner Ehefrau. Außerdem lauern im Hintergrund
schon zwei Gefährten mit Sonnenbrillen, Goldkettchen und Rolex.
Mit der Pferdekutsche fahren sie davon. Dann begeben wir uns zwei Ecken
weiter zu den Fontanella Tea Gardens,
denn dort gibt es Toiletten.
Doch nun wollen wir uns für den Rest der Zeit kulturell
anständig benehmen und buchen die Tickets für "Mdina Museum and Cathedral". Da
geht es zunächst durch ein weitläufiges Museum angefüllt
mit silbernen Kostbarkeiten, Kelchen, Monstranzen oder was das sonst
alles sein soll. Gemäldegalerien mit Portraits einst wichtiger
Männer, nun hängen sie da herum. Als wir die Kathedrale
betreten, wissen wir, was aus ihnen geworden ist. Nun ruhen sie unter
prächtig ausgeschmückten Marmor-Grabplatten, die den Boden
des ganzen Kirchenschiffs bedecken.
Die übrige Pracht dieses sakralen Bauwerks sollte man einem
Reisführer entnehmen, mit dem Fotoapparat ist da nicht viel
auszurichten. Und mit der Erinnerung auch nicht.
Schließlich ist die Reisegruppe wieder versammelt und macht sich
trotz ein wenig Regen zu Fuß auf den Weg in die Nachbarstadt Rabat. Diese Stadt erfreut sich
noch eines regen Lebens im Gegensatz zu Mdina. Die Hauptattraktion hier
sind die unterirdischen Katakomben mit der Paulusgrotte, wo der Apostel
Paulus nach einem Schiffbruch an Maltas Küste angeblich 3 Monate
von den Römern gefangen gehalten wurde. Im April diesen Jahres hat
sogar der Papst Benedikt XVI. die Grotte besucht und sich zu einem
stillen Gebet zurück gezogen. Als wir gleichsam einen Seitenraum
betreten, gibt es einen großen Schrecken, denn da steht eine
gänzlich in sich versunkene Frau und lässt sich von nichts
stören. Da streben wir lieber dem Ausgang zu. Damit ist auch die
heutige Tour beendet und alle werden wieder in ihre Hotels gebracht.
Freitag, Hagar Qim Tempel, Blaue
Grotte, Marsaxlokk, Ghar Dalam Höhle
Die zweite Rundfahrt wird uns in den Süden der Insel Malta
führen. Nun ist mir zunächst der Name des ersten Haltepunktes
entfallen. Da wir ein Bild von der Kirche haben, kann man versuchen,
das auszugoogeln. Dazu muss man von der Landkarte einige
eigentümliche Ortsnamen eingeben wie: Hamrun, Hal-Qormi,Luqa, Siggiewi, Zurrieq
und schließlich Qrendi.
Fast jeder dieser Orte besitzt eine prächtige Kirche, aber erst
die von Qrendi ist die richtige. Man lernt nebenbei, dass der Ort sich
nach 1618 von Zurrieq als eigenständige Kirchengemeinde
abgespalten hat und danach die dafür nötigen Kirchen gebaut
hat, wie diese mit dem Namen Santa
Marija.
In diesem Ort laufen wir nun ein wenig herum, weil es malerische Gassen
und Winkel gibt. Das Baumaterial ist durchweg der gelbe Sandstein der
Insel. Dieser ist zunächst so weich, dass er in den
Steinbrüchen als Block heraus gesägt werden kann. An der Luft
trocknet und härtet er danach und ist dann vorzüglich zum
Bauen zu verwenden. Ein schönes Bild bietet er außerdem.
Wir fahren ein kurzes Stück zu der Tempelanlage Hagar Qim. Man wird
unwillkürlich an die Anlage Stonehenge
(wir waren noch nicht dort) in England erinnert, denn auch hier handelt
es sich um einen kreisförmigen Aufbau ais riesigen
Steinblöcken. Bemerkenswert aber ist, dass dieser um 3000 v. Chr.
entstandene Tempel älter als Stonehenge und die Pyramiden ist.
