Die Bimmelbahn
Sonntag, Fahrt mit der Bimmelbahn

Der Tag beginnt mit trübem Himmel, da muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Sonntag und Dienstag sind die Markttage in Alcudia. An den vorbeifahrenden vollbesetzten Bussen erkennt man aber, dass man das heute lieber lässt. Vor dem Hotel fährt immer eine Bimmelbahn vorbei, natürlich nicht auf Schienen sondern Gummirädern. Auch dort kann man gerade noch einen Sitzplatz ergattern. Ein paar Haltestellen weiter wartet eine ganze Gruppe auf die Bahn, die haben heute das Nachsehen. Die Bahn nennt sich MiniTren und fährt zunächst um einen kleinen See namens Lago Las Gaviotas. Auch dort befinden sich große Hotelanlagen, obwohl nicht in unmittelbarer Strandnähe. Am See erspähen wir im Vorbeifahren einen großen Rizinus-Strauch, der wird uns noch beschäftigen.

Die weitere Strecke führt die Küstenstraße entlang Richtung Can Picafort - und zurück. Da draußen sind auch noch einmal Hotels, Supermärkte und Freizeitanlagen, und damit ein entsprechender Rummel. Und man passiert den Stichweg in das Naturschutzgebiet S'Albufera, das ist ein Lagunen- und Sumpfgebiet mit Refugien für seltene Vogelarten, sogar Flamingos sollen sich dort gelegentlich einfinden. Man kann dort wohl auch geführte Wanderungen unternehmen, doch für diesmal sind wir zu faul dazu.




Am Nachmittag ist es wieder sonnig, da lässt man sich am Pool nieder und schaut dem lustigen Treiben der Kinder zu. Da wird z.B. eine lange Gummimatte auf die Wasseroberfläche gelegt, auf der man sich nur sehr unsicher bewegen kann. Wenn dann eines ins Wasser plumpst, ist das Geschrei groß. Das gellt einem ziemlich in den Ohren und man ist froh, dass einem die Brillengläser nicht zerspringen (vgl. Oskar Mazerath). In der Anlage findet man nahe am Hotelgebäude uralte Olivenbäume und fragt sich, ob die an dieser Stelle bereits wuchsen, bevor das Hotel gebaut wurde. An einer anderen Stelle hat man die Bäme auf Form geschnitten und damit gründlich verhunzt.

Wenn man da am Pool so untätig rumsitzt, spricht einen auch schon mal einer der Animateure an. Unser Gesprächspartner heißt Yogi und kommt aus Bulgarien. Demnach spricht er außerdem noch Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch, alles was er bei dieser Tätigkeit so braucht. Von ihm erfahren wir Näheres über die Firma Iberostar, deren Sitz in Palma ist und als Familienbetrieb geführt wird. Alles hat mit einer Schuhfabrik angefangen, dann hat man sich auf die Touristikbranche verlegt und heute gibt es die Iberostar Hotels weltweit. In den Ländern, wo es die Hotels gibt, engagiert sich die Firma auch sehr in sozialen Angelegenheiten, auch hier auf der Insel.


Consell de Mallorca

Sponsorfirmen

Lufthund als Hüpfburg

So findet an einem Wochenende in unserem Hotel ein Treffen für weniger bemittelte Familien mit Kindern statt, veranstaltet von einer Institution namens Consell de Mallorca und von vielen Firmen gesponsert. Als Gast wird man darüber informiert, dass es evtl. zu Beeinträchtigungen kommen könne, denn es werden etliche Spiel- und Wettkampfarenen eingerichtet, wo die Familien mit ihren Kindern ein angenehmes und erlebnisreiches Wochenende verleben können. Natürlich hat man dann dafür auch Verständnis.

Weiter erfahren wir, dass die Saison sich dem Ende zuneigt, in Kürze wird das Hotel über den Herbst und Winter geschlossen, einige Animateure sind auch bereits abgereist.

Geburtstag, Fahrt nach Alcudia

In dieser Woche hat Heidi Geburtstag und es ist noch kein Geschenk beschafft. Also begeben wir uns in ein nahes Schuhgeschäft, und es werden gleich drei Paar schicke Sommersandalen erworben, nun kann nichts mehr schief gehen. Leider ist der Geburtstagsmorgen trotz der Glückwünsche vom Hotel und einer Flasche Piccolo recht trübe und verhangen. So beschließen wir, uns um den Rizinusstrauch zu kümmern, den wir bei der Bimmelbahnfahrt gesehen haben. Der Weg ist nicht weit, und bald haben wir den Busch gefunden. Er hängt voller Samenkapseln, deren wir uns annehmen und in einer Tasche verstauen.






An dem See Las Gaviotas

Zurück im Hotel werden die Samen aus den Kapseln gelöst und abschließend gezählt. Es sind 168, und die sehen aus wie vollgesogene Zecken. Nun muss dazu gesagt werden, dass wir vor Jahren einmal solche Samen von Malta mitgebracht haben und sie mit Erfolg in unserem Garten groß gezogen haben. In diesem Jahr ist die Staude zu Hause wohl an die drei Meter hoch undhat sogar geblüht. Leider hat die Herrlichkeit mit dem ersten Frost ein Ende. Aber nun haben wir wieder einen Vorrat. über die medizinische Verwendung des Rizinussamens schweigen wir uns lieber aus, aber man muss auch wissen, dass die Schale des Samens hochgiftig ist (Rizin).


Der Rizinusbusch

Frische Samenkapseln

Die Ausbeute













Alcudia
Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus nach Alcudia. Leider hat es angefangen, zu regnen, sodaß wir uns unter einen Schirm in ein Cafe retten müssen. Alcudia hat eine sehr weit zurückreichende Geschichte, entsprechend stehen eine Menge alter Gemäuer herum. Nachdem der Regen nachgelassen hat, machen wir einen Rundgang. Die zentrale Straße heißt Carrer Major, dort tummeln sich viele Menschen, weil heute wieder Markttag ist. Wir biegen in eine stillere Straße ein, das ist genussvoller. Schließlich landen wir an einem Stadttor und vor der Kirche, die heißt Eglisia de Sant Jaume. Von da gehen wir wieder zur Bushaltestelle, so gibt es sicher noch mehr zu sehen, falls man einmal wieder kommt.

Kapitel 3
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