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Dienstag, 9.5.

Mit der neuen Badehose geht es wieder in die Bucht. Ich schwimme an den Felsen lang bis zu einem Vorsprung, dahinter liegt ein Wrack auf der Klippe. Längs der Wasserlinie kleben seltsame rote Pfropfen an den Felsen, daneben Seeigel. Als ich mal nach unten schaue, wo ich auf einem Vorsprung stehe, sehe ich rings herum ganze Seeigelbänke, nur der Zufall hat mich davor bewahrt, da hineinzutreten. Wenn man mal vorsichtig einen Seeigel berührt, bekommt man schon eine Gänsehaut, nadelspitz und steinhart. Die roten Propfen sollen Seeanemonen sein.

Im Wasser steht ein Kölner: "Isch han de Wett schon jewonn, daß ich in den Urlaub noch ins Wasser jonn!". Eine Dame, ebenfalls aus Köln, füttert die Fische mit Brot: "Käse mögen die lieber" weiß sie zu berichten. Dann sammelt sie Einsiedlerkrebse zusammen, die sie zu einem Rennen in eine Reihe setzt. Die Loreley sehen wir nicht mehr, nur links von uns sitzt eine angelnde Engländerin, aber die ist erheblich magerer. Neben uns lagern sich zwei Schwäbinnen ab, die eine berichtet ausführlich über ihr Privatleben, das kann ich nicht alles ausbreiten. Jeder Satz endet jedenfalls mit "..., woisch?" (weißt du?).

Nach dem Abendessen pilgern wir hinauf zu der Apartmentsiedlung Esmeralda. Die ist hoch über Paguera mitten im Wald im Stil von Cala Fornells hingeklotzt und auch ghettomäßig nach außen hermetisch abgeriegelt. Die anderen Privatgrundstücke in dieser Gegend machen nicht immer einen glücklichen Eindruck, so ist dann auch wieder das Schild "Se Vende" zahlreich vertreten.

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