Auch hier hat man sich am Sonnenstand zu Mittsommer und Sonnenwende
orientiert. Zum Schutz der Anlage hat man inzwischen ein Dach gegen
Witterungseinflüsse errichtet, was den natürlichen Eindruck
ein wenig stört Eine weitere Anlage namens Mnajdra liegt ein wenig unterhalb
und gehört heute nicht zum Besuchsprogramm. Draußen im Meer
liegt die kleine unbewohnte Felseninsel Filfla. Sie ist heute ein
Vogelschutzgebiet, diente aber bis 1980 als Übungsziel für
britische Bombenabwürfe, weil sie einem Flugzeugträger
ähnlich sieht. Das Problem hatten wir ja auch mit Helgoland.
Das nächste Ziel ist die Blaue
Grotte, allerdings nicht die viel besungene, denn die liegt auf
Capri. Hier handelt es sich um eine ganze Reihe von kleinen
Höhlen, die durch Unterspülung der Küstenfelsen
entstanden sind. Man kann dort nur mit Booten hin gelangen, und das nur
bei gutem Wetter, wenn der Seegang es zulässt. Heute aber herrscht
ein großer Andrang und es fährt ein Bus nach dem anderen
vor. So geht das alles nach der Devise "Time is money" und man wird mit
Höchstgeschwindigkeit durch die Angelegenheit gejagt. Nach einer
halben Stunde ist alles vorbei und man kann sich die Augen reiben und
wieder an Land gehen. Es wäre schöner gewesen, wenn man alles
sachte gondelnd in Ruhe hätte genießen können. Aber
dazu muss man in den Spreewald fahren - nur gibt es dort keine blauen
Grotten.
Zum Mittagessen fahren wir nach Marsaskala,
einem Hafenort an der Südostspitze der Insel. Ein Fischgericht mit
Pommes - da hat man schon besser gegessen. Der Ort liegt an einer
schmalen Bucht, aber es gibt keine Gelegenheit, sich genauer umzusehen.
Es können lediglich ein paar Samenkapseln von einem Rizinusbaum
gegenüber geborgen werden. Hinter einer Mauer ist eine Ansammlung
von Müll. "Hier sieht es aus wie auf Sizilien" bemerkt ein Gast,
der es zu wissen scheint.
Um einen hübschen Hafen zu sehen fahren wir nach Marsaxlokk, fast schon ganz im
Süden. Der Name des Ortes bedeutet "Hafen des warmen Windes". Das
kann man wohl sagen, Wind herrscht zwar nicht aber es ist brütend
heiß. Hier auch wieder eine eindrucksvolle Kirche, die
heißt Our Lady of Pompei.
Das besondere aber sind die vielen kleinen bunt angemalten
Fischerboote, die nennt man Luzzi.
Am Bug haben sie ein kleines Auge aufgemalt, das soll gegen den
bösen Blick aber auch gegen allerlei Unbilden auf See sein.
Den Abschluss der heutigen Besichtigungsfahrt bildet die Höhle Ghar Dalam (Höhle der
Finsternis) mit angeschlossenem Museum in der Nähe von Birzebbuga,
der südlichsten Stadt Maltas. Dem Reiseführer ist zu
entnehmen, dass es sich dabei um die "erdgeschichtlich interessanteste
Sehenswürdigkeit" handelt. Das ist darauf
zurückzuführen, dass man in der Höhle goße Mengen
von Tierknochen ausgegraben hat, woraus man schließen kann, dass
Malta einst eine Verbindung zum europäischen Festland gehabt haben
muss. Über der Höhle hatte sich vor etwa 300.000 Jahren ein
Fluss befunden, in dem sich die Knochen angesammelt hatten. Als der
Fluss sich zur Höhle durchgearbeitet hatte - oder umgekehrt, sind
die Knochen in großer Zahl in die Höhle gespült worden.
