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Donnerstag, 11.5.

Der letzte Tag, und der ist auch danach. Die Sonne scheint nicht durch die dichte Wolkendecke, der Blick über das sonst blaue Meer verliert sich im grauen Dunst. Wir ziehen durch den Ort auf der Suche nach Mitbringseln, schließlich werden die letzten Peseten bis auf einen Notgroschen in Zigaretten angelegt.

Da man sonst nichts mit sich anzufangen weiß, landet man wieder am Pool. Heidi hat noch genügend Lesestoff mit den Bergdoktor-Romanen. Die Gäste, die wie wir kurz vor der Abreise stehen, bestätigen sich einhellig in der Meinung, daß bei dem Wetter der Abschied ja nicht so schwer falle.

Ich habe noch ein paar Bilder auf meinem zweiten Film, da mache ich noch einen Rundgang über den Strand und über eine schwer auffindbare Treppe hinauf nach Monte Fornells. Bald habe ich alle Sackgassen abgelaufen oder bin vor verschlossenen Gittertoren herausgekommen. Aber der Film ist fertig abgeknipst.

Zum Abschied beim Abendessen werden wir nicht gerade belohnt. Komischerweise schmeckt es einem in der ersten Woche sowieso immer besser. Heute gibt es Paella, eigentlich spanisches Nationalgericht. Aber hier ist der Reis klitschig, dazwischen sind gehackte Hähnchenflügel hineingekocht, das ist eine einzige Asammlung von Knochensplittern. Die großen Langusten dienen mehr der Dekoration, nur die Miesmuscheln sind ganz gut, aber da gucken die Tischgenossen einem wieder komisch auf den Teller.

Ein abschließender Strandgang, es herrscht eine ordentliche Brandung. Laut Anzeigetafel sind alle Bootsfahrten heute ausgefallen. Zwei Gummiknaben versuchen sich im Wellenreiten. Durch die staunenden Zuschauer sind sie aber wohl so aufgeregt, daß ihnen nicht allzuviel gelingt.

Der Abend und damit der Urlaub klingt aus in der Bar, wo nochmal zum Tanzen aufgespielt wird. Wieder kann ich mich vor dem obligaten Sandalenschlurfen nicht ganz retten. Wir verabschieden uns von Christine, ihr wird zu Weihachten eine Überraschung versprochen, das sind diese Zeilen.


Regen zum Abschied
Am nächsten Morgen müssen wir früh raus, drei Stunden vor Abflug wird man bereits abgeholt. Diesmal erleben wir wirklich eine Irrfahrt. Alle Hotels werden einzeln abgeklappert. Am Hotel Galatzo (vier Sterne), wo der Bus nur mit einigem Aufwand die Auffahrt nehmen kann, winkt der einzige Mitfahrer müde ab und verläd seine Tasche mit Golfschlägern in sein Leihauto. Wir erleben noch die Orte Santa Ponsa und Illetas in ihrer ganzen Schönheit.

Am Flughafen haben wir noch genug Zeit, bei einem Kaffee den ständig startenden Flugzeugen zuzusehen, dahinter die Kulisse der Tramuntana und die 1000 Windmüühlen, die keine sind.

Nachtrag

Weniger als eine Woche nach unserem Abreisetag hat man den abgängigen Baulöwen Jürgen Schneider und seine Frau in Florida festgenommen. Natürlich bereuen Heidi und ich nachträglich, daß wir uns nicht selbst zu einem Zugriff durchringen konnten.


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