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Montag, Dienstag, Bauarbeiten
Offenbar bedarf der obere Teil der Poolanlage um die Freiluftbar
herum einer Sanierung. Dazu müssen die Beckenwände
abgeschliffen werden, was mit einem pfeifenden Geräusch verbunden
ist. Außerdem werden alle Fliesen mit Presslufthämmern
aufgestemmt. Viele Gäste wetzen schon die Messer, um Beschwerden
loszulassen, womöglich eine Ausfallsentschädigung, oder wie
man sowas nennt, zu ergattern. Dabei kann man sich ganz gut
zurückziehen, entweder zum Family
Pool in der Nähe oder mit dem Fahrstuhl hinunter zum Club Laurel, wo auch wir für
den Rest der Woche unsere Plätze beziehen werden. Stefanie ist
fein raus, sie hat noch drei Wanderungen gebucht:
am Montag: Der Hirtenpfad,
am Dienstag: Der Regenwald,
am Donnerstag: Der Märchenwald.
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Für uns geht die zweite Woche und damit der Resturlaub gemächlicher zu. Bei unserem ersten Tag im Club Laurel bekommen wir gleich Besuch von zwei recht großen schwarzen Eidechsen, die aus einer Steinmauer kommen. Die fressen sogar gern an einem Croissant herum und scheuen sich auch nicht, schon mal in der Handtasche nachzugucken, was es dort noch alles feines gibt.
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Ferner gibt es in den nahen Felsen gelegentlich eine gewisse Vogelart zu beobachten. Bei unseren abendlichen Terrassensitzungen bei Vollmond hatten wir uns immer über sonderbare Geräusche gewundert, die mit Einbruch der Dunkelheit einsetzten. Besonders beeindruckend ein lautstark gekrächztes "Aua Aua". Zunächst denkt man da an Möwen, die ja auch gerne zetern, doch diese Vögel sind braun. Nun belehrt uns eine Schautafel, dass es sich um den Gelbschnabel Sturmtaucher handelt, der an der Westküste Afrikas und auf den Kanaren heimisch ist. Diese Vögel sind tagsüber auf dem Meer und kommen nachts an die Küsten, um sich um das Brutgeschäft zu kümmern. Nun weiß man, wenn man die abendliche Ruhe genießt, wo man dran ist. In diesem Zusammenhang ist auch noch zu sagen, dass wir einmal in der Anlage einen Wiedehopf gesichtet haben.
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Mittwoch, Botanische Führung
Einmal in der Woche wird vom Hotel eine botanische Führung durch
die Anlage Jardin Tecina angeboten. Das macht ein Herr Hans Wellner bereits seit 1990
unter dem Motto "In drei Stunden um die Welt, ohne das Hotel zu
verlassen". Dazu gibt es ein bebildertes Merkblatt mit 56 Pflanzen,
einer Auswahl aus den 300 tropischen Spezies des Gartens, die aus aller
Welt zusammengetragen worden sind. Da ist der Laie schlichtweg
überfordert, bzw. schwer beeindruckt. Es gibt hier Bäume, die
wir von zu Hause nur als Topfpflanzen kennen. Dazu gibt es zur
Entstehung des Gartens und zu etlichen Pflanzen und Bäumen so
manche Anekdote. Unser Herr Wellner trägt alles mit Enthusiasmus
vor, dabei kommt man allerdings kaum vom Fleck. Auch der
Chefgärtner wird der Gästeschar vorgestellt und mit
verdientem Applaus bedacht. Als uns schließlich der Kopf
schwirrt, setzen wir uns stickum in Richtung Sonnenliegen ab.
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Freitag: Eine Golf-Lehrstunde
Mit dem Golfsport haben wir es ja nicht so. Vor allem in südlichen
Ländern ist mit der Anlage von Golfplätzen ein hoher
Landschafts- und Wasserverbrauch verbunden. Einen golfenden
Poolnachbarn haben wir mal gefragt, ob er alle 18 Plätze
hintereinander spiele. "Das heißt 18 Loch" hat er mit
Entrüstung geantwortet. Oder hat er "Löcher" gesagt? Nun wird
auch noch eine sog. "Golf-Demo" angeboten. Stefanie und ich sind
neugierig und hoffen, die - wie man hört - herrlich angelegte
Golfanlage dadurch näher kennen zu lernen. Man wird an der
Rezeption abgeholt und die 300 m zum Clubhaus gefahren. Mit uns ist
noch ein Pärchen, die auch vom Golfen keine Ahnung haben. Im
Clubhaus müssen wir erst mal jeder 10 EURo für das, was uns
erwartet, abdrücken.