Es finden sich auch Spuren menschlicher Ansiedelung aus der Jungstein-
und Bronzezeit. Heute liegt der Talboden tiefer als die Höhle. Auf
der anderen Talseite kann man die ehemalige Fortsetzung der Höhle
erkennen. In dem Museum sind unzählige Vitrinen mit den
Knochenfunden zu sehen.
Für den heutigen Tag sind wir müde von den vielen
Besichtigungen und froh, wieder im Hotel - vor allem rechtzeitig zum
Abendessen - zurück zu sein.
Samstag, Ruhetag
Es wird einem auch einmal eine Pause gegönnt. Der Swimmingpool des
Hotels Vivaldi, den wir zuerst vergeblich gesucht haben, befindet sich
kurioserweise auf dem Dach des Gebäudes. Wenn man sich da oben
einen Tag lang aufgehalten hat, reicht das aber auch. Schließlich
hat man schon schönere Orte gesehen. Die Aussicht ist ganz nett,
aber wir haben seltsamerweise gar kein Foto gemacht. Gegenüber
liegt das Hotel Westin Dragonara
Resort, dahinter das Dragonara
Casino,
wo man sein Geld verzocken kann. Von zu Hause haben wir den Auftrag
mitgebracht, Euro-Münzen mit dem Malteserkreuz zu sammeln - wir
beschränken uns lieber darauf.
Auch das einzige Hochhaus der Insel ist in der Nähe: der Portomaso Tower mit 28 Stockwerken
und 98 m Höhe. Auch dort oben soll sich ein Spielkasino befinden.
Zu seinen Füßen befindet sich ein Einkaufszentrum mit
unerschwinglichen Preisen und der Supermarkt Arcadia. Dort wiederum kann man
sich gut mit einem Bierchen oder einer Flasche Wein für den Abend
eindecken. Das schont die Minibar und den Geldbeutel. Dieser Teil von
St. Julians heißt Paceville
und ist der Ausgehort schlechthin (Reiseführer). Das merkt man
daran, dass sich abends Unmengen von Leuten auf den Weg machen und mal
hierhin mal dorthin strömen. Ein einsamer Pferdekutscher steht
manchmal herum, hauptsächlich als Fotomotiv. Ab und zu hat er aber
auch Fahrgäste, meistens mit Kindern.
Dies alles beobachten wir mit einem Pint Bier vor uns von dem an das
Hotel angrenzende Straßencafe aus. Besonders interessant ist es
immer, wenn welche an- oder abreisen. So ist der Vorteil bei diesem
Hotel, dass man am umgebenden Leben teilnimmt. Der Nachteil zeigt sich
in der Nacht, wenn die zurückströmenden Nachtschwärmer
sich nicht gerade geräuscharm verhalten. Aber morgen werden wir
ja in das Hotel Cavalieri umziehen, das ruhiger gelegen ist.
Sonntag, Die Drei Städte
Am Morgen melden wir uns an der Rezeption ab, bezahlen unsere Rechnung
(einige Pint Bier) und stellen die Koffer bereit zur Abholung zum
Cavalieri. Hoffentlich klappt das alles!
Wir werden pünktlich zur heutigen Besichtigungstour abgeholt. Bei
den drei Städten handelt es sich um Senglea (Il Isla), Vittoriosa und Kalkara, die jeweils um
langgestreckte Buchten (Creeks) herumgebaut sind. Man nennt dieses
Konglomerat auch das Venedig von
Malta, was wir im Nachhinein nicht so ganz nachvollziehen
können. Auch eine angekündigte Gondelfahrt wird uns nicht
beschert. Zunächst versammelt sich die Gruppe - man kennt sich
inzwischen schon - in Senglea in einem kleinen Park namens Gnien il Gardijola mit dem
Aussichtstürmchen Vedette.
