Mailbeiträge


Ich möchte dem Leser einige interessante oder originelle Mailbeiträge nicht vorenthalten. Beiträge, die bestimmte Reisen betreffen, sind an entsprechender Stelle gesammelt. Die Mailtexte sind anonymisiert. Meine eigenen Antworten oder Reaktionen habe ich ggf. mit angegeben. Falls jemand einen eigenen Beitrag findet, den er nicht an dieser Stelle haben möchte, so kann er mir das bitte mitteilen.

Sehr geehrter Herr Wittram,

beim Stöbern im Internet habe ich ihre tolle Homepgae gefunden. Wenn ich
ihre Berichte von 1989 lese werden bei mir Erinnerungen wach. Ich war als
jungern Polizeibeamter beim Bundesgrenzschutz hautnah dabei, als sich am
Wochenende des 10.11.1989 die innerdeutsche Grenze in Eckertal (alte B 6 von
Bad Harzburg nach Wernigerode) öffnete. Am Donnerstag zuvor war ich im
Rahmen einer Ausbildung noch an der Grenze. Dort war von einer möglichen
Grenzöffnung kaum etwas zu spüren. Der gesamte Ablauf der Grenzöffnung, die
vielen jubelnden Leute beiderseites der Grenze und vieles andere mehr wird
mir ein lebenlang in Erinnerung bleiben. Am Samstag waren wir mir einigen
"Wessies" die ersten, die durch die Metallplatten hindurch zum Osten
rübergingen. Da bekam ich es mit der Angst zu tun, als ich dort die
zahlreichen Soldaten der Grenztruppen der DDR sah. Da machten wir schnell
wieder kerht, weil wir nicht wussten, was da auf uns zukommen kann.

Ich könnte Ihnen noch eine Menge zu der Grenzöffnung und meinen Erfahrungen
mit der Grenze machen.

Viele Grüße

Martin M.

Hallo Herr Wittram und Familie!
Zufällig bin ich auf Ihren Artikel gestoßen weil ich heute (3.10)ein Treffen mit einigen Fotokollegen in Schnackenburg habe.Das Datum (19.11)ist für mich persönlich auch ein Grund gewesen Ihren Bericht mit großem Interresse zu lesen!An diesem Tag hat eine kleine Hündin in der Lutherstadt Eisleben Junge zur Welt gebracht.Genau eben diese 10 Tage nach Grenzöffnung damals.Das das für mich und meine Familie irgend eine Bedeutung haben sollte wußten wir zu diesem Zeitpunkt nicht!Im Januar 90 wurden wir von einem Cousin meiner Frau gefragt ob man nicht wüßte wo man diese jungen Hunde im "Westen"verkaufen könne!Natürlich gegen harte D-Mark!(Zuchttiere mit Stammbaum)
Wir annoncierten im Hamburger Abendblatt anfang Februar um zwei Hunde zu veräußern.
Der Besuch von "Drüben"kam mit den Hunden nach HH.Interressenten hatten sich gemeldet und wollten an diesem Wochenende die Hunde ansehen.Sie wurden im Trabbi in einer Einkaufstasche reingeschmuggelt.Das Wochenende verging und von den sogenannten Interressenten ließ sich niemand sehen!Könnt Ihr denn nicht wenigstens einen davon nehmen hieß es als die Rückfahrt immer näher kam?Wir entschieden uns für das kleine "Mädchen"!Unser kleiner Zoni, wie wir sie nannten, entwickelte sich prächtig und wurde meine Begleiterin auf Schritt und Tritt.Nächsten Monat am 19.11 wird sie vierzehn Jahre alt!
Ihr Bericht und die Fotos  brachten mir diese ganze Situation aus dieser Zeit wieder sehr nahe.Auch wenn heute noch nicht alles zusammengewachsen ist was zusammengehört
zeigen solche kleinen Episoden am Rande wie diese das es eben doch schneller möglich ist und war!Nun war ich viele Jahre nicht mehr "drüben".Heute werden wir das Grenzlandmuseum in Schnackenburg besichtigen.Sicher wird der 19.11. auch da wieder Erinnnerungen wach werden lassen! Ihnen vielen Dank für diesen Bericht der hilft nicht zu Vergessen!!!!
mfG Horst L.