Wenig später erscheint ein braungebrannter etwas verwitterter
Trainer und sucht Golfschläger aus einem dafür vorgesehenen
Arsenal heraus. An uns vorbei fahren die Golfer in ihren Buggies zu den
Löchern oder Lochs oder Plätzen, denen können wir nur
sehnsüchtig nachblicken. Stattdessen werden wir zum
Übungsplatz für den Abschlag geführt. Golfbälle
liegen eimerweise bereit.
Unser Mitstreiter mit seinem T-Shirt wird nun noch darauf hingewiesen,
dass er beim nächsten mal besser ein Hemd mit Kragen tragen
sollte. Soviel zur Etikette.
Bevor man anfangen kann, wird zuerst erklärt, wie der Griff und
die Fingerhaltung am Golfschläger vorgenommen werden muss. Das ist
schon einigermaßen kompliziert. Zeigefinger der oberen Hand und
kleiner Finger der unteren Hand müssen verschränkt werden -
oder so ähnlich. Der richtige Griff sei wichtiger als der richtige
Schwung. Die ersten Abschläge gehen dann auch mehr oder weniger in
die Hose, meistens schlägt man voll in den Boden. Durch eine
Kunststoffmatte kann aber keiner Rasennarbe Schaden angetan werden.
Ließe man also Anfänger wie uns auf einen gepflegten
Golfplatz los, würde der bald einem aufgewühlten Acker
gleichen. Daher gibt es eine sog. Platzreife.
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Nachdem uns schließlich der eine oder andere Abschlag unseren Fähigkeiten entsprechend gelungen ist, verspürt man allmählich krampfartige Beschwerden in den Händen mit den verschränkten Fingern und so und wir belassen unseren Karrierestart dabei. "Wir sehen uns dann bei einem internationalen Turnier wieder" verabschiedet uns der Trainer. Man hätte Talent - das hört man gern! Zurück gehen wir die 300 m zu Fuß und sind froh, als wir wieder auf unseren Sonnenliegen Platz nehmen können.
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Samstag, Sonntag, Rückreise
Für Stefanie ist schon der Samstag Abreisetag. Durch ihre viele
Touren ist sie nun bekannt wie ein "bunter Hund", und es finden sich
etliche Gäste, die ihr Adieu sagen. Da hat doch einen Abend beim
Abendessen ein
Herr vom Nachbartisch uns angesprochen: "Ich muss ihnen einmal sagen,
was sie für eine entzückende Tochter haben". Dagegen haben
wir nichts einzuwenden. Mit vielem Winken wird nun Abschied genommen,
als der Bus entschwindet.
Am Sonntag ist unser Abschied gekommen. Das Wetter hat sich
geändert, es ist diesig und ungewohnt heiß. Afrikawetter
heißt es - und das ist hier berüchtigt. Wir werden mit dem
Taxi abgeholt. Ein mitfahrendes Ehepaar erzählt noch eine
haarsträubende Geschichte. Da hätte man in San Sebastian
schwarzhäutige Menschen gesehen, alle wie tot auf der Straße
liegend, von Hilfskräften mit Wasser versorgt. Das seien Insassen
eines Flüchtlingsbootes aus Afrika gewesen. Das sind Dinge, die
man als Pauschaltourist nur selten mitbekommt, dafür sorgen auch
die ansässigen Institutionen, die an keiner Beeinträchtigung
ihrer Haupteinnahmequelle - dem Tourismus - interessiert sind.
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Bei drückender Hitze fahren wir schließlich mit der Fähre gen Teneriffa, La Gomera verschwindet im Dunst. Als sich einige Leute aufgeregt gestikulierend an der Reling versammeln, kann man sie endlich beobachten, die Delfine. Einen sehen wir springen, und das war es auch schon. Nach langen Wartestunden am Flughafen, einem normalen Flug und ordnungsgemäßen Nightliner-Abholdienst in Hannover erreichen wir wieder unser kaltes Zuhause. Man freut sich auf den Urlaub - und man freut sich, wenn man wieder zu Hause ist!