Von dort hat man eine prächtige Panoramaaussicht auf das
gegenüber liegende ehrwürdige Valletta. An dem Türmchen
sind zwei Ohren und zwei Augen modelliert, die die Wachsamkeit vor
unliebsamen Besuchern symbolisieren sollen.
Als Führer ist uns heute ein älterer Herr zugeteilt, der uns
erst einmal in die Irre führt, d.h. einen Treppenaufgang hinunter
und anschließend alles wieder hinauf. Bald stellt sich heraus,
dass der Herr ein besonderer Liebhaber und Kenner der Geschichte des
Johanniterordens ist. So führt er uns zu den verschiedenen
ehemaligen Niederlassungen der Nationen, die hier Dependancen der
Johanniter unterhielten. Das ganze wird wortreich und detailliert
erläutert, genauer, als man es eigentlich wissen möchte.
Jahreszahlen, Generationen von Großmeistern und deren Taten und
Leistungen usw. Dabei schmoren wir oftmals in der Sonne. Auf einem
Platz verbringen wir fast eine Stunde, es ist ein Toilettentermin
angesagt. Wir besichtigen noch einen Teil der Festungsanlagen, wo
weiterhin eifrig gegen den Zahn der Zeit restauriert wird. Am Ende
haben wir viel gesehen und gehört, an das man sich später
nicht mehr so recht erinnert.
Eigentlich sind wir froh, dass wir am frühen Nachmittag entlassen
und zurück in unser Hotel gebracht werden. Im Cavalieri sind
unsere Koffer tatsächlich eingetroffen und wir bekommen unser
Zimmer zugewiesen. Bei dem Wetter heute wird weiter nichts unternommen,
sondern Tuchfühlung mit dem Swimminpool aufgenommen. Die Anlage
liegt hübsch an der Balluta Bay
mit einer schönen Aussicht über die Bucht. Alte und neue
Bauten bilden ein buntes Gemisch, wobei die neueren Gebäude wie
immer den fragwürdigeren Eindruck machen. Nebenbei gesagt ist das
Hotel Cavalieri die größte Bausünde an diesem Teil der
Küstenbebauung. Wenn man auf dem Balkon seines Zimmer sitzt, merkt
man davon natürlich nichts.
Von der Poolanlage aus kann man auch im Meer baden, sofern einen der
nahe Hafen nicht davon abhält. Um in das Meer zu gelangen, muss
man allerdings ein paar rutschige Stufen überwinden. Irgendwann
fällt man dann in das Wasser, wo man ja auch hinwollte.
Schwieriger dagegen ist es, auch wieder herauszukommen. Man muss eine
Welle abwarten, die einen auf das Podest spült und dann aufpassen,
dass man nicht gleich wieder zurück gezogen wird. So musste einmal
eine beleibte Dame aus England regelrecht gerettet werden, weil sie aus
eigener Kraft nicht mehr heraus kam. Ein Haltegriff oder dgl.
würde eine große Hilfe sein, aber aus unerfindlichen
Gründen ist eine derartige Einrichtung nicht vorgesehen.
Beim Abendbuffet stellen wir schließlich fest, dass das
Speiseangebot hier doch um einiges besser ist als im Hotel Vivaldi. Das
gilt auch für das Frühstück, denn hier gibt es auch
Spiegelei - einmal sogar Lachs.
Montag, Valletta
Der letzte Tag unseres Besichtigungsprogramms führt uns in die
Hauptstadt Valletta. Wir versammeln uns in den Upper Barracca Gardens mit der St. Peter and Paul's Bastion. Von
hier hat man einen schönen Blick in die Richtung, wo wir uns
gestern aufgehalten haben. Heute führt uns eine nette Dame, die
ihre Sache weit besser macht als unser übereifrige Herr von
gestern. Wir besuchen im Anschluss das Archäologische Museum. In der
Eingangshalle befindet sich eine eindrucksvolle Deckenmalerei, aber um
die gut auf ein Foto zu bekommen, müsste man sich rücklings
auf den Boden legen. Nach einer kurzen Führung dürfen wir
noch auf eigene Faust zum Fotografieren herumstreifen. Wir belassen es
bei der Venus von Malta
(sofern es diese ist), einer wohlbeleibten Frauenfigur, leider ohne
Kopf. Das andere ist ein Tempelstein, wohl aus der Anlage Hagar Qim.