Guten Tag,

seit langer Zeit kenne ich Ihre Internet-Seiten und habe sie schon oft
durchstöbert. Leider war mir der Link verlorengegangen und ich habe die
Seiten recht lange gesucht.
Da ich auch gern Fahrrad fahre, kenne ich viele der von Ihnen beschriebenen
Wege hier in der Gegend. Auch ich war am 19.11. in Hötensleben und
Schöningen, allerdings von der DDR-Seite aus. Ja, es ist viel Zeit seitdem
vergangen. Ihre Beschreibung dieser Tage und Erlebnisse gefällt mir sehr
gut.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele schöne Touren!

Eberhard S.


> Hallo Martin,
>
> ueber Deine tollen Reiseberichte habe ich mich echt gefreut. Du bist
> einer der wenigen Westdeutschen, welche die ehemalige DDR touristisch
> entdeckt haben. Viele Deiner Reiseziele im Harz und in Thueringen
> kenne ich genau, da wir vor der Wende, wo man eben noch nicht reisen
> konnte, dort im Urlaub gewesen sind.
> Ich bin in Greifswald, Naehe Ostsee, aufgewachsen. Deshalb hat mich
> Dein Bericht ueber Ruegen & Stralsund besonders interessiert.
> Bin auch ein begeisterter Radfahrer, aber mehr als 80 km pro Tag habe
> ich noch nicht geschafft. Vor ein paar Jahren unternahmen wir eine
> dreitaegige Radtour von Rostock nach Ralswieck (Ruegen).
> Koenntest Du nicht saemtliche Berichte + Fotos in einem Buch
> veroeffentlichen?
>
> Viele Gruesse aus Schweden
>
> Florian K.
>
>
 Hallo Florian,

vielen Dank fuer deine mail, es freut mich, wenn die Berichte Gefallen
finden. Was es mit der Grenzoeffnung 1989/90 auf sich hatte, ist in meinen
DDR-Kapiteln nachzulesen. Ich war wie von Sinnen angesichts der neuen
Moeglichkeiten, nach 40 Jahren endlich das gesamte Deutschland
kennenzulernen.

In Greifswald waren wir auch schon mal, 1991 auf der Fahrt nach Danzig. Und
im vergangenen Jahr ging es zu den "Wurzeln": nach Pyritz und danach ueber die
Inseln. (Falls Du das uebersehen hast).

Gerne wuerde ich die Berichte mal als Buch veroeffentlichen, falls sich ein
Verleger findet. Man darf nur die Ansprueche nicht zu hoch schrauben, ich
halte mich an die Spontanerlebnisse mehr als an historische oder touristische
Hintergruende. Dafuer sind die Reisefuehrer da.

In einem Buch kann man auch die Bilder nicht alle abdrucken, schon gar nicht
in Farbe. Da ist das WWW ein schoenes Medium fuer so eine reich bebilderte
Dokumentation. Das beste waere sicherlich, bei geeigeter Nachfrage alles auf
eine CD-Rom zu bringen, von der man dann mit jedem Browser lokal die Berichte
lesen kann. Aber so weit ist es noch nicht.

Weiterhin viel Spass beim Surfen und Lesen, viele Gruesse aus Braunschweig,

Martin Wittram


> Ich heisse Jan O., bin 16 Jahre alt und verbringe gerade ein > ...