Man hat etliche Originale zur Sicherung von den Fundorten in dieses
Museum verbracht, an den Originalstätten stattdessen Kopien
aufgestellt.
Anschließend bummeln wir weiter zum Großmeisterpalast.
Unterwegs wird uns einiges über die Wohnsituation in Valletta
erzählt. Zu 60% sollen die Häuser leer stehen. Zum einen
wohnt man heute lieber moderner, zum anderen gilt ein älteres
Mietrecht, nachdem maltesische Einmieter für den Hauseigner
unkündbar sind, die Unkündbarkeit sogar vererbbar ist. Wenn
dann einmal eine Wohnung leer wird, wird sie einfach nicht wieder
vermietet. Die Mietkosten für ein Jahr liegen noch niedriger als
bei uns eine übliche Miete für einen Monat.
Inzwischen sind wir beim Großmeisterpalast angelangt und steigen
eine Wendeltreppe hinauf in die heiligen Hallen. Die Räume sind
prachtvoll gestaltet, überall hängen die Portraits der
Großmeister, über deren Vergangenheit uns heute zum
Glück nicht so detailliert berichtet wird. Da man ja nicht immer
alles mitschreibt, hätte das auch nicht viel genützt. Wir
werden in einen baumbestandenen Innenhof entlassen, und können uns
nun für eine gute Stunde eine Mittagspause gönnen. Wir laufen
hinunter zum Meer, kehren aber gleich wieder um, da ist nicht viel zu
sehen. Die Freiluftrestaurants auf den Plätzen der Stadt sind gut
besucht, aber ein freier Tisch lässt sich noch finden.
Schließlich lassen wir uns vor der Kathedrale nieder und warten
auf die anderen Mitstreiter.
Endlich ist es so weit und wir betreten das Innere der Kathedrale.
Jeder bekommet einen elektronischen Helfer umgehängt, über
den man die Ansagen der Reiseführerin besser verstehen kann.
Fotografieren und Filmen ist dagegen strengstens verboten. Die
Wände und Decken sind mit prächtigen Malereien ausgestattet.
Ein gewisser Mattia Preti hat
sie zwischen 1662 und 1667 geschaffen, zum Dank wurde er in den Orden
aufgenommen und schließlich auch in der Kathedrale beigesetzt
(beim ersten Stützpfeiler rechts vom Ausgang lt.
Reiseführer). Zum Abschluss betreten wir einen Raum, in dem zwei
Gemälde des Malers Caravaggio
zu bewundern sind. Dieser Künstler hat ein filmreifes Leben
geführt, auf das hier nicht eingegangen werden kann. Die beiden
Gemälde heißen Hieronymusportrait
und Enthauptung Johannes des
Täufers. Wegen seiner Kunst, mit Licht und Schatten zu
arbeiten, wird der Maler Caravaggio auch gern mit Rembrandt verglichen.
Zum Abschluss besuchen eine Audio-Video-Show, die nennt sich The Malta Experience und ist im
alten Ordenshospital untergebracht. Vor Beginn kann man die
Kopfhörer auf die gewünschte Sprache einstellen. Es folgen
herrliche Bilder und vieles von dem, was man ja bereits gesehen hat.
Nur fällt es in dem schummerigen Dunkel schwer, nach den
vorangegangenen Besichtigungen noch die Augen offen zu halten. Nach 45
Minuten gelangt man blinzelnd wieder das Tageslicht.
Damit ist der offizielle Teil der Reise beendet und man hat noch
über eine Woche Zeit zum Faulenzen. Aber auch da wird es noch eine
Überraschung für uns geben.
Dienstag - Freitag, Hotel Cavalieri
Wenn man vier Tage hintereinander sich dem Faulenzen hingibt, fragt man
sich hinterher vergeblich, was in dieser Zeit eigentlich passiert ist.
Solange man sich am Pool aufhält, kann man sich dem Lesen oder dem
Blick über die St. Julian's Bay hingeben, wobei man
unwillkürlich in das Zählen der gelben Busse der Maltesischen
Verkehrsbetriebe verfällt, die sich gleichzeitig auf der die Bucht
umgebende Uferstraße in beide Richtungen bewegen. Das sind
zuweilen bis zu zehn an der Zahl. Dennoch haben wir leider nie eine
dieser stark frequentierten Verkehrsmöglichkeiten ausprobiert.
Neben dem Faulenzen hat Heidi es mit der Fürsorge um die Katzen zu
tun, die ein eigenes Katzendorf bevölkern, sich auf Autos oder
auch einem Motorradsitz räkeln. Vom Supermarkt wird auch immer
Katzenfutter mitgebracht, das die Katzen nicht verschmähen, obwohl
etliche nur halb geleerte Futternäpfe herumstehen. Einmal treffen
wir auch eine Dame mit einem kleinen weißen Hund. Heidi kann es
nicht lassen und fragt, ob der Hund ein Malteser sei. Nein, das sei ein Chihuahua - oder so - aber sie
selber sei aber eine Malteserin. Da gibt es was zu lachen.
An einem Tag finden wir ein Schriftstück in unserem Zimmer vor. Da
steht zu lesen:
Dear Guests,
the Cavalieri Hotel has been offered
a number of weekend breaks at a five star hotel on our sister island of
Gozo. In turn we are offering this unique opportunity to our guests who
may wish to further enhance their visit to our islands at absolutely NO
ADDITIONAL COST.
...
3 nights accomodation Bed and
breakfast at the Five Star Ta'Cenc
or
1 Night accommodation Bed and
Breakfast at the Five Star Kempinski Hotel.
Zunächst vermuten wir, dass es sich hierbei um eine mögliche
Kompensation für die anfängliche Umquartierung handelt, aber
das Schreiben liegt für alle Gäste auch an der Rezeption aus.
Auf diese Weise würde man ja doch noch die Insel Gozo kostenfrei
kennen
lernen, noch dazu das 5-Sterne Hotel Kempinski, das ja auch seinen
Namen hat, allerdings mehr in Berlin. Das drei-Tage-Angebot ist uns
dagegen zu riskant. Wir melden uns sogleich an, erfahren aber auch,
dass wir das Zimmer räumen müssen und anschließend ein
anderes Zimmer bekommen. Bei dieser Gelegenheit wird unsere
Bierrechnung der ersten drei Tage im Cavalieri vom Reservationmanager
als Kompensation gecancelt.
Nun muss noch ein neuer Rucksack her - der alte ist kaputt - sowie eine
geräumige Tragetasche, denn die Koffer müssen wir ja nicht
mitnehmen. Am Freitag dämmert es uns auch, was hinter dem Angebot
steckt. Da überfällt eine Hundertschaft von fidelen Schweden
das Hotel, die halten eine Tagung ab in Sachen Bank & Försäkring.
Nach einigem Nachdenken fällt einem ein, das heißt wohl
Bank- und Versicherungswesen. Womöglich versucht das Hotel, aus
diesem Grund Zimmer frei zu bekommen, wobei die eine Nacht unserer
Abwesenheit ja nicht viel bringt.
Samstag - Sonntag, Gozo und Kempinski
Mit uns fährt ein Pärchen aus Russland und ein Schweizer
Ehepaar. Mit letzteren können wir auch kommunizieren, nur wenn sie
miteinander reden, versteht man kein Wort. Mit einiger Verspätung
werden wir von einem Kleinbus abgeholt. Wir fahren durch eine karge
Küstenlandschaft vorbei an den größeren Orten Bugibba und Mellieba bis in den
äußersten Norden. Die Fährstation ist im Hafen von Cirkewwa. Durch die beherzte
Fahrweise unseres Chauffeurs kommen wir gerade noch rechtzeitig an.