> muessen wir unser Projekt natuerlich verbessern. Nachdem ich Ihre
> Reiseartikel im WWW gefunden habe, habe ich mich gefragt, ob Sie mir
> nicht persoenliche Eindruecke etc. schildern koennen? Wie alt sind
> Sie? Wie sind Sie mit der Grenze aufgewachsen? Wie haben Sie die
> Wiedervereinigung erlebt? Hatten Sie Verwandte auf der anderen Seite
> der Grenze? Ich waere Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir etwas
> ...
> Wenn es Ihnen moeglich ist, senden sie doch bitte E-Mail an die
> Adresse "...", bis zum 1. Maerz. Ich bin Ihnen schon im
> Voraus sehr dankbar fuer Ihre Hilfe!
>
> Jan O.                Falfurrias High School
> RT 1 BOX 57-N                  100 Jersey Dr
> Falfurrias, TX 78355           Falfurrias, TX 78355
> U.S.A.                         U.S.A.
>
Hallo Jan,

vielen Dank fuer Deine interessante Anfrage. Falls Du meine
Erlebnisbeschreibungen aus der Zeit der Wende 1989/90 noch nicht im WWW
gefunden hast, teile ich Dir die (leider laengliche) Adresse mit:

http://www.tu-bs.de/~wittram/reisen/DDR90/index.html

Was die Oeffnung der Grenze betrifft, sind besonders die Artikel:

"Ein Tag des Lebens (19.11.89)",
"Freie Fahrt nach Wernigerode (24.12.89)" und schliesslich
"Mit dem Fahrrad nach Berlin (Juni 90)"   interessant.

Was meine Person betrifft, ich bin Jg. 44 - also noch "Kriegsteilnehmer".
Meine Mutter stammt aus Pyritz/Pommern, mein Vater dagegen aus Einbeck (das
wirst Du kennen). Beim Einmarsch der Russen in Pommern haben wir uns
rechtzeitig nach Einbeck abgesetzt. Mein Vater ist in der russischen
Kriegsgefangenschaft verstorben.

Aufgewachsen bin ich in Dassel und in
Suedhorsten im Landkreis Schaumburg-Lippe. Meine Mutter bekam dann 1957 eine
Anstellung als Lehrerin fuer Spaetaussiedler am Ludwig Steil Hof in
Espelkamp. (schau mal bei Alta Vista nach, wenn Du mehr wissen willst)

Nach dem Abitur habe ich in Stuttgart Mathematik studiert und Anfang der 70er
Jahre bekam ich eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Rechenzentrum der TU Braunschweig. Bald darauf lernte ich meine Frau kennen,
die uebrigens aus Braunlage kommt.

Unsere Familie belaeuft sich ferner auf drei Toechter, die mittlerweile
erwachsen sind.

In dieser Zeit 70-90 haben wir die Grenze zur DDR hautnah erlebt, sind in
dieser Zeit auch nicht einmal "drueben" gewesen, weil Verwandte und Freunde
meiner Eltern ueber die Jahre dahingestorben sind. Man kann sich vorstellen,
was der Wegfall der Grenze seinerzeit fuer uns bedeutet hat, ich hoffe meine
Berichte geben noch etwas davon wieder.

Fuer Deine Arbeit wuensche ich Dir viel Erfolg, ich denke, dass man in
Amerika ueber dieses Thema weniger weiss, als wir uns vorstellen.

Viele Gruesse

Martin



>
> Hello,
>
> I have a small question .
> In October 1997 I made a tour trough the former DDR.
> We did visit the road from Uelzen/Salzwedel and Braunlage/Wernigrode.
> My question is do you know somebody who has foto's from these border's
> during the Wende?
>
> Johan

Hello Johann,

I have a lot of reports of those days during the "Wende" (1990) and many
fotographs of the tours. Have a look at:

http://www.tu-bs.de/~wittram/reisen/DDR90/

But it is all written in German. And if you look at my homepage you will
find other reports of the Harz, Altmark and others.
Let me know if you find what you want.