Durch den starken wind ist die See heute recht rau und das
Fährschiff schlingert mitunter ganz ordentlich. Man passiert die
kleine Insel Comino, die
zwischen Malta und Gozo liegt. Dort gibt es eine wild zerklüftete
Küste aber wohl kaum eine höhere Vegetation. In dem Ort Mgarr betreten wir den Boden der
Insel Gozo. Ein Fahrer vom Kempinski Hotel erwartet uns schon.
Das Kempinski liegt in San Lawrenz
ganz im Westen, dadurch bekommen wir die Gelegenheit, die Insel Gozo
der Länge nach abzufahren. Hier geht es weit ruhiger zu als auf
der Insel Malta. Die Hauptstadt heißt Victoria, natürlich kann man
während der Fahrt nicht soviel davon mitbekommen.
Schließlich werden wir am Kempinski abgeladen. Das ist eine
großzügige Anlage, schon der Eingangsbereich mit der
Rezeption ist sehr eindrucksvoll. Eine freundliche Mitarbeiterin
geleitet uns zu unserem Zimmer, was einige Zeit in Anspruch nimmt, bis
man schließlich die langen Gänge hinter sich hat. Das Zimmer
sieht so aus, wie man es sich bei einem 5 Sterne Hotel vorstellt,
geräumig und geschmackvoll eingerichtet. Über die
Annehmlichkeiten des Badezimmers wird später noch zu berichten
sein. Vom luftigen Balkon aus hat man eine schöne Aussicht auf den
Ort San Lawrenz.
Wenn man nun mehr von der Insel kennen lernen will, kann man sich einem
der Aussichtsbusse anvertrauen, die die ganze Insel abfahren, was aber
an die drei Stunden dauert. Man kann auch in 30 Minuten zu Fuß an
die Küste laufen. Dort gibt es den Felsbogen Azure Window, einen kleinen Inland
See Dwejra Lake, die Dwejra Bay und den Fungus Rock. Aber wenn wir schon im
Kempinski sind, wollen wir das auch genießen und verzichten nach
Auskundschaften eines Lokals für den Abend auf weitere
Aktivitäten. Den Rest des Nachmittags lassen wir es uns in der
Pool-Lanschaft des Kempinski gut gehen. Man liegt hier vornehm auf
Teakholzliegen und bekommt hin und wieder einen Happen gereicht.
Am Abend begeben wir uns in das Lokal Jeffrey's Restaurant, wo man in
einem Hinterhof wie in einem Biergarten sitzen kann. Das Abendbuffet im
Kempinski hätte 35 € p.P. gekostet, hier kommen wir mit einem
leckeren Steak günstiger weg und genießen die urige Umgebung.
Nun kommt die Geschichte mit dem Badezimmer. Wir hatten uns
zunächst auf dem Balkon niedergelassen, doch da es am Abend frisch
wird, fühlt man sich nach einer Weile ein wenig frostig. Dann muss
man mal in die Badewanne, beschließe ich, um sich
aufzuwärmen. Die Badewanne verfügt über etliche
Armaturen, Hebel, Knöpfe, Düsen und Schalter. Nun heißt
es Wasser marsch. Als ich schon wohlig im warmen Wasser liege,
betätige ich versuchsweise einen der Schalter. Das hätte ich
lieber lassen sollen. Plötzlich sitze ich unter Wasserkaskaden,
die aus den seitlichen Düsen der Wanne nach oben schießen.
Nicht nur ich bekomme meinen Teil ab, auch der Rest des Badezimmers
gerät unter Wasser. Heidi stürzt herbei, sie hat das
vernehmliche Rauschen und Plätschern gehört, was ist denn da
passiert? Und da sitze ich wie eine Kuh im Regen und weiß nicht,
was ich machen soll. Über meinen verdutzten Gesichtsausdruck in
dieser Situation kann Heidi sich noch heute vor Lachen nur
ausschütten. Schließlich komme ich auf die Idee, den
gleichen Knopf noch einmal zu betätigen, und damit hört
dieses Wasserbombardement auch sofort auf. Doch nun müssen
sämtliche Hand- und Badetücher herhalten, um den Schaden an
Tür, Wänden und Fußboden wieder zu beheben.
Nachdem ich wieder klar denken kann, stellt sich heraus, dass die Wanne
so voll laufen muss, dass die Düsen sich unter Wasser befinden,
dann erst erzielt man den gewünschten Sprudeleffekt. Trotz allem
kann der Badevorgang ohne weitere Zwischenfälle erfolgreich zu
Ende geführt werden, bevor man sich wohlig in die bereitliegenden
Bademäntel hüllt. Da fühlt man sich gleich ganz anders!
Im übrigen ist das Wellness Programm ein Schwerpunkt des Kempinski
Angebotes, wir haben nun auf unsere Weise davon Gebrauch gemacht.
Am nächsten Morgen genießen wir noch das
Frühstücksbuffet auf einer Terrass mit Blick über die
Poollandschaft. Das Buffet stellt natürlich alles in den Schatten,
was man bisher so gesehen hat. Aber Spiegelei ist Spiegelei, Speck ist
Speck und Lachs ist Lachs. Obst ist Obst und dann ist man satt. Bald
darauf werden wir wieder abgeholt und zur Fähre gebracht. Diesmal
müssen wir ein Ticket lösen, das uns aber später im
Cavalieri wieder erstattet wird. So ist diese kurze Reise
tatsächlich mit "no additional cost" abgelaufen.
Im Cavalieri bekommen wir unser neues Zimmer, diesmal einen Stock
höher.
Montag - Mittwoch, Letzte Tage und
Rückreise
Am Montag sind die letzten Reste der schwedischen
Försäkring-Spezialisten immer noch da und veranstalten ihr
munteres Treiben am Pool. Auch der Wein scheint ihnen gut zu schmecken,
was der Munterkeit keinen Abbruch tut. Einer hantiert verstohlen mit
einer Art Kanister, wo der Nachschub schier unerschöpflich ist. Im
Lauf des Nachmittags löst sich die Gruppe nach und nach auf, dann
geht es wohl nach Hause. Kaum sind sie weg, rüstet man sich im
Hotel schon wieder für eine neue Tagung, diesmal veranstaltet von
einer Mediterranean Academy of
Diplomatic Studies. Aus einer ausliegenden Teilnehmerliste ist
zu ersehen, dass die Gäste diesmal aus aller Welt anreisen. Es
mögen auch wieder an die hundert sein.
Die letzten Tage bringen uns nicht mehr das beste Wetter. Wir erleben
heftige Regenfälle, einmal während unserer Shoppingrunde. Man
kann sich gerade noch in den nächstbesten Laden retten, danach
fließen knöcheltiefe Sturzbäche die abschüssigen
Straßen hinunter. Da kommt man dann nur schwer auf die andere
Seite, wenn man sich nicht die Schuhe voll laufen lassen will.
Bei verhangenem Himmel kommen wir auch mal dazu, uns zu Fuß auf
den Weg entlang der Uferpromenade rund um die Bucht zu machen. Dabei
sieht man alles einmal aus einer anderen Perspektive und kann auch noch
ein paar Fotos machen.
Damit sind unsere Tage gezählt. Zum Abflug müssen wir uns
mitten in der Nacht wecken lassen, danach geht alles seinen Gang bzw.
Flug. In Leipzig werden wir vom Zubringerdienst des Hotels zum
weißen Ross abgeholt und finden unser Auto wohlbehalten wieder.
Auch die Heimfahrt verläuft gut und gegen Mittag sind wir wieder
zu Hause.