Best wishes

Martin


> Kristin K. wrote:

>
> Sehr geehrter Herr Wittram,
>
> ich bin gerade erst dabei, mich neugierig durch Ihre Internetseiten zu
> klicken - sehr erfreut darüber, welches Interesse ein "Westdeutscher"
> für die neuen Bundesländer bekundet! Ich bin gerade erst bei Seite
> "Vorbemerkungen im Nachhinein" angekommen. Dabei ist mir ein kleiner
> Tippfehler von Ihnen aufgefallen: Es war nicht der 6., sondern der 9.
> November 1989, als die Mauer fiel.
> Normalerweise würde ich niemanden auf Schreibfehler hinweisen, aber
> ich denke, dieses Datum ist so historisch, dass es korrekt erwähnt
> werden sollte.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> K. K.
 

Hallo Herr K.,

vielen Dank für das Interesse und den Hinweis auf das falsche Datum. Ich
habe das sofort korrigiert. Da sind sicher noch so manche falsche Dinge
aufgeschrieben, das kommt eben daher, daß ich auch nicht immer mit
aufgeschlagenem Notizbuch herumgelaufen bin, sondern das meiste aus der
Einnerung aufgeschrieben habe.

Aber ich bin für jeden Hinweis dankbar, da habe ich keine Probleme
damit. Weiterhin viel Spaß beim Lesen,

viele Grüße

Martin Wittram


"Familie H.P. M." wrote:

Werter Martin Wittram,Durch Zufall bin ich auf Ihre Seite (Freie Fahrt nach Wernigerode) gestoßen (Auf der Suche nach dem Gasthaus zur
Linde in Silstedt) und habe sie mit großer Freude gelesen. Auch andereSeiten, vor allem aus dem Wendejahr Ihre Harztouren mit schönen,
zum Teil schon historischen Bildern. In diesen Novembertagen erinnert man sich wieder lebhaft an diese Zeit. Meine ersteTrabbifahrt zu
meinem Cousin in Wolfenbüttel am Tage der Öffnung in Mattierzoll oder der erste Gegenbesuch am 25. Dezember.Im September durfte ich
zum 80.Geburtstag meiner Tante nach Braunschweig, der Heimat meiner Mutter, reisen und sah die Grenze von der Westseite aus ohne zu
ahnen das sie sobald fiel.Es ist schön, das Sie so anschaulich die Erlebnisse dieser Zeit schildern, und sie so vor dem Vergessen in unserer
schnelllebigen Zeit bewahren.Es grüßt Sie herzlich

Hans Peter M.  aus Rieder am Harz.
 

Liebe Familie Müller,

vielen Dank für ihre mail, über die ich mich sehr gefreut habe. Wir stimmen wohl sicher genau in unseren Meinungen und
den Gefühlen während der "Wendezeit" überein. Sie durften damals das erste mal "hinaus" und wir Wessis "hinein". Das ist
bis heute nicht vegessen. Es zieht mich nach wie vor in die uns vor damals so unbekannten Regionen: gerade habe ich erst
eine Radtour an Saale und Erzgebirge hinter mir, die auch wieder viele neue Eindrücke gebracht hat.

Sicher haben sie auch meinen Bericht "Tag des Lebens" gelesen, das war unser "Gänsehaut-Tag" in Hötensleben. Es hat sich
gezeigt, dass die Wahl des Titels gut getroffen war, denn noch heute ist die Erinnerung an diesen Tag sehr lebendig. Und
danach war man ja dann nicht mehr zu halten, wo es soviel neues zu entdecken gab. Auch wenn das nicht immer schön war,
manchmal war es geradezu eine Reise in die Vergangenheit. Heute ist das manchmal umgekehrt, wenn man die
hochmodernen Einkaufszentren oder steril gepflasterten Fussgängerzonen erlebt.

Durch alle diese Erlebnisse kann ich die manchmal geäusserten Meckereien gar nicht verstehen ("... die Mauer ist noch in den
Köpfen..."), sicher geht nichts ohne Probleme, aber etwas großartigeres hätte uns in unserer Zeit gar nicht passieren können.

Viele Grüße aus Braunschweig

Martin Wittram